Während der Schifflinger Titelgewinn vor zwei Jahren erst nach dem vorletzten Saisonspiel gegen den Dauerrivalen aus Junglinster feststand, wurden die Weichen diesmal schon früh gestellt. So sprang im ersten wichtigen Aufeinandertreffen mit Junglinster am zweiten Spieltag ein 5:3-Erfolg heraus. Schifflingen spielte in den drei Doppelspielen seine Stärken aus und führte schnell mit 3:0. Zudem verbuchte das spielstarke belgische Gespann Sabine Devooght und Frédéric Gaspard, die ehemalige Nummer 71 der Weltrangliste im Doppel, zwei Punkte in den Einzeln.

Ende November gelang den Schifflingern gegen die in Bestbesetzung angetretenen Differdinger wie erwähnt ein 4:4-Unentschieden, sodass sie mit einem komfortablen Vorsprung in die Winterpause gehen konnten. Der Herausforderer war zuvor ersatzgeschwächt gegen Européen, Junglinster und Itzig angetreten und hatte dort insgesamt drei wichtige Punkte liegen gelassen. Dies sollte der einzige Punktverlust des späteren Mannschaftsmeisters bleiben. In der Rückrunde erwarben die Spieler von Trainer Valerij Streltsov die maximale Punktzahl.

Die Vorentscheidung fiel am neunten Spieltag, als Schifflingen in Junglinster auch das zweite Spiel gegen den vierfachen Meister gewinnen konnte und zeitgleich Differdingen in Kayl erneut nur unentschieden spielte. Die mit Top-Spielern gespickte Mannschaft aus Differdingen bot danach vermehrt Reservespieler auf. Dies bedauerte Eric Solagna, Doppelspezialist aus Schifflingen: „Es ist schade, dass Differdingen das zweite Spiel gegen uns nicht mit der bestmöglichen Mannschaft bestritten hat. Da fast alle Spitzenspieler zu Hause geblieben waren und sie nur zum Teil durch Reservespieler ersetzt wurden, gingen das zweite Herrendoppel und das dritte Herreneinzel kampflos an uns. Aus dem Leckerbissen zum Abschluss der Meisterschaft wurde ein trostloses Trauerspiel.“ Myriam Havé, die amtierende Einzel-Landesmeisterin, ergänzte: „Das sollte in der höchsten Spielklasse nicht passieren!“

Am Ende hat Schifflingen die Meisterschaft verdientermaßen gewonnen. Das Team besteht zum einen aus ehemaligen Nationalspielern, die vor allem im Doppel nichts von ihrer Klasse eingebüßt haben, und zum andern aus einigen belgischen Legionären. Ihr Trainer Valerij Streltsov hat diese Spieler zu einer schlagkräftigen Mannschaft zusammengeschweißt. Sie alle betonen, dass die gute Stimmung der Garant für ihren Erfolg sei. Dem schließt sich der Trainer an:

„Es ist ein Vergnügen, mit dieser Truppe zu arbeiten! Nach der langen Covid-bedingten Pause und dem Abbruch der vorigen Saison war es anfangs schwierig, wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Die Form stimmte in den ersten Meisterschaftsspielen noch nicht, dennoch gelangen uns gerade zu jenem Zeitpunkt wichtige Erfolge gegen Düdelingen und Junglinster. Einen großen Anteil am weiteren positiven Verlauf hatte Mathieu Pohl (Deutschland), der als Sparringpartner engagiert wurde. Das spielerische Niveau, vor allem der Männerriege, verbesserte sich dadurch zusehends. Erfreulich ist, dass sich unsere jungen Spieler gut integriert haben. William Wang kam regelmäßig zum Einsatz und seine Leistungen waren für einen Sechzehnjährigen bemerkenswert. Auch Arnaud Huberty empfahl sich für die Zukunft! Ich bin sehr froh, dass ich diese Mannschaft weiterhin führen darf!“ (jn)