Europa LeaguePetingen scheitert kläglich

Petingens Sportdirektor Yassine Benajiba und Linksverteidiger Alexandre Laurienté hatten am Donnerstagabend wahrscheinlich einen Flashback. 2015 scheiterten beide als Spieler mit dem F91 Düdelingen am damaligen irischen Zweitligisten UC Dublin (Benajiba war nicht im Kader). Fünf Jahre später saß Benajiba auf der Tribüne und Laurienté  stand auf dem Platz, als ihre neue Mannschaft wieder gegen einen deutlichen schwächeren Gegner unterlag.

Petingens neuer Trainer Ismaël Bouzid hatte entschieden, leichte personelle Veränderungen im Vergleich zum 2:0-Sieg am Samstag gegen UNA Strassen vorzunehmen. Patrik Teixeira wurde aus nicht bekannten Gründen kurz vor der Partie aus dem Kader gestrichen und Eliot Gashi nahm zunächst auf der Bank Platz. Für das Offensivduo standen Mike Schneider und Luca Duriatti im Victoria Stadium in Gibraltar auf dem Platz.

Für Petingen begann von Anfang an ein Geduldspiel. Die „Roten Kobalde“ standen tief in ihrer eigenen Hälfte und versuchten über Konterangriffe oder Standardsituationen gefährlich zu werden. In der 12. Minute überraschte Britto die Petinger mit einem direkt getretenen Freistoß. UTP-Torwart Ottelé hatte jedoch aufgepasst. Nur eine Minute später hätte Maah den Fusionsverein in Führung bringen müssen. Der 35-jährige Petinger Stürmer schnappte sich das Leder, nachdem ein Lincoln-Verteidiger im Tiefschlaf war. Vor dem Tor behielt er jedoch nicht die Nerven und scheiterte am gegnerischen Torwart.

Petingen war dauerhaft in Ballbesitz, konnte jedoch kein Kapital daraus schlagen. Die Angriffe waren weder von Kreativität noch von Schnelligkeit geprägt. Der Ball wurde im Mittelfeld hin- und hergeschoben, ohne dass dabei das gegnerische Tor attackiert wurde. Diesen einschläfernden Rhythmus nutzte der Underdog aus und schlug kurz vor der Halbzeit zu. Bei einem Gestocher im Strafraum ließen sich die Petinger Verteidiger überlisten. Der 38-jährige Polizist und Nationalspieler Lee Casciaro stand bereit und erzielte die Führung für die Gastgeber. Petingen verabschiedete sich mit hängenden Köpfen in die Pausenkabine.

Dieses Spielchen setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Petingen hatte weiterhin kein Mittel parat, um den gegnerischen Abwehrriegel aus dem Gleichgewicht zu bringen. Trotz mehrerer Wechsel auf den Offensivpositionen (Gashi, Nanizayamo, Rodrigues) brachte die UTP vor dem Tor einfach nichts zustande.  In der 57. Minute hätte eine kleine Vorentscheidung fallen können. Kodjia war zu ungestüm und brachte Hernandez im Strafraum zu Fall. UTP-Torwart Ottelé hielt Petingen jedoch im Spiel und parierte den fälligen Elfmeter gegen Torrilla.

Petingen hätten gestern zwei Einzelkönner wie Artur Abreu oder Patrik Teixeira gutgetan. Erstgenannter saß verletzt auf der Tribüne, während sein Teamkollege aus unbekannten Gründen nicht im Kader stand. Einzig Eliot Gashi versuchte sich nach seiner Einwechslung gegen die Niederlage zu stemmen. Der Flügelstürmer gab in der 64. Minute zwei Torschüsse ab. Kurz davor wurde Sturmriese Nanizayamo eingewechselt. Allerdings brachte diese Brechstange auch nichts ein. Petingen konnte auch in der Schlussphase den Rhythmus nicht hochfahren. Dessen Angriffe waren leichte Beute für die gut gestaffelte Verteidigung der Red Imps. 

Auch die Nachspielzeit konnte die Mannschaft von Trainer Ismaël Bouzid nicht nutzen. Im Gegenteil: Lincoln lief einen Konter, Yahaya traf und machte die Sensation perfekt.