Im Rennen der Junioren kam es wie erwartet zur packenden Auseinandersetzung zwischen Mathieu Kockelmann und der starken Dippacher Mannschaft. Erst kurz vor dem Start wurde bekannt, dass Paris-Roubaix-Gewinner Niels Michotte, der bereits auf einen Start beim Zeitfahren verzichtet hatte, wegen einer Erkältung nicht mit von der Partie sein würde. Dies sollten seine Teamkollegen, allen voran Mil Morang und Mats Berns, jedoch locker wegstecken.

Lange Zeit zum Nachdenken blieb den Schützlingen von Lucien Didier und Laurence Moris auch nicht, da Mathieu Kockelmann dem 17-Mann starken Feld gleich zu Beginn auf den Zahn fühlte.
„Es war gewusst, dass Mathieu (Kockelmann) das Rennen sehr schwer machen würde“, sagte Berns. „Ich war überrascht, dass ich in den beiden ersten Runden überhaupt mithalten konnte. Vom Fuß des Anstiegs an fuhr er ein sehr hohes Tempo. Von Runde zu Runde wurde es schwieriger für mich.“ Der 16-jährige Berns kämpfte jedoch, um Mil Morang so lange wie möglich zur Seite zu stehen.

Bereits Ende der zweiten von insgesamt sieben Runden hatten sich Mil Morang, Mathieu Kockelmann und Mats Berns von ihren Konkurrenten verabschiedet. Trotz einsetzender Krämpfe schaffte Letzterer die letzte Schwierigkeit des Tages. „Zu dem Moment war gewusst, dass das Rennen im Sprint entschieden werden würde. Ich habe mein Bestes gegeben, um den Sprint für Mil vorzubereiten. Mit seinem Erfolg haben wir unser Mannschaftsziel erreicht. Persönlich hätte ich vor zwei Wochen nicht mit Platz drei gerechnet“, so Berns, dessen Start nach einem Sturz beim Nationscup und der gleich anschließenden Corona-Erkrankung in Frage gestellt war.

Der „Showdown“ auf der kurzen, ansteigenden Zielgeraden endete mit einem denkbar knappen Sieg für Mil Morang, der zunächst nicht wusste, ob er dem Jubel seiner Teamkollegen und Betreuer Glauben schenken sollte: „Es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre Mathieu uns schon lange vorher im Anstieg weggefahren. In der Abfahrt Richtung Ziel dachte ich mir, lass dir was einfallen. Als Mathieu als Erster auf die Zielgerade ging, habe ich es geschafft, ihn mit Schwung außen rum zu überholen. Am Ende hatte ich die Nase vorn und kann mich über meinen ersten Titel freuen“, so der überglückliche 17-Jährige kurze Zeit nach seinem gewagten Manöver in der nassen Schlusskurve.

Untröstlich war Titelverteidiger und Topfavorit Mathieu Kockelmann, der das Rennen bestimmt hatte und sich am Ende mit Platz zwei abfinden musste.

Drei weitere Dippacher Erfolge gab es bei den Débutants durch Rick Meylender und bei den Minimes durch Lorenzo Astolfi. Schnellster Cadet war Yanis Molter (CC Chevigny). Bei den Masters konnte Steve Fries (CT Atertdaul) erneut triumphieren.