UEFA unterstützt Blatter

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Im Kampf um das Präsidentenamt setzt der Schweizer Kandidat Joseph Blatter auf eine Medienoffensive. Und erhält die Unterstützung der UEFA.

Die Europäische Fußball-Union UEFA hat sich im Wahlkampf um das FIFA-Präsidentenamt für Amtsinhaber Joseph Blatter ausgesprochen. UEFA-Chef Michael Platini und das Exekutivkomitee baten die 53 Mitgliedsverbände am Freitag in einem Schreiben, Blatter zu unterstützen. Der Schweizer bewirbt sich beim FIFA-Kongress am 1. Juni letztmals um das höchste Amt im Weltfußball und muss sich dabei gegen den Katarer Mohamed bin Hammam behaupten. Schon vor der UEFA-Positionierung galt Blatters Wiederwahl als wahrscheinlich. Zuletzt hatte ihm der südamerikanische Verband (CONMEBOL) die Unterstützung versichert.

„Das UEFA-Exekutivkomitee hat entschieden, Herrn Joseph S. Blatter seine einmütige Unterstützung bei der kommenden FIFA-Präsidentenwahl zu geben und allen UEFA-Mitgliedsverbänden sehr empfohlen, ebenso zu handeln“, hieß es in dem Brief, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Der Deutsche Fußball-Bund hatte sich schon für Blatter ausgesprochen. Wahlberechtigt sind alle 208 FIFA-Mitgliedsländer.

Gegen die Korruption

Derweil setzte Blatter seinen Wahlkampf mit bislang nicht gekannter Medienpräsenz fort und sagte der Korruption wie seinen Gegnern erneut den Kampf ab. „Ich bin fest entschlossen, der Korruption einen Riegel vorzuschieben, aber unsere Kritiker müssen sich ebenfalls richtig verhalten“, sagte der FIFA-Chef in einer Kolumne der Internetseite www.insideworldfootball.biz.

In der Kolumne gesteht der 75-Jährige Mängel in der bisherigen Außendarstellung des von ihm seit 1998 geführten Weltverbandes ein. „Fachlich, offen und fortlaufend miteinander zu kommunizieren ist Teil der Führungsverantwortung. Wenn wir bei der FIFA es versäumt haben, unsere Arbeit über einen bestimmten Zeitraum ausreichend gut zu erläutern, dann ist dies eine Tatsache, die ich akzeptieren kann, und ich werde aktiv versuchen, Abhilfe zu schaffen“, schrieb er.

Korruptionsverdacht

Blatter war durch die Korruptionsvorwürfe gegen Exekutivmitglieder rund um die WM-Vergabe 2018 und 2022 in die Kritik geraten. Seinen Wahlkampf lässt er von einer Schweizer Beratungsagentur organisieren. Teil der Kampagne ist die Ankündigung: „Mehr Offenheit und eine bessere Kommunikation mit all unseren Zielgruppen: Fans, Mitglieder, Vereine und, ganz allgemein, der Gesellschaft im Ganzen.“

Für die etwa 300 FIFA-Angestellten in der Zentrale in Zürich lege er seine Hand ins Feuer. Weltweit will Blatter aber keine Garantien geben. „Es riecht nach Bestechung bei der FIFA, und ich behaupte nicht, dass es innerhalb der FIFA-Familie keine korrupten Elemente gibt: immerhin zählt diese Familie mehr als 300 Millionen Menschen“, sagte Blatter, der die Schwierigkeiten des Weltverbandes mit «Spesenproblemen» europäischer Politiker oder Börsenmaklern verglich.

99 Prozent seiner Kritiker hätten noch nie den Activityreport (Rechenschaftsbericht) der FIFA gelesen, ist sich Blatter sicher. „Es fällt leicht, jemanden mit verleumderischen Bemerkungen, falschen Behauptungen und ohne Tatsachen, die vor Gericht Bestand hätten, anzugreifen. Und nur dadurch, dass man ein falsches Argument wieder und wieder vorbringt, wird es nicht automatisch wahr“, warf Blatter seinen Kritikern entgegen.