Aus für Duscholux und Belaton

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Die Gerüchte, die bereits vorige Woche zirkulierten, haben sich bestätigt. Die beiden im Sanitärbereich tätigen Firmen Duscholux und Belaton werden ihre gesamten Aktivitäten in Luxemburg einstellen. Insgesamt verlieren 96 Personen ihren Arbeitsplatz./ Claude Molinaro

Den Angestellten der Firma Duscholux in Mensdorf wurde gestern Morgen gegen elf Uhr anlässlich einer Personalversammlung mitgeteilt, dass sie ihre Arbeit nicht mehr aufzunehmen brauchen, weil die Produktion eingestellt wird. 59 Beschäftigte verlieren dort ihre Arbeit. Duscholux war seit 1981 in Luxemburg ansässig und produzierte Duschzubehör. In den beiden letzten Jahren hatte es bereits zwei Sozialpläne gegeben.
Bei der Zulieferfirma Belaton, welche zur selben Gruppe gehört, sollen die Stellen in zwei Etappen abgebaut werden. Unmittelbar betroffen sind 17 der insgesamt 37 Arbeitnehmer. Ihnen wurde gestern Morgen um halb acht die Schließung ihrer Firma mitgeteilt, erklärte Marco Casagrande, OGB-L-Zentralsekretär, gestern Morgen dem Tageblatt gegenüber.
Obwohl die Firmenleitung behauptet, am Freitag Entlassungsschreiben herausgeschickt zu haben, hatten die Angestellten diese am Montagmorgen noch nicht erhalten, weshalb Wut und Enttäuschung umso größer waren. Auch für die restlichen 20 Angestellten sieht Casagrande keine Hoffnung: Für sie werde es nur noch so lange Arbeit geben, bis die aktuellen Aufträge ausgeführt sind.
Bei Belaton waren in der Vergangenheit bis zu 200 Personen beschäftigt. Ab 2002 wurden diese Arbeitsplätze allerdings schon durch mehrere Sozialpläne etappenweise abgebaut.

Absatzprobleme

Als Erster habe der Direktor von Duscholux Luxemburg am vorigen Freitag seine Entlassung erhalten. Er sei noch am Dienstag voriger Woche in der Schweiz gewesen, um mit der Firmenleitung zu verhandeln. Die Aktionäre sahen für den Standort Luxemburg keine Zukunft mehr und beschlossen das Ende. Als Grund gab die Firmenleitung Absatzprobleme von französischen Kunden an. Einige Produkte würden sogar ganz eingestellt. Etwas bedenklich sei die ganze Angelegenheit schon, meinte Casagrande, noch vor kurzem hatten Vertreter der Regierung und er selbst, als Mitglied der Tripartite, das Werk besucht.
Heute werden die Gewerkschaften beginnen, mit der Geschäftsleitung über einen Sozialplan für die entlassenen Mitarbeiter zu verhandeln, was man schon an sich als Erfolg bezeichnen könne, wäre die Lage nicht so dramatisch. Anfangs hatte es nämlich geheißen, die Firma wolle Insolvenz anmelden. Es sei jedoch nicht anzunehmen, dass mehr als ein Trostpflaster für die Beschäftigten herausspringt, wusste RTL zu vermelden.
Einzelheiten zum Sozialplan werden heute im Laufe des Tages bekannt gegeben.
Erschwerend sei, so Casagrande, dass er mit einem entlassenen Direktor und einem Anwalt der Firma verhandeln werde. Rechtlich gesehen sei noch gar nicht geklärt, ob ein entlassener Direktor überhaupt verhandlungsberechtigt sei. 

Die Firma
Die Gruppe Duscholux
besteht seit 30 Jahren und ist in 23 Ländern präsent. Laut eigenen Angaben legte Duscholux Ende der sechziger Jahre die Basis für konventionelle Duschabtrennungen, im Speziellen mit einer faltbaren Duschwand.
In Luxemburg war die
Firma seit 1981 präsent und produzierte vor allem Duschzubehör.
Die Firma Belaton, die zur selben Gruppe gehört, produzierte für Duscholox Duschtüren und Teile von Badewannen.
Der Sitz der Schweizer Gruppe befindet sich in Thun (Kanton Bern) – am Tor zum Berner Oberland.