UEFA-Präsident Michel Platini wehrt sich hingegen vehement gegen die Vorwürfe, sein Votum für Russland 2018 verkauft zu haben. Während der Afrika-Meisterschaft 2010 hätten in einer Hotel-Lobby in Angolas Hauptstadt Luanda drei Übergaben von Geldkoffern stattgefunden, berichtete Almajid.
Eine Person im Raum habe erwähnt, „wie erfreut die Katarer seien, dass hochrangige Funktionäre aus Afrika anwesend sind und sie den Verband gerne mit einer Million Dollar unterstützen würden“, sagte die frühere Pressechefin der Katar-Bewerbung, die ihren Job 2010 verloren hatte, dem Magazin France Football.
„Der Funktionär antwortete, ohne die Katarer auch nur anzusehen: ‚Ah, eine Million Dollar … Warum nicht eineinhalb Millionen?’“, geht Almajid in ihrer Argumentation weiter.
Katarer hoffte auf Unterstützung
Der Katarer habe anschließend gesagt, er hoffe, auf die Unterstützung seines Gesprächspartners zählen zu können. Dieser habe ihm versichert, dass dies der Fall sei. „Und das war es dann“, sagte Almajid. Ähnliche Situationen habe es bei zwei weiteren hochrangigen afrikanischen Funktionären gegeben. Namen nannte sie nicht.
Almajid hatte FIFA-Chefermittler Michael Garcia bei dessen Bericht über Korruption im Zuge der WM-Vergabe mit Informationen unterstützt. Seit ihr Name – anders als geplant – öffentlich wurde, müsse sie bis zum Rest ihres Lebens auf der Hut sein, sagte sie und beschuldigte den deutschen FIFA-Ethikchef Hans-Joachim Eckert schwer:
Platini tauchte nicht auf
„Er hat mich den Löwen zum Fraß vorgeworfen, indem er mich in dem Report identifizierbar gemacht hat.“ Gar nicht aufgetaucht in Garcias Ermittlungen, die derzeit erneut ausgewertet werden müssen und deshalb für die tiefe Krise im Weltverband mitverantwortlich sind, war anscheinend der Name Platinis, der sich aber erheblichen Vorwürfen zuletzt in den Medien stellen musste.
„Ich bin mehr als unschuldig“, sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA) dem französischen Radiosender Europe 1: „Ich habe weder einen Picasso noch Goldbarren, Benzin oder Gas erhalten.“ Er sei das „Opfer“ der Ermittlungen mit „Gerüchten über die Privatsphäre“.
Die britische Sunday Times hatte sich zuletzt auf dubiose Dokumente der gescheiterten englischen WM-Bewerber berufen und berichtet, Platini habe kurz vor der Wahl am 2. Dezember 2010 ein dem Maler Pablo Picasso zugeschriebenes Gemälde aus Russland erhalten.
De Maart

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