Leichtathletik / Vierter ING-Europe-Marathon: Klein, aber fein

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Am Samstag, 23. Mai wird die Hauptstadt zum vierten Mal von den rund 8.000 Läufern des ING-Europe-Marathons eingenommen sein. / Jeff Schmit

Mehr als 1.200 Helfer werden dann an der Seite von Chef-Organisator Erich François dafür sorgen, dass Läufer und Zuschauer auf ihre Kosten kommen und dass dieses Sportspektakel in der Festungsstadt unvergesslich bleibt. Das Tageblatt unterhielt sich mit Erich François, dem Direktor von Step by Step, der Organisations-Firma.

Tageblatt: Am 23. Mai gehen 8.000 Läufer an den Start des vierten ING-Europe-Marathons, genauso viele wie im Vorjahr. Aus organisatorischen und Sicherheitsgründen werden nicht mehr Teilnehmer zugelassen. Schadet dies nicht dem Event und dessen Erfolg?
Erich François: „An sich nicht. Wir sind sicherlich eine der kleinen Marathonveranstaltungen in den Reihen der ‚Großen‘, doch hätten wir dieses Jahr locker Mehr als 30 für 52.000 Euro

Der Organisator hat mehr als 30 Topläufer (4 bei der Premiere) für die diesjährige Ausgabe verpflichtet. 2009 wird ein Gesamtpreisgeld von 52.000 Euro verteilt.
Gute Chancen auf einen der vorderen Plätze hat der
Vorjahressieger Mohamed Msandeki Ikoke aus Tansania. Er stellte im Vorjahr den Streckenrekord mit 2.15.29 Stunden auf und hat eine persönliche Bestzeit von 2.12.42 aufzuweisen. Ihm gefährlich könnte der aus Bahrein stammende Mustapha El Riyad – 2007 Zweiter in 2.17.38 Stunden – werden. Zu den Favoriten zählt auch die Marathonlegende Abelhakim Bagy. Der in Marokko geborene Franzose hat eine Bestzeit von 2.11.06 zu
Buche stehen. Aber auch bei den Damen sind manche Topleute nach Luxemburg eingeladen. Eine Sieganwärterin kann die Vorjahreszweite Tadesse Desta Girma (persönliche Bestzeit 2.33.01) aus Äthiopien sein, derweil ihre Landsfrau Mesret Tekabo Gebru (persönliche Bestzeit 2.32.49) ihr sehr gefährlich werden kann. Die Schnellste bei den Topathletinnen ist jedoch eine weitere Äthiopierin: Genet Teka Kahsay hat ein Bestzeit von 2.31.45 und ist ebenfalls eine Anwärterin aufs Podium.
Am meisten Geld gibt es mit 12.000 Euro bei den Damen für eine Zeit unter 2.28 Stunden und bei den Herren unter 2.13 Stunden.
J.S.die 10.000er-Marke überschreiten können. Überall, wo ich hinkam, oder auf den vielen Marathon-Messen, die wir besuchten, bekamen wir die Bestätigung: Der Night-Run ist knackig und hart. Dies ist mittlerweile in den Insiderkreisen bekannt. Viele wollen einfachnur dabei sein, denn die Stimmung, die Organisation und das Rennen laden ein. Dies macht den Erfolg unseres Laufes aus.“

„T“: Es gibt so viel große Marathon-Rennen in der Welt – New-York, London, Frankfurt, Berlin usw. –, mit denen der „Night-Run“ konkurrieren kann und muss. Was macht den Erfolg des Lauf-Events in der Hauptstadt aus?
E.F.: „Gemessen an den anderen Rennen ist unser sportlicher Erfolg mäßig, obwohl wir uns immer bemühen, Topleute nach Luxemburg zu bekommen. Doch das Ambiente wird einfach von den Läufern und Zuschauern nicht nur akzeptiert, jeder steuert seinen Teil bei, um die Stimmung, den internationalen Mix in unserer europäischen Hauptstadt zu heben. Hier liegt unsere Stärke, wir sind klein, aber fein. Wir sind ein kleines Land mit einem großen Herzen oder Seele. Dies gilt auch für unsere Läufer beim Marathon und Halbmarathon. Dieses Mischung von 75 Nationen mit solch einer gemütlichen und freundlichen Kulisse, mit massiver Zuschauerbeteiligung, vielen Musikgruppen, Sambaklängen, Fallschirmspringern und Feuerschluckern findest du selten.“

„T“: Die internationale Mischung scheint hier bei den Läufern wohl ausschlaggebend zu sein. Aber auch die vielen Helfer, wobei sich viele mit dem einheimischen Lauf identifizieren und gerne mithelfen, sind ausschlaggebend für den Erfolg des Events…
E.F.: „Nach den anfänglichen Schwierigkeiten zu dieser Auflage ist die Unterstützung durch die Helfer enorm, sei es von der Gemeinde, dem hauptstädtischen Leichtathletikverein CSL, dem Nationalen Leichtathletikverband (FLA) oder den öffentlichen Behörden wie Polizei, Feuerwehr, Gemeinde oder ‚Ponts et chaussées‘. Hier findet man dieses internationale Gefüge. Denn neben den mehr als 300 Feuerwehrleuten und Ordnungshütern aus Luxemburg haben sich spontan die nahe gelegenen Polizeibehörden aus Deutschland, Frankreich und Belgien bereiterklärt, hier als Helfer mitzuwirken. Hier kann man wirklich von einem ‚Europe-Marathon‘ reden.“

„T“: Gibt es keinen Verschleiß beim Organisator Erich François oder bleibt der Veranstalter dem Luxemburger Marathon in der Hauptstadt treu? Haben Sie Wünsche, was weitere Organisationen angeht? Hat man nicht einige Wünsche oder Wunsch-Organisationen, die man gerne angehen würde?
E.F.: „Mein Herz schlägt für den Marathon und für den ‚ING-Europe-Marathon‘. Auch wenn es so manche Schwierigkeiten gab oder gibt, ich bleibe dabei und werde auch in Zukunft alles Mögliche tun, um den Läufern in der Luxemburger Hauptstadt ein angenehmes Laufgefühl zu geben und die Zuschauer zu unterhalten. Natürlich habe ich einen Wunsch, ein Ziel, das ich einmal erreichen will. Das wäre dann eine Veranstaltung im Sport-Bereich, die noch größer ist als ein Marathon. Hier denke ich an Schwimmen, Radfahren und Laufen. Mein Ziel und Traum ist es, einen ‚Iron Man‘ mit großer Beteiligung anzugehen. Aber da bleibt noch ein bisschen Zeit.“