Handball: Spezialisten gegen Außenseiter

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Vor gut einer Woche endete nach 14 Spieltagen die Qualifikationsphase der Meisterschaft. Bevor am 6. März die Play-off-Runde beginnt, stehen die zwei nächsten Wochen im Zeichen des Pokalwettbewerbs.

Carlo Barbaglia

Genau wie im Basketball am ersten Februar-Wochenende ist auch im Handball am Samstag und Sonntag im Gymnase der Coque mit Ausnahme des amtierenden Landesmeisters HBD nur die allererste Sahne dabei.
Mit Esch, Berchem, den Red Boys und Käerjeng stehen sich vier Mannschaften aus den Top 5 in den beiden Halbfinalpaarungen gegenüber.

Von dem vor fünf Jahren eingeführten Final-Four ist aber nicht mehr viel übrig geblieben. Wurden die zwei Halbfinalbegegnungen und das Endspiel früher binnen weniger Tage ausgetragen, so finden an diesem Wochenende zunächst die zwei Halbfinals statt, ehe am Samstag, dem 27. Februar, das Endspiel angepfiffen wird. Welche beiden Vereine am 27. Februar auf dem Parkett der Coque stehen werden, ist zwar schwer vorauszusagen, Favorit sind aber zweifelsohne die Pokal-Spezialisten aus Esch und Berchem.

Neuauflage des letztjährigen Endspiels?

Vor einem Jahr standen sich beide Mannschaften im Finale gegenüber und vieles deutet darauf hin, dass es in einer Woche zu einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels zwischen den zwei Meisterschaftsfavoriten kommen wird. Doch genau das wollen die erfolgshungrigen Käerjenger und Differdinger mit allen Mitteln verhindern (siehe auch „T“ vom 19.2.2010).

Vor allem die Niederkerschener werden hochmotiviert in ihr heutiges Duell gegen den amtierenden Cupgewinner aus dem Roeserbann gehen. Nachdem Schmidt, Ostrihon, Scholten und Co. durch einige enttäuschende Meisterschaftsniederlagen so gut wie aus dem Titelrennen sind, gilt ihre ganze Konzentration dem Pokalwettbewerb. Nur durch den Einzug ins Endspiel kann man in der Brauereistadt die bislang verkorkste Saison einigermaßen retten.

Dass die Schützlinge von Trainer Rac bei bestimmten Gelegenheiten ganz anständigen und erfolgreichen Handball spielen können, bewiesen sie zuletzt Mitte Dezember im Pokalviertelfinale, als sie den HBD im „Centre Hartmann“ knapp mit 34:33 in die Knie zwangen. Gegen Berchem gab es für den Verein von Präsident Marc Sales in der laufenden Saison aber noch nichts zu holen. In den beiden Meisterschaftsspielen behielt der Pokalverteidiger jeweils die Oberhand und auch heute starten die Teamkollegen von Nationaltorwart Mike Majerus mit den etwas größeren Erfolgsaussichten.

Durststrecke seit ’91

In etwa die gleichen Voraussetzungen gelten für die zweite Halbfinalpartie am Sonntag zwischen Esch und den Red Boys. Der aktuelle Tabellenführer der Sales-Lentz-Handball- League startet zwar in der Favoritenrolle, gegen die Differdinger taten sich die Escher in den letzten Jahren aber jeweils schwer. So auch in der laufenden Spielzeit, wo sie im Hinspiel in Lallingen ihrem morgigen Kontrahenten ein 31:31-Unentschieden zugestehen mussten; vor zwei Wochen gelang den Eschern im Rückspiel in Oberkorn allerdings ein mühsamer 27:24-Erfolg.

Genau wie Käerjeng haben sich die Red Boys für morgen Sonntag ebenfalls viel vorgenommen. Seit 1991 standen die Differdinger nicht mehr in einem Endspiel, in einer Woche wollen Janin, Birnbaum, Perkovic und Co. aber endlich wieder im Finale dabei sein. Die Rotjacken werden morgen alles dransetzen, ihre Außenseiter-Chance zu nutzen, zumal die Escher nicht mit ihrer besten Mannschaft antreten können.

Schroeder und Muller müssen verletzungsbedingt passen, doch auch ohne ihre beiden Nationalspieler sind die Escher zu Höchstleistungen fähig. Bock, Labonté und Co. zeigten am letzten Freitag in Düdelingen viel Engagement und eine Menge Spielwitz, und mit dem Franzosen Zuzo verfügt der letztjährige Pokalfinalist derzeit über einen überragenden Torwart. Prunkstück war allerdings der aggressive Abwehrblock. Den gilt es für die Red Boys so oft wie möglich zu knacken. Dann ist der Einzug ins 62. Pokalfinale durchaus möglich.

Geleitet werden die Halbfinals von den Unparteiischen Schmitt/Nesser (Samstag) und Jung/Leyder (Sonntag).