Hohe Erwartungen in der Coque

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Das Volleyball-Jahr beginnt traditionsgemäß mit dem Novotel Cup für Nationalmannschaften der Damen und Herren. Die 26. Auflage bringt an diesem Wochenende neben dem einen oder anderen altbekannten Gegner auch wieder neue Gesichter nach Luxemburg.

Die Organisatoren des Turniers konnten mit Norwegen (die auch bei den Frauen dabei sind) und der tschechischen Auswahl aus Böhmen zwei Herren-Mannschaften einladen, die bis dato noch keine Novotel-Cup-Historie vorzuweisen haben. Bei den Damen war Norwegen allerdings bei der ersten Auflage (1987) dabei und gewann das Turnier.

Ins Siegerpalmarès konnten sich 2004 und 2011 die Luxemburger Frauen eintragen, die Herren belegten bei den letzten vier Auflagen jeweils den zweiten Rang. Grund genug, um eine gewisse Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit zu wecken, die vor allem bei den Herren durchaus auf den Schlusserfolg hoffen kann, aber wieso nicht auch bei den Damen?

Nichtsdestotrotz wird der Erfolg auch davon abhängig sein, mit welchem Spielermaterial die Gegner antreten.
Der Novotel Cup ist „nur“ der Auftakt in ein ereignisreiches Volleyball-Jahr 2013: Neben Meisterschaft und Pokal stehen noch die WM-Qualifikation (Herren) und die Endspiele der SCD-EM-Finals (Damen und Herren) an. Und natürlich nicht zu vergessen die JPEE im eigenen Land.

Erfahrungen sammeln

Nach nun mehr als zwölf Monaten Tätigkeit und den doch guten Ergebnissen mit dem Damenteam sind die Erwartungen gegenüber dem Vorjahr an Frauen-Nationaltrainer Detlev Schönberg nicht zurückgegangen.

Im Gegenteil, nach Rang zwei 2012 und bei den jetzigen Gegnern sollte neben den spielerischen Eindrücken auch das Ergebnis für eine gewisse Genugtuung sorgen.

Sicherlich hängt eine JPEE-Selektion nicht mehr von den Ergebnissen eines Novotel Cup ab, umso mehr sollte das Team um Spielführerin Martine Emeringer befreiter aufspielen und unterstreichen, wie gefestigt die Stammsechs inzwischen ist.

An die Leistungsgrenze gehen

Auf der FLVB-Internetseite äußerte sich Schönberg folgendermaßen: „Die junge Mannschaft wird durch das starke Teilnehmerfeld sicherlich an die Leistungsgrenze gehen müssen. Aber genau das ist im Hinblick auf die langfristige Weiterentwicklung der Mannschaft notwendig. Mit Schottland haben wir zudem ein Team eingeladen, auf das wir im SCD-Finale erneut treffen. Das Spiel wird uns dann wichtige Erkenntnisse liefern, wo wir stehen und woran wir im kommenden halben Jahr verstärkt arbeiten müssen. Wir werden diese Spiele auch nutzen, um unseren jungen Talenten internationale Einsatzzeiten zu geben, damit sie im Wettkampf erfahren können, in welchen Bereichen gearbeitet werden muss.“

Spielerinnen wie Annalena Mach, Nathalie Braas, Betty Hoffmann sind noch jung. Angesichts der doch schon großen Anzahl an internationalen und auch nationalen Events auf ihrem Konto sollte es an den Erfahrenswerten eigentlich nicht mehr scheitern.Zu erwähnen bleibt, dass mit Michèle Breuer (Schulter-OP) und Kelly Schmit zwei weitere Alternativspielerinnen, die in ihrem Verein treibende Kräfte sind, fehlen. Weiterhin nicht dabei sind Spielerinnen wie Liz Alliaume oder Martine Weber. Aber auch Isabelle Frisch ist nach der Studienpause noch nicht wieder selektioniert.

Chance für junge Spielerinnen

So stehen dann in dem Novotel-Kader auch wieder junge Spielerinnen mit Talent, aber ohne größere Nationaldivisionserfahrung in ihren Vereinen. Joëlle Gelhausen (Mamer), Leah Dickhoff (Strassen, 1. Division) und Rebekka Klerf (Neo-Gym-Spielerin) sammeln erste oder weitere Spielerfahrung, wenn sie denn zum Einsatz kommen.

Ansonsten sind neben Martine Emeringer ihre Vereinskolleginnen Corinne Steinbach, Annalena Mach oder die Walferdingen/Steinfort-Riege mit Nathalie Braas, Betty Hoffmann, Fabienne Welsch, Maryse Welsch sowie Laura Palgen und Kim Godart gefordert.

Im Schottland-Spiel ist das Damenteam zum Erfolg verpflichtet, hier gab es im Vorjahr einen klaren Erfolg und spielerisch erscheint Schottland als schwächster Gegner. Zum Auftakt sollte das heutige Spiel eine gewisse Sicherheit geben, dann sollte man abwarten, was England und Norwegen zu bieten haben.

Bei den Herren ist Nationaltrainer Burkhard Disch mit seinem Team in einem Wettkampfalter, in dem der Blick spielerisch und resultatstechnisch durchaus nach vorne gehen kann.

Kontinuität

Disch geht den 26. Novotel Cup mit diesen Erwartungen an: „Als Headcoach der Herren-Nationalmannschaft freue ich mich auf alle drei Spiele. Nach den Olympischen Spielen bin ich sehr gespannt auf die englische Auswahl. Das Spiel gegen Tschechien wird eine neue Herausforderung und gleichzeitig emotional für Frantisek Vosahlo ein tolles Erlebnis. Gegen Norwegen, auf die wir in der EM-Qualifikation vor fünf Jahren erstmals antraten, erwarte ich ebenfalls einen harten Prüfstein.“
Man darf gespannt sein, wo sich das Team um Kapitän Ralf Lentz spielerisch befindet. Der Herren-Kader ist geprägt durch Kontinuität, auch wenn ein Spieler wie Juan Pablo Stutz am Wochenende fehlen wird.

Mit Lentz, Vosahlo, Jan Lux, Gilles Braas, Tim Laevaert, Andy König, Arnauld Maroldt und dem erfahrenen Robert Tomsicek (zum ersten Mal selektionierbar) sowie den beiden Liberos Olivier de Castro und Dominik Husi steht dem Nationaltrainer ein äußerst erfahrenes Team zur Verfügung. Dazu kommen die beiden äußerst spielstarken jungen Kamil Rychlicki (Strassen) und Chris Zuidberg (Lorentzweiler). Gerade diese beiden jungen Spieler werden über kurz oder lang Akzente setzen können, ohne dass das Team Erwartungen zurückschrauben muss.

Verletzungssorgen

Des Weiteren sind wegen diverser Verletzungen Antoine Schumacher (Athus) und Raoul Jungers (Bartringen) nicht dabei.

Die Tschechen aus Böhmen, eine junge Auswahl aus Norwegen und England, das sind drei Gegner auf einem ordentlichen Niveau. Gespannt darf man sein, mit welcher Mannschaft der Olympiateilnehmer England antreten wird.

Einen Favoriten für den Herrenwettbewerb zu bestimmen ist schwer. Luxemburg wird aber die Möglichkeiten erhalten, um den Turniersieg mitzuspielen. Und wieso sollte es in diesem speziellen Jahr nicht klappen?