Fußball / WM-Qualifikationsspiel: Luxemburg – Schweiz 0:3 (0:3): Dreimal die Stirn hinhalten, perfekt war die Revanche (Foto-Galerie)

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Nicht einen direkten Kopfballgegentreffer auf eine Standardsituation hin hatte Luxemburg in der Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika vor dem Schweiz-Spiel hinnehmen müssen. Am Samstag nahm die „Nati“ nicht nur Revanche für die 1:2-Heimniederlage, sondern bestrafte eine anfangs inexistente Innenverteidigung um Jeff Strasser und Guy Blaise in den ersten 22 Minuten mit drei Kopfballtoren. /...

Das Stade Josy Barthel war voll, vornehmlich mit Fans der „Nati“. Die waren zu Tausenden gekommen und durften innerhalb von zwei Minuten (6′, 8′) Doppeltorschütze Philippe Senderos feiern. Für den Abwehrspieler des FC Arsenal endlich wieder Grund zu feiern, sitzt der Schweizer unter Gunners-Coach Wenger doch fast ausschließlich auf der Bank.
Und in Luxemburg gab es noch eine weitere Genugtuung, wird der Name Benjamin Huggel doch in die Schweizer Fußball-Annalen eingehen. Der dritte Treffer war der 1.000. Treffer in der Schweizer Länderspiel-Historie.LINK:
FOTO-GALERIE

STATISTIK

o Luxemburg: Joubert – Kintziger, Blaise, Strasser, Mutsch – Laterza (46′ Leweck), Payal, Peters, Bettmer, Collette (73′ Jänisch) – Kitenge (59′ Pupovac)
o Schweiz: Benaglio – Lichtsteiner, Senderos, Von Bergen, Spycher – Vonlanthen (65′ Derdiyok), Inler, Huggel, Barnetta (81′ Ziegler) – N’Kufo, Frei (65′ Yakin)
o Schiedsrichter: Iturralde – Diaz, Gallego (Spanien)
o Gelbe Karten: Bettmer – Von Bergen, Barnetta
o Torfolge: 0:1, 0:2 Senderos (6′, 8′), 0:3 Huggel (22′)
o Beste Spieler: Bettmer, Payal, Mutsch – Huggel, Barnetta, Senderos
o Zuschauer: 8.054 (ausv.)  
Dem 0:1 ging ein Fehlpass von René Peters auf Höhe der Mittellinie voraus, im Duett verursachten Collette und Mutsch einen Freistoß. Den zirkelte Frei auf Senderos, der im Duell mit Strasser zum ersten Mal per Kopf die Oberhand behielt. Wieder ein Freistoß, allerdings von der gegenüberliegenden linken Seite, zog das 0:2 nach sich. Barnetta sah wieder Senderos, der sich Strasser gekonnt vom Leibe hielt und mutterseelenalleine die Schweiz näher nach Südafrika brachte.
Notgedrungen kamen Gedanken an das 0:7-Debakel in Israel auf. Diese wurden verstärkt, als Huggel nach einer von Frei getretenen Ecke zum 0:3 nachlegte. In dieser Szene fühlte sich absolut niemand verantwortlich für den Schweizer Schützen. Nicht Blaise und auch Strasser nicht. Ein Kommunikationsproblem, oder einfach nur fehlende Automatismen? Die nächsten Spiele werden hierauf eine Antwort geben müssen.
Anders als in Tel Aviv raffte sich die Mannschaft von Guy Hellers trotz der Nackenschläge auf. Die Schweiz hatte die Vorgaben ihres Coaches befolgt, schnell für klare Verhältnisse gesorgt und zog sich zurück. Beschäftigt wurden die Gäste in der Folge vornehmlich, wenn das Dreigestirn Mario Mutsch, Dan Collette, aber vor allem Gilles Bettmer auf der linken Seite ihren Motor anwarfen. Dem ersten und einzigen Torschuss des FLF-Teams durch Kitenge ging nur wenige Minuten nach dem 0:3 ein hohes Zuspiel von Mutsch voraus. „Nati“-Keeper Benaglio hatte aufgepasst und zur Ecke geklärt. Kitenge war es auch, der kurz vor seiner Auswechslung ein zweites Mal gefährlich war. Den Kopfball lenkte Benaglio mit den Fingerspitzen zur Ecke.
Luxemburg hatte sich vorgenommen, noch mutiger nach vorne zu spielen, um gegebenenfalls das Resultat etwas erträglicher zu gestalten. Das gelang nicht, wurde aber auch nicht bestraft. Nicht durch N’Kufo (56′), der an Joubert scheiterte, nicht durch Frei (63′), der zwei Versuche ungenutzt ließ, und auch nicht durch Spycher (66′), der sich die Ecke eigentlich nur noch auszusuchen hatte. In der Aufzählung dürfen ebenfalls nicht die weiteren Schweizer Chancen durch N’Kufo (72′) und Derdiyok (85′) fehlen, die es ebenfalls versäumten, etwas fürs Torverhältnis zu machen.
Gerne hätte Guy Hellers zum 45. Geburtstag einen Freistoßtreffer von Strasser resp. einen Kopfballtreffer von Pupovac als Präsent entgegengenommen. Dagegen aber hatten Benaglio und Spycher, der auf der Linie klärte, etwas. Allerdings durfte auch die Schweiz noch nicht die WM-Teilnahme feiern, diese könnte am Mittwoch gegen Israel perfekt gemacht werden. Für Luxemburg gilt es, am gleichen Tag in Griechenland einen würdigen Abschluss – womöglich mit dem vorletzten Tabellenplatz in Gruppe 2 – zu feiern.