Rugby / RC Luxemburg wechselt die Liga: Von Frankreich nach Deutschland

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Sieben Jahre lang trug der RC Luxemburg in Frankreich seine Ligaspiele aus. Doch nun, innerhalb von nur zehn Wochen, schafften die Luxemburger es, die Liga zu wechseln. Und zwar in die deutsche 2. Bundesliga Süd. / Torsten Schockmel

Initiator dieses Wechsels war Steve Karier, der die ersten Kontakte zum deutschen Verband aufnahm. Recht schnell kam es dann zu einem Treffen mit den wichtigsten Personen aus dem deutschen Rugby-Verband, angeführt vom Vizepräsidenten.
„Wir konnten die Verantwortlichen davon überzeugen, dass das Luxemburger Team der deutschen Liga etwas bringen würde. Zumal wir auch planen, eine zweite Mannschaft sowie ein Juniorenteam in Deutschland spielen zu lassen“, berichtet Teamkapitän Jonathan Flynn.
Die Idee, nach Deutschland zu wechseln, wurde allerdings schon vor einem Jahr geboren. „Wir merkten, dass es so nicht mehr weitergehen konnte“, erläutert Flynn: „Wir wollten den Klub wieder beleben. Denn wir gehörten schon sieben Jahre der gleichen Liga in Frankreich an und es gab kein Vorankommen. Zudem waren die langen Reisen und kräfteraubenden Spiele am Sonntag nicht immer für unsere Spieler willkommen, da sie einen Tag später, ohne viel Ruhe, wieder arbeiten gehen mussten.“
Somit sah sich der Klub nach Neuem um, und fand, dass man in Deutschland besser aufgehoben wäre. Das Interesse des deutschen Verbandes war groß und es wurde entschieden, die Luxemburger am Aufstiegsturnier in die 2. Bundesliga Süd teilnehmen zu lassen.
Da aber alles sehr schnell ging und die meisten Spieler vom RCL schon in Urlaub waren, mussten die Luxemburger mit einer zusammengewürfelten Truppe nach Frankfurt zu den Entscheidungsspielen reisen. Es lief alles nach Maß. Schon nach den ersten drei der vier Partien hatte sich der Neuling qualifiziert (das „T“ berichtete). Dabei wurden FSV Trier-Tarforst mit 25:7, der spätere Gruppenerste Karlsruher SV mit 6:5 und Eintracht Frankfurt mit 14:3 geschlagen. Beim letzten Spiel gegen TuS 95 Düsseldorf fehlten verletzungsbedingt einige Stützen im Team, so dass diese Partie mit 5:10 verloren ging.

Fairness

Der 2. Platz und damit der Aufstieg in die 2. Liga Süd war dennoch gesichert. „Die Leidtragenden und enttäuschten Düsseldorfer verhielten sich uns gegenüber sehr fair“, meinte Jonathan Flynn: „Um dieses Turnier spielen zu dürfen, muss man sich im Regionalverband als Tabellenerster qualifizieren, wohingegen wir direkt daran teilnehmen durften. Es war aber wichtig für uns, dass wir richtig eingestuft wurden und es in die 2. Liga schafften, denn in der Regionalliga Rheinland-Pfalz wären wir wohl, wie wir es an Trier feststellen konnten, nicht richtig gefordert geworden.“
Die Ziele für die kommende Saison sind dennoch recht bescheiden. Man wartet erst einmal ab, was kommt. „Wichtig ist, die Liga zu halten. Da wir aber nun Samstagsspiele bestreiten, hoffen wir, dass wir wieder mehr Zulauf bekommen und so längerfristig eine bessere Truppe aufbauen können“, meint der schottische Teamkapitän, der auch für die Luxemburger Auswahl spielt.
Wenn nun noch die interne Zustimmung vom RCL in der Generalversammlung folgt, dann wird der RCL am 29. August gegen Handschuhsheim II in der Nähe von Heidelberg sein erstes Spiel bestreiten. Insgesamt zehn Teams spielen in der 2. Bundesliga Süd, wobei auch vier zweite Mannschaften vertreten sind. Bis auf zwei Gastauftritte in München befinden sich alle anderen Mannschaften im Raum zwischen Frankfurt und Stuttgart.

INTERNET www.rcl.lu