Fußball / Testspiel: Luxemburg – Standard Liège 2:0 (0:0): Erfrischende Schlussphase

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Mit einem in der Schlussviertelstunde sicher gestellten 2:0-Sieg endete die „Rentrée“ der Luxemburger Nationalmannschaft gestern in Hesperingen gegen Standard Liège. Die Treffer erzielten der erstmals berufene Joël Pedro sowie Dan Collette, der auf Freistoß hin erfolgreich war. / Christophe Junker

Die positive Wiederaufnahme des Spielbetriebs darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass über weite Phasen der Partie nicht viel Konstruktives zusammenlief.
„Es war wie so oft bei einer Rentrée“, meinte Trainer Guy Hellers nach der Partie. Er konnte lange Zeit nicht zufrieden sein mit dem, was ihm von seinen Spielern gezeigt wurde. Das Mittelfeld wurde „links liegen“ gelassen. Es wurde vornehmlich mit weiten und hohen Zuspielen auf Joël Kitenge agiert. Das Kollektiv stand nicht im Vordergrund.STATISTIK

o Luxemburg: Joubert – Hoffmann, Blaise, Strasser, Kintziger – Lombardelli (59 Martino), Payal (87 Ferreira), Peters (68 Collette), Pedro (76 Malget), Jänisch (46 Da Mota) –
Kitenge (46 Bensi)
o Standard: Soubry – Goreux, Ngombo, Niçaise, Collet – Dufer (61 Mendes), Angeli (57 Yagan), Tiago, Carcela (46 Mutombo) – Cyriac, Benteke
o Schiedsrichter: L. Wilmes – Ch. Hoffmann, Reisch
o Gelbe Karten: Yagan, Collet
o Torfolge: 1:0 Pedro (73), 2:0 Collette (78)
o Beste Spieler: Payal, Pedro, Strasser – Dufer, Tiago
o Zuschauer: 1.551 zahlende

Entgegen den Ankündigungen war der belgische Meister mit der zweiten Garnitur – sowie mit etwas Verspätung – nach Luxemburg gereist. Dabei hatten viele Zuschauer (rund 2.000) den Weg auf den „Holleschbierg“ gefunden.
Für die Luxemburger Auswahl galt demnach: „Il faut faire avec.“ Das taten die Spieler um ihren Kapitän Jeff Strasser zunächst recht gut. Im gewohnten 4-5-1-System mit Strasser und Blaise in der Innenverteidigung sowie dem nach rechts beorderten Hoffmann und Kintziger auf der linken Abwehrposition wurde auch die linke (Jänisch) und halblinke (der erstmals berufene 17-jährige Pedro durfte von Beginn an ran) Mittelfeldseite gesucht und gefunden. Dann aber waren von einer Minute auf die andere scheinbar alle guten Vorsätze beiseite gelegt worden. Folgerichtig entstanden Chancen der Gäste. Zunächst überlief Carcela den schlecht positionierten Hoffmann (18), wenig später wurde ein Schuss zur Ecke abgefälscht (22). Auch Standards Nummer 11, Dufer, vergab.
Guy Hellers zur ersten gegnerischen Aktion und dem Auftritt von Hoffmann auf rechts: „Das Problem von Eric (Hoffmann) ist, dass er zu oft versucht, galant aus Problemen herauszufinden.“ Spätestens seit gestern hat der Neu-Escher sehr starke Konkurrenz bekommen.
In der Innenverteidigung war nicht viel einzuwenden gegen die Leistung von Jeff Strasser und Guy Blaise: „Zentral ist seine beste Position. Guy Blaise darf zufrieden sein, wenn er auch im Spielaufbau einige Schwächen hat“, verriet Hellers. Der gebürtige Belgier selbst sprach von einer „guten Premiere. Ich kannte bislang weder die Schwächen noch die Stärken meiner Mitspieler. Das wird mit jedem Training und Spiel besser werden. Wichtig war hinten vor allem die Kommunikation. Und die hat mit Jeff (Strasser) bereits bestens geklappt.“
Zur zweiten Halbzeit brachte der FLF-Coach mit Dan Da Mota und Stefano Bensi gleich zwei frische Leute. Das änderte aber noch nicht viel an der eigenen Leistung. Hätte Tiago in der 51. Minute ein klein wenig genauer gezielt (Pfosten), hätte Luxemburg keinesfalls Skandal brüllen dürfen.

Pedro und Collette

Mit zunehmender Spieldauer und vor allem auch wegen der weiteren Einwechslungen, die Hellers tätigte, wurde es eine ansehnlichere Partie. Die hatte bis dahin recht dezent, aber sehr effektiv der junge Pedro abgeliefert. Und er sollte belohnt werden.
Payal hatte den startenden Collette gesucht und gefunden; den strammen Linksschuss des Eschers konnte Soubry nur abprallen lassen. Der Mittelfeldspieler aus Sedan war zur Stelle (1:0/73). Trotz des Treffers blieb Pedro sehr nüchtern: „Ich wurde gerufen und habe nur das gemacht, was man von mir verlangt hat.“ Für Hellers war es „eine Bestätigung dessen, was wir von ihm kannten. Ob es aber reicht, um am nächsten Mittwoch gegen Litauen dabei zu sein, wenn Gilles (Bettmer) und Mario (Mutsch) zum Team hinzustoßen, bleibt abzuwarten.“
Ein Lebenszeichen gab nach langer Zeit auch Collette von sich ab. Sein linker Fuß brachte ihn einst jung ins Nationalteam, dann wurde es ruhiger um ihn, auch verletzungsbedingt. Hellers war erfreut: „Er hat mich überrascht, unabhängig von seinem Tor. Sondern weil er gut nach hinten mit Kim Kintziger gearbeitet hat.“