Oder wie der COSL-Sportdirektor es lieber nennt: ein nationaler Entwicklungsplan für den Sport. Beim COSL-Kongress 2011 hatte Thews den Verbänden dieses Projekt zum ersten Mal präsentiert. Und auch bereits einige beeindruckende Zahlen genannt: In westlichen Ländern werden zwei Prozent des BIP durch den Sportsektor generiert. Das würde bei einem BIP in Luxemburg von etwa 40 Milliarden Euro ungefähr 800 Millionen Euro ausmachen. „Laut einer rezenten Studie aus Deutschland können diese Zahlen aber auch um die sechs bis sieben Prozent betragen. Und da sind die Sportstätten noch nicht mitgerechnet“, erklärt Thews.
Sportpolitik
Diese Zahlen dienten aber „nur“ als Argumentationsvehikel, um die Unterstützung der Regierung zu erhalten: „Wir möchten, dass die Regierung sich damit beschäftigt. Der Sport muss weg von seinem Image als Subventionskandidat hin zum Image als Investmentpartner“.
Die Diskussion müsse die Sportpolitik durchbrechen und auf die Ebene der Gesellschaftspolitik gelenkt werden.
Bewegungsmangel
Diese These unterstützt auch der Präsident der Chamber-Kommission, Ben Fayot (LSAP): „Der Sport ist das Hauptkonzept der gesamten motorischen Aktivität. Das COSL hat uns ein Bild gemalt, bei dem das gesamte Leben durchforstet und dargestellt wird. Unter anderem auch eine Frage, die wir uns bereits gestellt haben: Was können wir bei Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren ausrichten?“
In diesem Sinne kann man sicherlich auch unterschiedliche Studien hinzuziehen, die zeigen, dass bei den Luxemburger Jugendlichen ein akuter Bewegungsmangel herrscht. Daraus entwickelt sich dann etwas später die Bewegungsmauer, die sich extrem auf die Krankenversicherungen und weitere Bereiche auswirkt. Das weiß auch Thews, der anregt, „dass es eine gemeinsame Sache werden muss. Alleine auf sportpolitischer Ebene ist da nichts zu machen. Dafür gibt es einfach zu viele Interessengruppen im Luxemburger Sport“, sagt er.
Grundsatzüberlegungen
Thews und Fayot sind sich auch einig, dass dies erst der Anfang war. „Wir werden jetzt bei uns eine Auswertung machen. Und einige Dinge müssen noch fundierter dargestellt werden. Das Gerüst ist gebaut, jetzt müssen wir uns um die Innenausstattung kümmern. Eventuell könnten wir den Plan auch noch anderen Kommissionen vorstellen. Der Bewusstseins-Erweiterungsprozess muss weitergehen“, so Thews.
„Die Reflexion muss vertieft werden, eventuell auch zusammen mit anderen Ministerien. Wenn wir als Politik diese Überlegung weiterführen wollen, müssen wir immer in dessen Rahmen bleiben. Das Problem wird sein, alle Aspekte im Kopf zu behalten. Dies sind alles Grundsatzüberlegungen, die das COSL intern sicherlich noch überarbeiten wird. Der nächste Schritt auf unserer Seite kann sein, dass es eine Überlegung bei der Regierung gibt und eventuell auch eine öffentliche Diskussion in der Chamber“, schließt Fayot ab.
De Maart

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