LuxemburgErster Fola-Treffer und U19-Berufung: Das Wochenende von Tim Flick

Luxemburg / Erster Fola-Treffer und U19-Berufung: Das Wochenende von Tim Flick
Tim Flick will eine Leaderrolle bei der U19 übernehmen Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Tim Flick blickt wieder besseren Zeiten entgegen. Mit seinem allerersten BGL-Ligue-Treffer im Gepäck reiste der 17-Jährige im Trainingslager von U19-Nationaltrainer Mario Mutsch an. In den nächsten acht Tagen heißen die Gegner Niederlande, Bosnien und Aserbaidschan. Wie Fola-Coach Stefano Bensi die letzten Leistungen seines Offensivspielers bewertet, erklärte er im Gespräch.

Die Gelb-Rote Karte, die sich Tim Flick am Samstag nach seiner Auswechslung noch einhandelte, wird keine Konsequenzen haben – da er die Sperre am anstehenden Wochenende absitzen wird. Viel wichtiger aus Sicht der Escher war aber das Tor des Neuzugangs. Nach Wochen der Frustration hat die „Doyenne“ ihren ersten Auswärtssieg eingefahren, dank des kühlen Kopfs des 17-Jährigen. Als Gefoulter schnappte er sich den Ball selbst und verwandelte trocken. „Es gibt eine Liste mit den Namen derjenigen, die Elfer schießen sollen. Die Jungs entscheiden das dann unter sich“, erklärte Fola-Coach Stefano Bensi. Die Mannschaft zeigte großes Vertrauen, als sie Flick diese Aufgabe übernehmen ließ.

Denn der Jugendnationalspieler hat schwere Wochen hinter sich – die nicht unbedingt nur an der Talfahrt des Vereins festzumachen waren. „Es hat sich von Woche zu Woche gesteigert“, sagte Bensi. „Ich war mir aber bewusst, dass es wohl eine Zeit dauern würde, bis er seinen Rückschritt verkraftet hätte.“ Gemeint ist das Ende der Ausbildung bei Eintracht Frankfurt. Er verließ die Talentschmiede auf eigenen Wunsch, nachdem ihm die Spielzeiten der vergangenen Saison nicht genügt hatten. „Er musste sich erst einmal sammeln, um nach dieser Erfahrung wieder zu seinem gewohnten Niveau zurückzukommen. Doch auch bei uns hatte er zunächst wohl nicht die Einsatzzeiten, wie er es sich vorgestellt hatte.“ Erst seit zwei Spieltagen gehörte Flick der Startelf an. „Für ihn war das sicherlich frustrierend, dass es nicht gleich auf Anhieb geklappt hat. Aber er hat den Kopf nicht hängen lassen und wurde dafür belohnt.“

Dazu gehörten ebenfalls die Testspieltore im Trikot der U19. Sowohl gegen Gladbach als auch gegen Elversberg hat Flick den Weg ins Tor gefunden, „durch den ersten Treffer für uns hat er sicherlich noch einmal Selbstvertrauen bekommen“. Damit die Belastungen zwischen den Terminen der Jugendauswahl und des Vereins angepasst werden, steht Bensi in ständigem Kontakt mit Trainerkollege Mario Mutsch. „Unser Ziel ist es, dass Tim schnell wieder ins Ausland zurückkehren kann. Aufgrund seiner Qualitäten hat er das Zeug dazu. Jetzt muss er sich in seiner ersten Saison bei den Seniors durchsetzen. Wenn wir ihm dabei helfen können, wieder einen Profiverein zu finden, umso besser. Aber auch das ist keine Spielzeitgarantie“, meinte Bensi und fügte noch hinzu, dass er „die allerdings im Moment verdient“.

Dass mit Flick bei der U19 und Fabio Martins (U21) zwei Kicker für internationale Begegnungen nominiert sind, freut den Ex-Nationalstürmer sehr. „Man braucht nicht einmal über die Intensität zu reden, die Jungs werden dort viel stärker gefordert werden als in einem normalen Training. Ich weiß selbst, wie es ist, wenn man während dieser Tage auf einem höheren Rhythmus aktiv war.“ Und das wird wohl in den nächsten Wochen auch ein Gewinn für die Escher sein.

Im Überblick

Das Luxemburger U19-Aufgebot:
Tor:
João Margato (F91), Ben Kohnen (VfL Wolfsburg/D)
Verteidigung: Massimo Agostinelli (1. FC Nürnberg/D), Jordan Barbalinardo (Mainz/D), Sofiane Ikene (1. FC Nürnberg/D), Aston dos Paciencia (RFCUL), Fabio Lohei (FC Metz/F), Robin Moutschen (RSC Habay-la-Neuve/B), Lenny Oliveira (Preußen Münster/D), Lukas Sever (UNA Strassen)
Mittelfeld: Aiman Dardari, Thomas Desurmont (beide Mainz/D), Diego Duarte (FC Metz/F), Tim Flick (Fola), Clayton Irigoyen (1. FC Nürnberg/D), Hugo Afonso (Karlsruher SC/D), Ronaldo Machado (CS Maritimo/P), Dino Sabotic (UT Petingen), Thomas Souchard (Karlsruher SC/D)
Angriff: Liam Nurenberg, Balsa Perkovic (beide RFCUL), Jayson Videira (Hannover 96/D)
Trainer: Mario Mutsch

Die Termine: 
EM-Qualifikation 2023/24, Gruppe 11 (Mini-Turnier):

Am Mittwoch um 18.00 Uhr in Bissen:
Niederlande – Luxemburg
Am 18. November um 16.00 Uhr in Esch (Grenz):
Bosnien – Luxemburg
Am 21. November um 18.00 Uhr in Wiltz:
Luxemburg – Aserbaidschan