Dort sollen die Vertreter der NOKs aus Andorra, Island, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Monaco, San Marino und Zypern u.a. über eine eventuelle Aufnahme Montenegros in den Kreis der JPEE-Länder befinden. Das ließ jedenfalls ein Artikel auf der Internetseite der Veranstalter am vergangenen Dienstag vermuten (das „T“ berichtete am Donnerstag).
Montenegro wurde 2006 unabhängig, erfüllt die JPEE-Bedingungen – weniger als eine Million Einwohner, eigenständiges NOK – und nahm 2008 bereits an den Olympischen Spielen teil. Das Nationale Olympische Komitee Luxemburgs (COSL) wollte bereits 2007 über eine eventuelle Aufnahme diskutieren, steckte aber angesichts der Haltung anderer JPEE-Länder zurück.
„Unakzeptabel“
„Für grundlegende strukturelle Änderungen gibt es keine Mehrheit, es gibt zu viele Egoismen“, zitierte das „T“ damals COSL-Präsident Marc Theisen. Das COSL beschloss demnach im November 2007, abzuwarten, bis ein offizieller Aufnahmeantrag von Montenegro vorliegen würde. Das ist bisher nicht der Fall: „Offiziell weiß ich nichts“, meinte ein überraschter Marc Theisen auf unsere Anfrage: „Wenn es so wäre, wäre ich froh, denn eine Vergrößerung über kurz oder lang würde den JPEE gut tun.“
So viel zum Thema an sich, nun aber zur Sitzung vom Montag. Marc Theisen: „Es benötigte überhaupt erst einigen E-Mail-Verkehr, um zu wissen, ob denn nun eine Sitzung stattfinden würde. Die Tagesordnung wurde erst diese Woche zugeschickt, normal ist zwei bis drei Monate vorher. In dieser Tagesordnung steht nichts von Montenegro, andere NOK-Präsidenten, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe, wissen auch nichts davon. Der ganze administrative Teil der Spiele ist sehr schlecht organisiert, auch wenn ich denke, dass die Zyprioten den Ablauf der Spiele an sich gut hinkriegen werden. Aber dass die definitive Version des technischen Handbuchs (mit allen Regeln, d.Red.) erst diese Woche am Donnerstag zugestellt wurde, ist schlichtweg unakzeptabel. Auch das hätte vor drei oder wenigstens zwei Monaten fertig sein sollen. Es gab zwar Informationen, aber da wurde ständig versucht, neue, eigene Regeln aufzusetzen, und das ist auch jetzt noch nicht für alle Sportarten zufriedenstellend gelöst.“
Wie bei den beiden letzten Auflagen 2007 in Monaco und 2005 in Andorra sieht es demnach wieder nach einigem administrativen Hickhack aus. Ob nun wirklich am Montag ab 15.00 Uhr Lokalzeit über eine Vergrößerung der JPEE-Familie gesprochen wird, muss sich demnach erst zeigen.
Pfingstferien 2013
Worüber sicher gesprochen wird, ist die 15. Auflage der Spiele im Jahr 2013 in Luxemburg (die 14. steigt in zwei Jahren in Liechtenstein). Den Regularien gemäß wird das COSL am Montag, vier Jahre im voraus, Datum, Sportarten und Sportstätten der JPEE 2013 bekannt geben.
Sicher ist, dass die zweite Auflage der Spiele im Großherzogtum (nach 1995) vom 27. Mai bis 1. Juni 2013 stattfinden wird. „Es musste in den Pfingstferien sein; außerhalb der Ferien kriegen wir die nötigen Freiwilligen nicht zusammen, um dieses Großereignis überhaupt organisieren zu können“, so Marc Theisen.
Womit feststeht, dass die Spiele 2013 zeitgleich mit dem Skoda Tour de Luxembourg stattfinden werden. „Das ging nicht anders, wir brauchen den Ferien-Termin, die TdL-Organisatoren müssen auf den internationalen Kalender achten“, erklärt Theisen: „Wir stehen aber in Kontakt, damit es keine logistischen Probleme gibt. Klar ist, dass die Hotel-Kapazitäten reichen.“
Weitere Details gibt es dann am Montag.
Alles paletti
Ansonsten gibt es zwei Tage vor den 13. JPEE keine „breaking news“. Kurzfristige Sportler-Ausfälle gibt es keine zu beklagen, alle 111 sind morgen an Bord der zwei Charter-Flüge nach Zypern.
Erwähnt sei noch, dass IOC-Mitglied Großherzog Henri ebenfalls auf Zypern zu Gast ist, dies von Sonntag bis kommenden Mittwoch, um – wie von ihm gewohnt – die Luxemburger Sportler zu unterstützen.
Und auch Sportminister Jeannot Krecké reist auf die Mittelmeer-Insel. In seiner Agenda steht u.a. am Montagmorgen ein informelles Treffen der Sportminister der acht JPEE-Länder.
De Maart
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