Russlands Anti-Doping-Agentur bleibt suspendiert

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Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada bleibt suspendiert. Das beschloss die Welt-Anti-Doping-Agentur am Donnerstag in Seoul, wie sie via Twitter mitteilte. Die russische Agentur war 2015 nach Enthüllung eines flächendeckenden Doping-Systems gesperrt worden. Später erhärtete Sonderermittler Richard McLaren zudem den Verdacht, dass Doping-Proben im Analyselabor bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi manipuliert worden waren.

Nach Angaben der WADA sind zwei Bedingungen für ein Ende der Suspendierung nicht erfüllt: die Anerkennung der Ergebnisse der McLaren-Untersuchung und das Eingeständnis, ein flächendeckendes Doping-System betrieben zu haben sowie der Zugang zu weiteren Dopingproben im Moskauer Labor.

Russland hat seit der Suspendierung zwar viele Kriterien der WADA für eine Wiederzulassung der Rusada erfüllt, es will aber kein staatlich gelenktes Doping eingestehen. Das bekräftigten russische Sportfunktionäre auch bei der Sitzung in Seoul.

„Trauriger Moment in dieser schmutzigen Geschichte“

„Wir weisen die Existenz eines staatlichen Doping-Systems entschieden zurück“, sagte Alexander Schukow, Chef des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) Russlands, in einer ersten Reaktion. Eine öffentliche Anerkennung des McLaren-Berichts komme nicht infrage.

Travis Tygart, der Leiter der amerikanischen Anti-Doping-Agentur Usada, sprach von einem „weiteren traurigen Moment in dieser ganzen schmutzigen Geschichte“. Es habe keine andere Möglichkeit gegeben angesichts des Widerwillens, das zuzugeben, was die Flut der Beweise ergeben habe. Saubere Athleten würden nun gespannt auf die Reaktion des IOC warten, führte Tygart weiter aus.

Der negative Beschluss der WADA dürfte auch Einfluss auf mögliche Sanktionen des Internationalen Olympischen Komitees gegen Russland haben. Anfang Dezember wird das IOC darüber entscheiden. Möglich ist sogar ein Ausschluss Russlands von den Winterspielen im Februar in Pyeongchang.