Die Ausgangsposition ist in beiden Lagern die gleiche wie einst. Der F91 peilt erneut das Doublé an – es wäre das dritte binnen vier Jahren –, indes die UNK – auch im Falle einer Niederlage – bereits für die neu gegründete Europa League qualifiziert ist (siehe S. 38).
Einige Gemeinsamkeiten verbinden also beide Vereine. Auch jene, dass bei der UNK der eine oder andere Ex-Düdelinger im Kader steht. Und eine zusätzliche Parallele gibt’s auch, denn hüben wie drüben geht der Trainer heute nach Spielschluss von Bord. Angelo Fiorucci – früher F91 – und Titelsammler Michel Leflochmoan steigen also nach langjähriger Tätigkeit aus. Und: Ob Sieg oder Niederlage, beide Coaches verlassen die Arloner Straße heute Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Auch etliche Spieler streifen heute zum letzten Mal das Trikot ihres Teams über. In Reihen der Käerjenger verabschieden sich Silva, Facques, Zydko und Scholer, und beim F91 die derzeit verletzten Bellini und Hug, welche es zum RFCUL zieht.
Im UNK-Lager war man ob der Spielberechtigung von Zydko mehr als nur erleichtert. Der schier unerschöpfliche Mittelfeldmotor kassierte im Halbfinale gegen Déifferdeng 03 seine zweite Gelbe Karte im laufenden Pokalwettbewerb und wäre normalerweise gesperrt gewesen. Da seine Strafe aber erst kommende Woche im FLF-Bio (offizielles Informationsblatt) veröffentlicht wird, steht seiner Final-Teilnahme nichts im Wege.
Spielstärke und Hierarchie
Sollten sowohl Spielstärke als auch Hierarchie respektiert werden, schreibt der F91 seinen Vereinsnamen zum fünften Mal in die Ehrentafel der Pokalsieger und feiert gleichzeitig das dritte Doublé. Doch trotz eines komfortablen Vorsprungs in der Abschlusstabelle der BGL Ligue konnte man sich im Laufe der Saison zuweilen des Eindrucks nicht erwehren, als wäre der F91 nicht mehr ganz der Überflieger von einst.
Das entscheidende Trumpfass der Düdelinger beruht nach wie vor auf der Breite des Kaders und seiner Ausgeglichenheit. Dass die Spieler von Michel Leflochmoan ihrem bereits reich gefüllten Palmarès – in der noch recht jungen Vereinsgeschichte – einen weiteren Titel beifügen möchten, liegt wohl auf der Hand.
Der UNK behagt die Rolle des Außenseiters sicherlich. Wie bereits in der vergangenen Spielzeit startete man äußerst behäbig in die Punkterunde und der Klassenverbleib war bis zur zweitletzten Spielrunde ungewiss. So mancher treue Anhänger stellte nicht selten den Trainer in Frage. Ob er die Mannschaft nach neun Jahren überhaupt noch erreiche? Jene Kritiker wurden eines besseren belehrt. Abgesehen vom letzten Punktspiel in Steinfort – nur noch reine Formsache – legte die UNK eine stolze Serie hin. Zwischen dem 22. März und dem 17. Mai blieb Käerjeng in sechs Punktspielen in Folge – vier Siege und zwei Unentschieden – ungeschlagen. Damit wurde der Grundstein zum Klassenerhalt gelegt. Und genau in jenem Zeitraum ebnete die UNK übrigens ohne das geringste Gegentor – nach Siegen über den Progrès, Steinfort und D03 – den Weg fürs Pokalendspiel. Für Angelo Fiorucci wäre sein persönliches Sahnehäubchen zum Abschied daher sicherlich ein Pokaltriumph und das gegen seinen ehemaligen Verein.
De Maart
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