Kein Gold für Luxemburg

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Am letzten Tag der XI. Weltmeisterschaft im Kegeln fielen die Entscheidungen in den beiden Einzelwettbewerben und im Sprint Damen und Herren.

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Petinger Sportkegelzentrum reichte es für das FLQ-Team am Samstag vor begeisterter Kulisse leider nicht zu einer Goldmedaille. Aus dem Medaillenspiegel ragt erwartungsgemäß die klare Dominanz der deutschen Sportkeglerriege hervor.

Im Überblick

Der Medaillenspiegel:
Deutschland: 10 Gold, 4 Silber, 2 Bronze; Luxemburg: 0 G., 5 S., 6 B.; Brasilien: 0 G., 1 S., 6 B.; Frankreich: 2 G., 1 S., 2 B.; Belgien: 0 G., 1 S., 1 B.

Die Luxemburger Medaillen:
Silber (5): C. Zels/D. Melo (Team Doppel Mixed), C. Zels/S. Blasen (Team Doppel Herren), Damen- u. Herrenmannschaft, K. Everard/K. Hoffmann (Herren Tandem); Bronze (6): M. Parracho/B. Grethen (Team Doppel Damen), M. Parracho/K. Everard (Mixed Tandem), D. Melo (Damen-Einzel), M. Keller (Sprint Damen), K. Hoffmann (Sprint Herren), V. Parracho/B. Grethen (Damen Tandem).

Rückenbeschwerden

Im Herreneinzel fehlte es dem Lokalmatadoren und dreimaligen Weltmeister Steve Blasen sicherlich nicht an der Unterstützung des Publikums. Schon eher an seiner physischen Verfassung, die ihn um eine erfolgreiche Titelverteidigung brachte. „Vor einigen Monaten stand noch überhaupt nicht fest, ob ich, aus gesundheitlichen Gründen, überhaupt an der WM in Petingen teilnehmen würde. Die Rückenbeschwerden setzen mir immer noch sehr zu, und der Körper zahlt es einem früher oder später eben heim“, sagte er.

Schon nach dem ersten Durchgang lief Blasen einem ziemlich beträchtlichen Rückstand hinterher, und sowohl A. Laukmann (D) als auch M. Pinot (F) nahmen recht früh eine Option auf Gold und Silber. Mit zunehmender Spieldauer verriet Blasens Körpersprache, dass er sich nicht in Bestform befand. „Es ist von Anfang an nicht wunschgemäß gelaufen, und ich habe mich körperlich nicht wohlgefühlt. Auf diesem Niveau muss man eben zu 100% fit sein, um zu bestehen.“

Das Duell um Bronze mit dem Brasilianer B. Immendorff (838 zu 831 Holz) war eine knappe Angelegenheit zugunsten des Südamerikaners, und der Luxemburger musste demnach mit Platz vier vorliebnehmen.

WM-Krone

Der Kampf um die WM-Krone verlief noch weitaus verheißungsvoller. Der Franzose M. Pinot (886 Holz) befand sich eigentlich bereits auf Goldkurs, ehe ihm mit dem vorletzten Holz ein kapitaler Fehler unterlief. A. Laukmann (888) ließ seinerseits nichts anbrennen und krönte sich mit einem winzigen Vorsprung von zwei Holz zum neuen Weltmeister und „Thronfolger“ von Steve Blasen.

Dessen Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen. „Freilich ist es jammerschade, dass es ausgerechnet vor der eigenen Haustür nicht geklappt hat. Eine neue Ära wurde nun sicherlich eingeleitet, denn ich schätze, dass es sich hier wohl um meine letzte WM-Teilnahme handelte“, so Blasen. Der nächste WM-Termin ist zwar für 2015 in Morbach (D) vorgesehen, könnte jedoch aus finanziellen Gründen noch auf 2017 ausgesetzt werden.

Bronze für D. Melo

Bei den Damen wuchs Doris Melo über sich hinaus und durfte zeitweise sogar von Silber träumen. Doch die beiden deutschen Spielerinnen Y. Ruch (852 Holz) und K. Ricken (844) bäumten sich gegen die Aufholjagd von Melo auf und retteten sowohl Gold als auch Silber. Im Duell um Bronze behielt die FLQ-Vertreterin (827) gegenüber C. Buchmann-Immendorff (780) aber klar die Nase vorn.

„Ich bin überglücklich“, strahlte die fast 50-jährige Doris Melo. „Bereits viermal stand ich im Finale und ging jeweils leer aus. Im fünften Anlauf hat es nun endlich geklappt, und das auch noch vor heimischer Kulisse. Einfach toll!“