Spanier Rodriguez holt 12. Etappe

Spanier Rodriguez holt 12. Etappe
(Sebastien Nogier)

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Der Spanier Joaquim Rodriguez hat die letzte von drei Pyrenäen-Etappen gewonnen und damit seinen zweiten Tagessieg bei der 102. Tour de France geholt. Froome bleibt in Gelb.

Die verzweifelte Konkurrenz ist weiter vergeblich auf der Suche nach dem wunden Punkt des Tour-Spitzenreiters Christopher Froome. Auch bei teilweise strömendem Regen und Hagelschauern im Zielbereich büßte der Brite auf der Königsetappe auf dem Plateau de Beille nichts von seiner Souveränität ein. Der 30 Jahre alte Sky-Kapitän verlässt die Pyrenäen mit weiter beruhigenden 2:52 Minuten Vorsprung vor Tejay van Garderen (USA) und 3:09 vor dem Kolumbianer Nairo Quintana.

Den 12. Tagesabschnitt der 102. Tour de France zur 1780 Meter hoch gelegenen Skistation sicherte sich nach 195 Kilometern Joaquim Rodriguez. Der Spanier, der den ausgerissenen Weltmeister Michal Kwiatkowski auf der steilen Rampe 7,6 Kilometer vor dem Ziel passierte, feierte seinen zweiten diesjährigen Etappensieg.

Froome zu stark“

„Froome ist nicht zu erschüttern, er ist zu stark“, sagte Vorjahressieger Vincenzo Nibali, der sich schon auf der ersten Pyrenäen-Etappe vom Gedanken der erfolgreichen Titelverteidigung verabschieden musste. Seine nicht sehr kraftvolle Attacke im Finale verpuffte ebenso wie die des zweifachen Toursiegers Alberto Contador. Danach versuchte es schon vielversprechender auch dreimal Quintana, aber Froome hatte alles und alle im Griff.

Schon kurz nach dem Start hatte sich bei der Tagestour über vier Anstiege eine 22-köpfige Spitzengruppe gebildet. Aus ihr kristallisierten sich jene Spitzenformationen heraus, die das Rennen prägten. Vor dem 15,8 Kilometer langen Schlussanstieg lagen mit Kwiatkowski und dem Belgier Sep Vanmarcke kurz dahinter sieben weitere Fahrer über elf Minuten vor der Favoritengruppe mit Froome an der Spitze.

Herbstwetter

Falls sich die „Großen“, lange sehr zurückhaltend, einen effektiven Schlussangriff auf die Spitze überlegt hatten – das Herbstwetter mitten im Hochsommer machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Froome beschränkte sich im Rücken der Ausreißer auf die Kontrolle seiner direkten Mitbewerber.

Bob Jungels passierte als bester Luxemburger die Ziellinie als 55 (+ 20′ 47“). Laurent Didier wird 133. (+ 33′ 34“). In der Gesamtwertung liegt Jungels nun auf dem 86. Platz, 1h 28′ 18“ hinter dem Gesamtführenden. Didier ist 164. mit einem Rückstand von 02h 10′ 08“.

Nach 53,5 Kilometern passierte der Tour-Tross das Denkmal für den an dieser Stelle auf dem Portet d’Aspet vor 20 Jahren tödlich verunglückten Olympiasieger Fabio Casartelli aus Italien.

Lance Armstrongs Auftritt

Bevor Froome und Co. zur 12. Etappe in Lannemezan bei tropischen Temperaturen gestartet waren, hatte ein alter Tour-Bekannter seinen großen Auftritt auf einem Supermarkt-Parkplatz in Le Vernet. Lance Armstrong, die Unperson des internationalen Radsports, stattete der Tour seinen ersten, den meisten nicht sehr willkommenen Besuch nach 2010 ab.

Der als Hochleistungs-Doper überführte Texaner brach im Rahmen eines Wohltätigkeitsrennens für Leukämiekranke zu seiner ersten von zwei Etappen auf. Die Gruppe von insgesamt elf Hobby-Radsportlern befährt jeweils einen Tag vor den Hauptdarstellern auf den Tour-Strecken. Armstrongs Auftritt am Donnerstag geriet zur großen, skurrilen Show.

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