Novotel LeagueMehrere Titelaspiranten machen im Damen-Volleyball Jagd auf Walferdingen

Novotel League / Mehrere Titelaspiranten machen im Damen-Volleyball Jagd auf Walferdingen
Auch in der neuen Saison führt wohl kein Weg an Walferdingens Volleyballerinnen vorbei Archivbild: Editpress/Jerry Gerard

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Endlich ist es so weit. Ab Samstag wird wieder in den Volleyball-Hallen gepritscht und gebaggert, geschmettert und geblockt. Seit Mitte Mai ruhte der Ball auf Vereinsebene, nur die Nationalmannschaften hatten noch Auftritte bis Anfang Juni. Trainer und Spieler stehen nun in den Startlöchern und freuen sich auf die neue Saison.

Fast noch mehr freuen sich die Fans, denn seit dem 17. Oktober vergangenen Jahres waren sie aus den Hallen verbannt. Die Vorgaben der Regierung waren Corona-bedingt so ausgefallen. Doch wer geimpft, getestet oder genesen ist, darf nun wieder am Volleyball-Spektakel teilnehmen. Und dann hoffen alle, dass die Regeln nicht wieder irgendwann gestrafft werden müssen. Doch erst mal heißt es: Rein in die Halle, Spaß am Volleyball haben und die Teams lautstark unterstützen. Genau wie in den vergangenen Jahren, werden wieder alle Teams Jagd auf den Meister aus Walferdingen machen.

Wir würden tiefstapeln, wenn wir nicht beide Titel im Visier hätten

Ben Angelsberg, über die Saisonziele von Walferdingen

Trainer Ben Angelsberg konnte sein Team im Sommer aber noch verstärken, somit führt wohl auch in dieser Saison kein Weg an Hoffmann und Co. vorbei. Zwei Spielerinnen stehen nicht mehr zur Verfügung: Liz Beffort, die zurück zu ihrem Stammverein Steinfort gewechselt ist, und Marie-Lou Bollendorff, die aufgrund ihrer Studien eine Pause einlegt. Mit Anastasia Georgiadou konnte aber eine 30-jährige Griechin, die lange Jahre als Profispielerin in europäischen Topligen aufschlug, überzeugt werden, nach Luxemburg zu kommen. Die groß gewachsene Mittelblockerin verstärkt den Block und soll helfen, die junge US-Amerikanerin Shelby Pullins heranzuführen. Des Weiteren schlägt auch die 17-jährige luxemburgische Nationalspielerin Maja Olafsdottir, bisher Belair, nun für den Meister auf. Im Zuspiel soll Marie Reiterova (Petingen) in Zukunft ihre Erfahrung einbringen und Nathalie Braas unterstützen. „Unser Team ist auf allen Positionen super besetzt, auf vielen sogar doppelt. Dies wird uns vor allem auch im CEV Challenge Cup helfen, unserem Ziel, die erste Runde zu überstehen, näher zu kommen. Und wir würden tiefstapeln, wenn wir nicht auch beide Titel im Visier hätten“, so Angelsberg.

Die Qual der Wahl

Als ersten Herausforderer muss man wohl Gym Bonneweg ansehen. Die Mannschaft von Präsident Carlo Hastert greift mit dem weitaus größten Kader ins Geschehen ein. Alle wichtigen Spielerinnen bleiben an Bord und werden von den beiden Diekircher Volleyballerinnen Lara Picht und Natalia San Martin verstärkt. Auch Jenny Petiteville steht nach ihrer Schwangerschaft wieder zur Verfügung. Und dann stößt die 17-jährige Nationalspielerin Emma Van Elslande (Mamer) zum Team von Trainer Fabio Aiuto, der nach ihrer Schwangerschaft noch einige Monate auf seine Spielerin und Ehefrau Nadja Schaus verzichten muss. Sein größtes Problem könnte diese Saison sein, den Anforderungen aller Spielerinnen gerecht zu werden und sie alle bei der Stange zu halten. Die Kapitänin Cindy Schneider sieht dies gelassen: „Jede Spielerin hat ihre eigenen Stärken und unser Trainer weiß genau, wen er wann einsetzen kann.“

Ein weiterer Anwärter auf den Titel könnte Vizemeister Mamer sein. Mit Van Elslande hat zwar eine wichtige Nachwuchsspielerin den Verein verlassen, doch mit Isabelle Frisch und Vanessa Koos konnten zwei Nationalspielerinnen ins Boot geholt werden. Mit Merlin Hurt hat man aber schon einen ersten Ausfall zu beklagen. Svetlana Stoyanova befindet sich nach einer Fußverletzung am Ende der vergangenen Saison derweil noch im Aufbau. Die erst 15-jährige Lili Tarantini, jüngste Tochter vom Strassener Trainer Massimo Tarantini, steht bereit, in die Fußstapfen von Van Elslande zu treten. Kapitänin Martine Emeringer sieht die Mannschaft als mindestens so stark wie vergangene Saison an.

Wo steht Diekirch?

Der Kader von Diekirch ist momentan schwer einzuschätzen. Die vielen doch noch sehr jungen Spielerinnen, um die Wagner-Schwestern Yascha, Lara und Lena, werden momentan von zwei gestandenen Spielerinnen ergänzt: die letztjährige Libero Yasmin Constantin, deren Vater Marian das Traineramt übernommen hat, und die Kanadierin Rachel Windhorst. Präsident Patrick Wagner ist noch auf der Suche nach einer weiteren Verstärkung. Abzuwarten bleibt, wie die Mannschaft zusammenfindet.

Steinfort hatte vergangene Saison die Play-offs knapp verpasst, ein Ziel, das man nun erreichen will. Eine wichtige Stütze der letzten Jahre, Yana Feller, ist studienbedingt nach Deutschland in die 2. Bundesliga gewechselt. „Yana werden wir stark vermissen, doch wir hoffen, ihren Weggang durch die Rückkehr von Liz Beffort in etwa auffangen zu können“, so die Kapitänin Laura Palgen. „Wenn wir keine Ausfälle zu beklagen haben, sollte uns schon eine gute Saison gelingen.“

Kleinere Brötchen backen

Die meisten Abgänge hat Petingen zu melden. Die beiden Französinnen Daba Niabaly und Karolina Mrozek sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Frisch und Koos schlagen nun in Mamer auf, Reiterova wechselte nach Walferdingen und Iskra Mintova zog es nach Bartringen. Eine französische Stellerin konnte in der Person von Emilie Mangin verpflichtet werden und die einstigen Spielerinnen Carole Kieffer, Marion Hermant und Patricia Gengler stellen sich wieder in den Dienst der Mannschaft. Das Play-off scheint aber in weite Ferne zu rücken.

Bartringen muss in der neuen Saison ohne Rebekka Klerf auskommen, die zur Gym zurückgekehrt ist. Ansonsten kann Trainer Andrey Gorbachev auf seine alte Garde zurückgreifen. Auch Fentingen setzt größtenteils auf bewährte Kräfte und eigene junge Spielerinnen, muss allerdings auf Kapitänin Christina Mahassen verzichten, die vor kurzem Mutter geworden ist. „Erst ab Dezember wird mit Taby Thill wieder eine gelernte Zuspielerin zur Verfügung stehen, bis dahin muss der Trainer eine Lösung finden“, so Michèle Engeldinger.

Programm

1. Spieltag in der Damen-Meisterschaft:
Samstag, 2. Oktober:

18.00: Gym – Bartringen (Halle Cents)
18.30: Fentingen – Diekirch
19.00: Mamer – Steinfort
20.30: Walferdingen – Petingen