WMWachablösung in Portugal: Bruno Fernandes läuft Cristiano Ronaldo den Rang ab

WM / Wachablösung in Portugal: Bruno Fernandes läuft Cristiano Ronaldo den Rang ab
Cristiano Ronaldo und Bruno Fernandes empfangen am Dienstag die Schweiz im Achtelfinale Foto: Khaled Desouki/AFP

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Portugal kämpft gegen die Schweiz um das letzte Viertelfinal-Ticket. Im Vorfeld dreht sich wieder viel um Superstar Cristiano Ronaldo – immer mehr allerdings auch um Bruno Fernandes.

Cristiano Ronaldo als Torschütze, als Heilsbringer, als Nationalheld. So sieht sich Portugals Superstar am liebsten, und so war es ja eigentlich auch stets – doch in diesen Tagen verschiebt sich die Wahrnehmung von außen auf geradezu unerhörte Weise, und das dürfte Ronaldo nicht gefallen.

70 Prozent der Fans wünschen sich eine Startelf ohne den 37-Jährigen, das hat die portugiesische Sportzeitung A Bola in einer Umfrage herausgefunden. Vor dem WM-Achtelfinale gegen die Schweiz am Dienstag (20.00 Uhr MEZ) ist Portugal immer weniger Ronaldo – und immer mehr Bruno Fernandes.

Denn der 28-Jährige von Manchester United sorgte bei der WM in Katar bislang für weit mehr sportliches Aufsehen als CR7. Nach nur zwei Einsätzen ist Fernandes mit zwei Toren und zwei Vorlagen bester Scorer Portugals, Ronaldo kommt lediglich auf einen Treffer per Elfmeter, den er selbst herausholte – und das bei drei Einsätzen.

Der Superstar stand eher abseits des Platzes im Vordergrund. Zunächst hatte er seinen Vertrag bei Manchester United aufgelöst und dabei für viel Getöse gesorgt; im dritten Gruppenspiel gegen Südkorea verließ er dann nach 65 Minuten genervt und verärgert den Platz – angeblich wegen eines Wortgefechts mit einem Gegenspieler, nicht wegen der Auswechslung.

Belastetes Verhältnis der Superstars

Ist all das also schon der Beginn einer Wachablösung? In Ronaldos langem Schatten jedenfalls ist Fernandes zum Mann für die entscheidenden Momente herangewachsen, und eine Szene in der Vorrunde stand geradezu exemplarisch: Im zweiten Gruppenspiel gegen Uruguay gelangen ihm beide Treffer, darunter auch einer, den Ronaldo eigentlich gerne für sich verbucht hätte. Die FIFA sah es anders; Fernandes’ Flanke fand ohne Ronaldos Einwirkung den Weg ins Tor.

Zusätzliche Brisanz hat diese Konstellation, weil das Verhältnis der beiden Ausnahmespieler als belastet gilt. Ronaldos brisante Aussagen über den damals gemeinsamen Arbeitgeber ManUnited trugen dazu bei. Die Begrüßung der beiden Top-Stars zu Beginn der WM fiel distanziert und kalt aus.

Das gemeinsame Wirken für Portugal wird daher nun mit besonders großem Interesse verfolgt, helfen würde wohl vor allem eines: ein Sieg gegen die Schweiz, mit Ronaldo und mit Fernandes. Dass der Superstar tatsächlich auf die Bank muss, dürfte bloß Wunschdenken einiger Fans sein. (SID)