Neuland für „Cherries“

Neuland für „Cherries“
(AFP/ian Kington)

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Chelsea ist vorzeitig Meister und Mourinho bedauert die mangelnde Anerkennung für sein Team. Manchester United ist dabei, sich die Champions League zu versauen. Liverpool ist auf vier Punkte herangerückt und Van Gaal sucht in seinem Notizblock vergebens nach einer Lösung seiner Sturmmisere.

Jubel in Bournemouth. Der direkte Aufstieg stand schon seit einer Woche fest, nach dem Unentschieden des anderen Direktaufsteigers Watford sicherten sich die „Cherries“ auch den Meistertitel der Championship League. Es ist die wohl größte Sensation im englischen Fußball seit dem Tag, als Tony Adams einmal nüchtern zum Training aufgetaucht war. Jetzt freut man sich auf Chelsea, Arsenal und Manchester United, im August wird die harte Realität Bournemouth auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Oder auch nicht. Um den dritten Aufstiegsplatz kämpfen jetzt Norwich gegen Ipswich und Middlesborough gegen Brentford, dessen 5. Platz nicht weniger sensationell ist als der Titel von Bournemouth. Die Sieger aus den beiden Halbfinals (mit Hin- und Rückspiel) spielen dann in Wembley um den Aufstieg, vorausgesetzt, sie kriegen nach zwei Schlachten noch einen Fuß vor den anderen. Immerhin, es geht um Millionen an Fernsehgeldern, Werbeeinnahmen und die Aussicht, die John Terry, Diego Costa und Mourinho ordentlich auspfeifen oder die taktische Weisheit eines Louis van Gaal im eigenen Stadion hautnah erleben zu dürfen.

In Newcastle hört man keine Pfiffe mehr, nur noch entsetztes Heulen. Acht Spiele hintereinander verloren, damit rückt Newcastle in die Nähe der schlechtesten Teams aller Zeiten in der Premier League, zu denen der Nachbar Sunderland gehört, auch wenn das nur ein schwacher Trost ist. Die hatten 2002/2003 sogar 15 Mal hintereinander verloren und dieses Tief 2006 noch übertroffen, als man nach nur einem einzigen Heimsieg mit 15 Punkten spektakulär abgesoffen war. Gut möglich, dass Newcastle dennoch drin bleibt, dann wenn Interims-Manager Carver die Reservemannschaft mobilisiert, denn von seinen Stars scheint keiner mehr Lust zu haben, sich für Verein und Fans zu zerreißen. Das hat auch Besitzer Mike Ashley nicht nötig, denn das würden die Fans übernehmen, sollte Ashley ihnen eines Tages in die Hände fallen.