Tour de France 2010 wird heute in Paris vorgestellt: Offenbar keine Alpe d’Huez: Die Rache des Tourmalet?

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Heute wird in Paris die Tour de France 2010 vorgestellt. Zwei absolute Sicherheiten gibt es bereits: Der Start ist in Rotterdam, die Ankunft in Paris. Was sich in den drei Wochen dazwischen abspielen wird, ist eigentlich noch geheim. Eigentlich ... / Kim Hermes

Es lässt sich aber bereits ein Parcours aus den einzelnen Meldungen der Lokal- und Regionalpresse quer durch Frankreich zusammenschustern, der dem, was heute im Palais des Congrès offizialisiert wird, mehr oder weniger nahe kommen dürfte und bereits in mehrfacher Ausführung durch die unendlichen Weiten des World Wide Web spukt.
Bei den Ehrengästen Andy Schleck, Lance Armstrong oder Alberto Contador dürfte sich das Staunen jedenfalls in Grenzen halten. Und das, obwohl es an Spektakel kaum fehlen wird. Denn 2010 dürften die Pyrenäen besonders zu Ehren kommen, da es genau 100 Jahre her ist, dass sie ins feste Inventar der Tour aufgenommen wurden, nachdem sie der Luxemburger Alphonse Steines „entdeckt“ hatte. So wird der Col du Tourmalet gleich zweimal auf dem Programm stehen. Ein erstes Mal auf der Etappe von Luchon nach Pau, dann – nach einem Ruhetag – ein zweites Mal mit einer Zielankunft auf dem Gipfel. Damit würde in punkto Strecke die „Alles-ist-möglich“-Mentalität (siehe die Ankunft auf dem Mont Ventoux am vorletzten Tag 2009) ihre Fortsetzung finden. Und es wäre für den Col du Tourmalet die Gelegenheit zur Revanche. Denn schon 2009 war er zu bezwingen, aber die Fahrer verzichteten in den Pyrenäen auf den großen Kampf. Auch weil der Tourmalet weit vor dem Ziel der 9. Etappe nach Tarbes lag. So konnten sogar manche Sprinter mit den besten Bergfahrern mithalten.
Kommentiert werden die Gerüchte von Organisator ASO wie gewohnt nicht, aber im Prinzip dürfte eine im wahrsten Sinne des Wortes klassische Strecke warten. Nach den ersten Etappen durch die Niederlande und Belgien würde die Tour de France demnach von Spa aus schnurstracks Kurs auf den Norden Frankreichs nehmen, womit Echternach als Etappenstadt aus dem Rennen ist. Stattdessen stünden dann rund zehn Kilometer auf den berühmt-berüchtigten Pavés von Paris-Roubaix an.
Die Tour wird dann im Uhrzeigersinn durch Frankreich fahren. Das heißt, die Alpen kämen vor den Pyrenäen. Die Alpe d’Huez wird aber dieses Jahr wohl erneut beiseite gelassen. In den Pyrenäen dürfte dann eine kleine Geschichtsstunde auf das Feld warten, denn offenbar stehen die gleichen vier Cols an wie 1910, als sich die Tour das erste Mal über die Pyrenäen wagte: Peyresourde, Aspin, Tourmalet und Aubisque. Diese Reihenfolge gab es zuletzt 1969 (Sieger: Eddy Merckx). Aus diesem Quartett der Bergriesen käme dann der Tourmalet zwei Tage später nochmals zu Ehren.
Am vorletzten Tag steht offenbar wieder das traditionelle Einzelzeitfahren an. Ein Mannschaftszeitfahren scheint nicht vorgesehen.
König Fußball 

Die Tour de France 2010 muss sich offenbar zum Auftakt etwas beeilen. Der Prolog in Rotterdam fällt nämlich mit den letzten beiden Viertelfinals der Fußball-WM zusammen. Das erste Spiel wird um 16.00 Uhr angepfiffen. Diese Konkurrenzsituation kann oder will man den ebenso fußball- wie radsportverrückten Niederländern nicht antun.
„Die Absprache mit den Franzosen ist sonnenklar. Wenn der Fußball beginnt, ist das Radrennen vorbei“, meldet Het Laatste Nieuws aus Belgien.
So könnte es aussehen

Samstag, 3. Juli: EZF in Rotterdam (NL/EZF)
Sonntag, 4. Juli: Rotterdam – Brüssel (B)
Montag, 5. Juli: Brüssel – Spa (B)
Dienstag, 6. Juli: Wanze (B) – Wallers-Arenberg (F)
Mittwoch, 7. Juli: Cambrai – Reims
Donnerstag, 8. Juli: Epernay – Reims
Freitag, 9. Juli: Montargis – Gueugnon
Samstag, 10. Juli: Tournus – Lamoura
Sonntag, 11. Juli: Bois d’Amont – Morzine
Montag, 12. Juli: Ruhetag in Morzine
Dienstag, 13. Juli: Morzine – La Toussuire
Mittwoch, 14. Juli: St-Jean de Maurienne – Gap
Donnerstag, 15. Juli: Sisteron – Bourg-lès-Valence
Freitag, 16. Juli: Valence – Mende
Samstag, 17. Juli: Rodez – Revel
Sonntag, 18. Juli: Revel – Ax-3-Domaines
Montag, 19. Juli: Pamiers – Luchon
Dienstag, 20. Juli: Luchon – Pau
Mittwoch, 21. Juli: Ruhetag in Pau
Donnerstag, 22. Juli: Pau – Col du Tourmalet
Freitag, 23. Juli: Salies-de-Béarn – Bordeaux
Samstag, 24. Juli: Bordeaux – Pauillac (EZF)
Sonntag, 25. Juli: Rambouillet – Paris