Nations LeagueLuxemburg kassiert späten Ausgleich im Heimspiel gegen Litauen

Nations League / Luxemburg kassiert späten Ausgleich im Heimspiel gegen Litauen
Charlotte Schmit und Co. waren nach Schlusspfiff restlos bedient Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Es bleibt beim dritten Tabellenplatz: Die Luxemburger Fußballnationalmannschaft schloss ihre erste Nations-League-Kampagne in der Liga C nicht mit dem erhofften Heimsieg gegen Litauen ab, sondern mit einem 1:1. Besonders bitter waren der Zeitpunkt und die Umstände des späten Gegentors. Zum zweiten Mal hintereinander überwog nach Spielende der Frust. Statt sechs Punkten gab es im letzten Doppeltermin des Jahres nur einen Zähler.

Bedröppelt, enttäuscht und verärgert war das Team aus Georgien zurückgekehrt. Die Luxemburgerinnen wollten im letzten Doppeltermin mindestens vier Punkte einfahren, scheiterten allerdings in Tiflis. Nach einer 2:0-Führung gingen im Stadion die Lichter aus. Es folgte ein Platzwechsel, der nur dem damaligen Tabellenletzten in die Karten spielte. Der Rest ist bekannt.

Nichtsdestotrotz wollten die „Roten Löwen“ bei Schmuddelwetter knapp über dem Gefrierpunkt eine Reaktion zeigen. Der Gegner hieß Litauen – und hatte einen prominenten Gast im Gepäck: Den ehemaligen Technischen Direktor der FLF, Reinhold Breu, der dieses Amt inzwischen in Litauen bekleidet. Auf Luxemburger Seite gab es ebenfalls ein paar Überraschungen: Auf der Linksverteidigerposition hatte diesmal Albert, gelernte Stürmerin, den Vorzug erhalten. Dafür war Dos Santos in die Offensivreihe gerückt. In der Innenverteidigung gab es ebenfalls einen Wechsel: Kremer blieb zum ersten Mal in der laufenden Nations League draußen, dafür war Machado nach ihrer Rolle im Mittelfeld diesmal wieder in der Viererkette gesetzt. C. Schmit war neu im Team, dafür blieb Marques auf der Bank. 

Die ersten Minuten der Partie spielten sich im Mittelfeld ab, weite Bälle nach vorne fanden keine Abnehmerinnen. Die erste Offensivaktion, die sich im Strafraum abspielte, ging auf das Konto der Luxemburgerinnen. Nach einem Einwurf schickte Thompson C. Schmit mit der Hacke, der Ball wurde zur Ecke abgewehrt (9.). Bei den schwierigen Bedingungen und starkem Regen blieben weitere Torchancen aber zunächst Mangelware. Ging es mal nach vorne, fehlte in den entscheidenden Phasen auf beiden Seiten die Präzision. Einen aussichtsreichen Freistoß bekam Litauen in der 21. zugesprochen. Schlimé musste ins Aus lenken – danach wurde es richtig gefährlich, als Griksaite danebenköpfte. 

Mit einem traumhaften Pass in die Schnittstelle brachte Soares ihre Farben dann auf Kurs: Lourenco war zur Stelle und traf zur Führung (26.). Die „Roten Löwinnen“ verpassten noch vor der Pause das 2:0: In der 41. lauerte Machado nach einem Freistoß von Estevez am zweiten Pfosten. Der Ball flog nur knapp vorbei und die Innenverteidigerin ärgerte sich logischerweise über die vergebene Möglichkeit. 

Die Pause veränderte wenig am Spielverlauf. Beide Mannschaften suchten weiterhin den Weg nach vorne, hatten dabei aber wenig Erfolg. Als Thompson zentral auf Dos Santos flankte, ging ein Raunen durch die Tribüne, doch die Direktabnahme der Racing-Spielerin flog weit über das litauische Gehäuse (53.). Nicht viel glücklicher war sie in der 69., als sie auf rechts viel Platz vor dem Tor hatte.

Ein weiterer Schlüsselmoment hatte sich kurz zuvor ereignet, denn die FLF-Auswahl spielte nach einer Tätlichkeit von Sarkanaite inzwischen in Überzahl. Litauen beschränkte sich darauf, kontrolliert zu reagieren. Nach einer Flanke, diesmal von Dos Santos, versuchte es Lourenco. Seskute parierte (65.). 

Wie schnell es gehen würde, wenn Litauen in Unterzahl zu viele Freiräume bekommen würde, erlebten die knapp 300 Zuschauer dann nach dem dritten Wechsel: Petraviciene konnte viel zu frei abziehen, das Leder flog nur um Haaresbreite vorbei (71.). Doch diese Torgelegenheit war anscheinend nicht Warnung genug gewesen. Die Luxemburgerinnen, die diese Partie eigentlich absolut unter Kontrolle hatten, wurden vier Minuten vor Schluss ausgekontert. Barbosa, die bereits Gelb gesehen hatte, wollte nichts riskieren – die ebenfalls aufgerückte Schlimé konnte nur zusehen, wie der Ball über sie hinweg in die Maschen flog. 

Statistik

Luxemburg: Schlimé – L. Schmit (73. Goedert), Machado, Barbosa, Albert – Schmit, Soares (84. Lavinas), Estevez, Lourenco – Dos Santos (84. Merlevede), Thompson
Litauen: Seskute – Rogaciova, Liuzinaite, Neverdauskaite, Sarkanaite – Petraviciene, Mikutaite (85. Jasaityte), Galkina (70. Kazarina), Supelyte (60. Zyzite) – Vaikukaitye, Griksaite (46. Girzutaite)
Schiedsrichter: Wildfeuer – Diekmann, Uersfeld
Gelbe Karten: L. Schmit, Albert, Barbosa – Sarkanaite, Vaikukaitye
Rote Karte: Sarkanaite (57., Tätlichkeit)
Torfolge: 1:0 Lourenco (26.), 1:1 Girzutaite (86.)
Beste Spielerinnen: Soares, Lourenco – Seskute, Girzutaite
Zuschauer: 283 zahlende

Stimmen

Dan Santos (Luxemburg-Trainer): „Wir sind enttäuscht. Wir produzieren, machen das Spiel, dominieren und spielen uns Chancen heraus, verpassen es aber, eine Enttäuschung herbeizuführen. Wenn man in den Strafräumen nicht effizient ist, kann man nicht gewinnen. Litauen hatte eine einzige Torchance und machte daraus den Ausgleich. Es ist frustrierend. Wir sehen eine Entwicklung bei der Spielanlage. Wir hätten aus diesen beiden Spielen sechs Punkte haben müssen, aber letztlich ist es nur einer.“
Marisa Soares (Luxemburg): „Wir hatten die Gelegenheit, nach Freitag für Wiedergutmachung zu sorgen. Es war auch alles vorhanden, was nötig war. Aber wieder einmal wurden wir bestraft. Die Enttäuschung ist riesig und wir wollten definitiv nicht mit so einem Gefühl in die Winterpause gehen.“
Amy Thompson (Luxemburg): „Wir sind frustriert und müssen uns alle infrage stellen. Wir wissen zwar alle, wohin wir wollen, aber vielleicht fehlen noch ein paar Dinge. In der Winterpause muss jeder an sich arbeiten.“

Im Überblick

Liga C, Gruppe 2:
Gestern (letzter Spieltag):
Luxemburg – Litauen 1:1
Türkei – Georgien 2:0
Die Tabelle: 
1. Türkei 6 Spiele/18 Punkte
2. Litauen 6/5
3. Luxemburg 6/5
4. Georgien 6/5