Tennis / Fantasiepreise für Davis-Cup_Finale: Argentinien heiß auf die Salatschüssel

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Ein Hexenkessel erwartet die spanischen Tennis-Caballeros, wenn sie am Wochenende zum Finale um den Davis Cup gegen die argentinischen Racket-Gauchos antreten.

Ein Hexenkessel erwartet die spanischen Tennis-Caballeros, wenn sie am Wochenende zum Finale um den Davis Cup gegen die argentinischen Racket-Gauchos antreten.

Mit südamerikanischer Leidenschaft fiebert die ganze Nation dem Mega-Event entgegen, denn noch nie in der Geschichte des seit 1900 ausgespielten Wettbewerbs haben die Argentinier die berühmte „Salatschüssel“ gewonnen. Tennis rangiert derzeit sogar vor König Fußball, und das sagt alles über die Bedeutung dieses Endspiels aus.
Die frische Brise, die vom Südatlantik über die Strandpromenade des Badeortes Mar del Plata streicht, kann die hochsommerliche Schwüle nicht verdrängen – schon gar nicht die aufgeladene Atmosphäre im Estadio Polideportivo Islas Malvinas. Der Name bekräftigt den Anspruch des Landes auf die britischen Falkland-Inseln. Sechs Wochen dauerte der Umbau in eine Tennis-Arena mit elektronischem „Hawkeye-System“, das Fehlentscheidungen vorbeugt.
Mit viel Farbe mussten schäbige Fassaden übertüncht werden. Mar del Plata oder „La Ciudad Feliz“ (die glückliche Stadt) ist der Heimatort Guillermo Vilas, des ruhmreichsten Tenniscracks Argentiniens.
Millionen Argentinier wollen dabei sein. Auf dem Schwarzmarkt werden Tickets zu Fantasiepreisen gehandelt. Aber „nur“ 11.132 Zuschauer fasst die Halle. Gegen die Sandplatz-Spezialisten haben die Gastgeber den von ihnen bevorzugten Belag ausgelegt – ausgerechnet ein spanisches Produkt.
Während Argentinien zum dritten Mal im Endspiel steht und die beiden vorherigen Finals verlor, streben die Spanier ihren dritten Triumph nach 2000 und 2004 an. Schon drei Mal zogen sie zum Schluss den kürzeren.
„Es ist eine einmalige Chance für uns, den Davis Cup zu gewinnen“, sagt David Nalbandian. Der 26-Jährige ist in 13 Davis-Cup-Matches in Argentinien unbesiegt: „Jede der fünf Partien kann in unsere Tennisgeschichte eingehen.“ Teamchef Alberto Mancini berief außer dem Routinier den Shootingstar Juan Martin Del Potro ins Aufgebot, zu dem auch die Doppel-Spezialisten Jose Acasuso und der Veteran Agustin Calleri (32) gehören.
„Ohne Rafa wird die Aufgabe für uns noch schwerer“, meint hingegen der Spanier Feliciano Lopez. Rafael Nadal laboriert an einer Knieverletzung und konnte schon nicht am Masters-CupFinale in Schanghai teilnehmen. Für den Mallorquiner kam der junge Marcel Granollers ins Team. Cheftrainer Emilio Sanchez setzt auf den Ehrgeiz des Jungstars. In David Ferrer (26) und Fernando Verdasco (25) kann er kampferprobte Spieler aufbieten. Viel hängt vom Erfolg der beiden Linkshänder Lopez/Verdasco im Doppel ab.

FINALE DIE AUSLOSUNG

o Freitag: David Nalbandian – David Ferrer, Juan Martin Del Potro – Feliciano Lopez

o Samstag: Jose Acasuso/Agustin Calleri – Lopez/Fernando Verdasco

o Sonntag: Del Potro – Ferrer, Nalbandian – Lopez
(Änderungen möglich)