Problem (H1N1)-Grippe

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FUSSBALL - Die sogenannte Schweinegrippe (Virus H1N1) hat den Luxemburger Fußball erreicht (siehe „T“ von gestern). Nicht an die Öffentlichkeit gelangt war der Fall von Dimitri Kitenge (RM Hamm Benfica), der vor einigen Wochen unter Quarantäne gestellt wurde. Gestern wurde zudem bestätigt, dass Hesperingens Anton Bozic an der neuen Grippe erkrankt ist.

Auch der Luxemburger Meister F91 Düdelingen wurde von der Grippe heimgesucht. Nicht weniger als neun Spieler des Meisters zeigen Grippesymptome. Ob und bei wie vielen Spielern es sich um das H1N1-Virus handelt, konnten oder wollten die Vereinsverantwortlichen nicht bestätigen. Das Tageblatt hatte gestern vermeldet, dass F91-Stürmer Emmanuel Françoise am H1N1-Virus erkrankt sei.
Da sich Präsident Théo Fellerich im Ausland aufhält, ist der Präsident der technischen Kommission, Jean-François Baur, als Krisenmanager eingesetzt worden. „Die Ärzte Mausen von der FLF und Sitte vom F91 sind im engen Kontakt, mehr kann ich dazu nicht sagen. Wir haben eine Spielverlegung bei der FLF beantragt, eine Entscheidung ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefallen.“ Gestern Abend teilte Baur noch Folgendes mit: „Vorsorglich haben wir der FLF mitgeteilt, dass es sich um eine ‚maladie contagieuse‘ handelt.“ Einen H1N1-Fall wollte Baur dagegen nicht bestätigen.
Dr. Henri Mausen sagte gestern Abend: „Wir haben noch nicht alle ärztlichen Bescheinigungen erhalten, konnten daher noch keine Aussage betreffend eine Verlegung der Partie F91 – Monnerich resp. des gesamten Spieltages machen. Ich habe bislang, trotz Nachfrage, erst ein paar ärztliche Atteste erhalten. Dort ist leider nur vermerkt, dass der und der Spieler für so und so viele Tage krankgeschrieben ist, allerdings mit einer ’sortie autorisée‘. Falls es sich aber bestätigen sollte, dass Spieler am H1N1-Virus erkrankt sind, muss ich Spieler, Schiedsrichter und Nachwuchsspieler, die dieselben Umkleideräume aufsuchen, schützen. In dem Fall müssen wir eine Entscheidung im Sinne der Gesundheit treffen.“
Auch der Monnericher Trainer Claude Campos macht sich so seine Gedanken: „Natürlich ist man als Trainer um die Gesundheit der Spieler besorgt. Ich hoffe, dass alles getan wird, um die Spieler zu schützen. Die Verantwortung liegt hier bei der FLF. Sicherlich ist es so, dass bei einem sowohl quantitativ als auch qualitativ hervorragend besetzten Kader wie dem von Düdelingen einige Ausfälle zu verkraften sind.“
FLF-Generalsekretär Joël Wolff bestätigte die Aussagen von Dr. Mausen, dass der Informationsstand der FLF nicht komplett sei und daher auch noch keine Entscheidung gefallen sei. Joël Wolff zitiert die Empfehlungen des Europäischen Fußballverbandes UEFA an die Verbände: „So lange der betroffene Verein genügend Spieler zur Verfügung hat, sollen keine Spielverlegungen gestattet werden, heißt es in der Empfehlung der UEFA“, so Joël Wolff, der anfügt: „Wir wollen also nicht leichtsinnig einen Präzedenzfall schaffen.“
Der F91 will eine Spielverlegung, da man sich in Düdelingen sorgt, nicht die vorgeschriebenen sieben selektionierbaren Spieler aufbieten zu können. Ein Punkt, den die FLF, wie ihr Präsident Paul Philipp auf „T“-Nachfrage hin erklärt, nicht gelten lassen kann: „Darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Die Vereine sind dafür verantwortlich, wie sie ihre Kader zusammensetzen. Wegen der normalen Grippe können wir nicht absagen.“CJ/fs