In gut drei Wochen (25. Oktober) treffen sich die FLNS-Vereine in Echternach zur traditionellen Jahreshauptversammlung. Ein Kongress, der viel Spannung verspricht, da einiges in Schieflage geraten ist. Doping und ein Cheftrainer, der das Handtuch warf, brachten den Schwimmsport negativ in die Schlagzeilen.
Marc Biwer
Schon länger steht fest, dass Präsident Gérard Decker seine Kandidatur für den Posten des Vorsitzenden nicht erneuern wird. Ein guter Zeitpunkt, da zum einen der Schwimmsport seine erfolgreichste Saison erlebte, die aber, zum anderen, mit einem Donnerwetter endete. Bis Ende September war alles im grünen Bereich. „Wir hatten das Paket geschnürt, in Geschenkpapier verpackt und mit einem schönen ‚Putsch‘ versehen.“ Als Nachfolger war der bisherige Generalsekretär und neue LEN-Präsident Nory Kruchten vorgesehen. Doch nach dem „Ettelbrücker Putsch“, der SCDE hatte u.a. öffentlich die Olympianominierung von Klaus-Jürgen Ohk kritisiert, kam es zum Eklat: Der Technische Direktor trat ab und die Reise nach Island an. Sämtliche Planungen wurden plötzlich über den Haufen geworfen. Kruchten und andere wollten unter diesen Umständen keine Verantwortung übernehmen.
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| Nancy Kemp-Arendt |
Mit dem Differdinger Allroundmann Claude Waltzing hatte sich jedoch ein Mann gefunden, der eine Führungsriege auf die Beine stellen wollte, denn beim Kongress 2007 wurde beschlossen, dass der Vorstand zukünftig als Mannschaft gewählt wird. „Zum Wohle des Schwimmsports und der Schwimmer“, begründet Waltzing sein Engagement, und hatte auch für den Präsidentenposten eine Lösung parat.
Dann aber platzte die nächste Bombe: Raphaël Stacchiotti wurde der Einnahme unerlaubter Mittel bei der Junioren-WM in Mexiko überführt. Und plötzlich schien alles wieder in Frage gestellt. Seit gestern ist der Name des (möglichen) neuen FLNS-Präsidenten kein Geheimnis mehr: Nancy Kemp-Arendt.
In diesem Fall muss man die ehemalige Schwimmerin, Triathletin und heutige Abgeordnete als Glücksfall für den Schwimmverband bezeichnen.
Gesunde Mischung
„Nänz“, wie sie in Sportkreisen genannt wird, kennt das Metier aus dem Effeff. Und als ehemalige Hochleistungssportlerin ist die 39-Jährige eine Kämpferin. An ihrer Wahl auf den Präsidentenposten bestehen kaum Zweifel, als erste Frau wird sie Oberhaupt der Schwimmer. Und auch eine Reihe ihrer Begleiter in den Vorstand stehen bereit, darunter u.a. die ehemaligen Schwimmer Caroline Hoeltgen und Alwin De Prins. Eine gesunde Mischung aus erfahrenen Leuten und „frischem Blut“ demnach.
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3 FRAGEN AN NANCY KEMP-ARENDT „Tageblatt“: Wie kam es zu diesem Engagement? Nancy Kemp-Arendt: „Es ist eine Herausforderung für mich. Als man an mich herangetreten ist, war ich etwas überrascht und ich bat mir Bedenkzeit aus. Da ich mich aber im Schwimmsport auskenne und das Umfeld mich kennt, viele noch als ‚kleine‘ Schwimmerin, fiel mir die Zusage eigentlich eher leicht. „T“: Welche Ziele werden Sie in diesem Amt anstreben? „T“: Mit dem Thema Doping liegt auch ein Schatten über dem Schwimmsport. |
De Maart
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