Nations LeaguePerfekter Start: „Rote Löwen“ holen nächste drei Punkte auf den Färöer Inseln

Nations League / Perfekter Start: „Rote Löwen“ holen nächste drei Punkte auf den Färöer Inseln
Zweimal stand Gerson Rodrigues am Elfmeterpunkt bereit – doch erst beim zweiten VAR-Check durfte er tatsächlich ran Foto: Mélanie Maps/sportspress.lu

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Spieltag 2 der Nations League: Die umständliche Reise auf die Färöer Inseln ist Schnee von gestern. Die „Roten Löwen“ haben durch einen Elfmeter von Gerson Rodrigues ihre nächsten drei Punkte eingefahren. Weiter geht es am Samstag im Stade de Luxembourg gegen die Türkei – die ebenfalls eine volle Punktzahl aufweisen kann. 

Bei der Luxemburger Elf gab es auf den Färöer Inseln zwei Personalwechsel gegenüber dem 2:0-Auswärtserfolg in Vilnius: Rodrigues und Olesen, die in Litauen beide eingewechselt worden waren, durften in Torshavn von Anfang an ran – draußen blieben Muratovic und V. Thill. Wie sich später herausstellen sollte, war das Duo auch entscheidend am Ergebnis beteiligt. Die Färöer ihrerseits hatten am ersten Spieltag in der Gruppe 1 der Liga C ein 0:4 gegen die Türkei kassiert.

Für die Luxemburger handelte es sich dann auch um die Premiere in den neuen roten Trikots. Und eigentlich begann das Spektakel auf der Insel in der heiß diskutierten Garderobe recht gut. Nach einem Ballgewinn von M. Martins schaltete sich Rodrigues in der Offensive mit ein – doch die anschließende Flanke des Rechtsverteidigers fand keinen Abnehmer (9.). Namensvetter C. Martins hatte drei Minuten später das Auge für Barreiro, doch dieser kam nicht mehr an den Steilpass ran. 

Nach diesen beiden – nicht wirklich zwingenden – Offensivaktionen schienen die Färöer wachgerüttelt worden zu sein. Rolantsson gab den ersten Torschuss für die Lokalherren ab (13.), dieser wurde aber von M. Martins abgeblockt. Die anschließende Kontermöglichkeit beendete R. Joensen ungestüm, als er Borges zu Boden rang und dafür Gelb sah. Glück hatte die FLF-Auswahl, als Rolantsson in der 20. völlig frei an Strafraumgrenze lauerte und den Ball nur knapp verpasste. In der 26. Minute hatten die Skandinavier die nächste Chance des Spiels. M. Martins köpfte in die Füße von K. Olsen, dieser flankte in die Mitte, wo Vatnhamar den Ball nur knapp verpasste. 

Den Schalter umgelegt

Die Reaktion der „Roten Löwen“ ließ aber nicht allzu lange auf sich warten. Die 15 Minuten vor der Pause gehörten den Gästen. Sinani drosch aus der zweiten Reihe nach einem Pass von Pinto drauf, doch der Ball flog unten am rechten Pfosten vorbei (29.). Gleich im Anschluss verlor Rodrigues ein Duell im Strafraum. Die Weißen standen nun mächtig unter Druck und kamen kaum aus ihrer Hälfte raus. Rodrigues verpasste in der 30. eine Flanke von links. Eine weitere Großchance bot sich Sinani in der 31.: Olesen legte nach Borges-Pass mit dem Rücken zum Tor für ihn auf, doch sein Schuss wurde vom Torwart abgewehrt. Der Kölner versuchte es danach mit einem Schuss aus der Distanz.

Die wohl beste Chance des ersten Durchgangs bot sich Luxemburg dann unmittelbar vor dem Tee. Ein clever ausgeführter Freistoß von Chanot landete knapp vor Rodrigues, der im Strafraum am Torwart vorbeizog. Faerö „klärte“ daraufhin mit seinem Arm. Es kam zum VAR-Check, bei dem sich herausstellte, dass der Angreifer abseits stand – sodass der Elfmeter ausblieb. 

Beide Teams kamen hellwach zurück. Nach Flanke von M. Olsen hinderte Pinto K. Olsen am Kopfball – während Rodrigues am Pfosten scheiterte. Nach Ballgewinn von Sinani hatte dieser auf Olesen gepasst, der auf M. Martins weiterleitete. Dessen Versuch wurde abgewehrt, weshalb der Ball beim FLF-Angreifer landete. In der 54. bot sich ihm eine tolle Möglichkeit nach einem glänzenden Pass in die Tiefe von Sinani. Er zwang den Keeper aus kurzer Distanz zur ersten großen Parade. 

Der spielentscheidende Moment ereignete sich in der 68.: Mit einem cleveren Ball von C. Martins bot sich viel Platz für Olesen. R. Joensen sah keine andere Möglichkeit, als den Kölner von den Beinen zu holen. Wegen dieser Notbremse flog er vom Platz, doch Rodrigues drosch den Freistoß über das Gehäuse. Gleich danach wurde der VAR-Check zum zweiten Mal angefordert, da Barreiro im Strafraum nach Vatnhamar-Kontakt zu Boden gegangen war. Rodrigues, der schon in der ersten Hälfte auf einen Elfmeter gehofft hatte, legte sich den Ball wieder zurecht. Er belohnte sich mit seinem elften Länderspieltreffer (74.) im 45. Spiel für die Nationalmannschaft.

Doch für die Färinger kam es noch dicker. S. Vatnhamar, der bereits den Elfmeter verursacht hatte, ließ sich zu einem Ellenbogencheck gegen Olesen hinreißen. Nach dem dritten VAR-Einsatz blieben nur noch neun Hausherren übrig. Barreiro bot sich unmittelbar danach die große Möglichkeit zum 2:0, doch der Ball wurde von hinten zur Ecke geklärt.

Obschon sich die Luxemburger in der Schlussphase noch mal selbst in die Bredouille brachten, blieb es beim zweiten Auswärtssieg in Serie.

Weiter geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen die Türkei, am 14. Juni kommt es im Stade de Luxembourg zum Wiedersehen mit den Färingern.

Zusatzlektüre: Nach Luxemburgs Sieg / Luc Holtz: „Es war eine Revanche“

Statistik

Färöer Inseln: Nielsen – R. Joensen, Faerö, Askham (60. Nattestad), Davidsen – Rolantsson, G. Vatnhamar (85. Andreasen), S. Vatnhamar, M. Olsen (86. Jonsson) – Hansson (77. Mikkelsen), K. Olsen (77. Agnarsson)
Luxemburg: 
Moris – M. Martins, Chanot, Carlson, Pinto – Barreiro, C. Martins, Olesen (90.+4 Gerson) – Sinani, Rodrigues (90.+2 Bohnert), Borges (86. S. Thill)
Schiedsrichter: 
Hennessy – Clarke, McDonnell (alle Irland)
Gelbe Karten: 
R. Joensen, Faerö
Rote Karten: R. Joensen (68., Notbremse), S. Vatnhamar (79., Tätlichkeit)
Torfolge: 
0:1 Rodrigues (74., Foulelfmeter)