„Es hat sich viel verändert“

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(dpa)

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Gustav Schulz war eine Zeit lang von der Bildfläche verschwunden. Nach seinen zwei Toren am letzten BGL-Ligue-Spieltag gegen Grevenmacher könnte sich der Deutsche für seinen Verein Hesperingen als Garant für den Klassenerhalt erweisen.

Im letzten Sommer staunten die Zuschauer auf dem „Holleschbierg“ in Hesperingen nicht schlecht über einen jungen Mann, der im offensiven Mittelfeld für mächtig Furore sorgte. Seine Ausbeute: fünf Tore in sechs Spielen. Kein Wunder, kann der 25-Jährige doch auf eine kleine Karriere zurückblicken. Den Trierer Jungen zog es früh weg aus der Region, um sich der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart anzuschließen. Doch er kehrte nach nur einem Jahr wieder nach Trier zurück.

Steckbrief Gustav Schulz

Geburtsdatum:
27.6.1985

Geburtsort: Trier

Position: Offensiver Mittelfeldspieler

Größe: 1,90 Meter

Vereine: SV Trier-West, Eintracht Trier (bis 2002), FSV Salmrohr (2002/2003), VfB Stuttgart II (2003/2004), Eintracht Trier (2004 – 2006), 1. FC Köln II (2006 – 2008), Eintracht Trier (2008 – 2010), Swift Hesperingen (seit Sommer 2010)

BGL-Ligue-Spiele/Tore: 12/7

Nach zwei Jahren und zwei Abstiegen aus der 2. Bundesliga in die Oberliga Südwest verließ er seine Heimat wieder in Richtung 1. FC Köln, wo er zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft gehörte. Nirgendwo konnte er sich endgültig durchsetzen. Schulz sagt, dass er viele falsche Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen habe und vor allem schlechte Berater gehabt habe. „Die wollten nur Geld mit mir verdienen. Mit einem guten Berater würde ich jetzt vielleicht in der 2. Bundesliga spielen.“ Doch das gehört der Vergangenheit an. Vor Saisonbeginn entschied sich Gustav Schulz für Hesperingen, weil er eine berufliche Laufbahn neben dem Fußball starten will. Nach den ersten überzeugenden Auftritten folgte allerdings auch der erste Krach. „Versprechen wurden nicht eingehalten und ich habe dem Verein mitgeteilt, dass ich wechseln will“, erklärt Schulz. Auch die Chemie zwischen Ex-Trainer Angelo Fiorucci und Gustav Schulz stimmte nicht. „Wir hatten Meinungsverschiedenheiten. Das kommt vor im Fußball“, so der Trierer.

Neuer Trainer, neue Lust

Seit Nedzib Selimovic das Traineramt in Hesperingen übernommen hat, scheint Gustav Schulz die Lust auf Fußball wiedergefunden zu haben. „In den letzten drei Wochen hat sich viel verändert. Nedzib Selimovic ist ein sehr guter Trainer. Er macht genaue Analysen des Gegners und gibt uns wertvolle taktische Anweisungen. Der Trainer ist eine Respektperson, das war vorher hier nicht so.“

Genauso wie Gustav Schulz vom Trainer, schwärmt dieser auch von seinem Spieler. „Ein sehr netter Kerl und dazu ein außergewöhnlicher Spieler. Er gibt 100 Prozent und weiß auch, dass er sich in verschiedenen Bereichen verbessern muss. Er eckt oft an, weil mit seiner Denkweise auf dem Platz anderen voraus ist“, sagt Selimovic.
Am Sonntag steht für Trainer und Spieler ein besonders wichtiges Duell gegen den direkten Abstiegskampf-Konkurrenten Ettelbrück an. Gustav Schulz ist zuversichtlich, dass nach dem 3:1-Sieg vom vergangenen Wochenende gegen Grevenmacher das Selbstbewusstsein in der Mannschaft gestiegen ist, gibt sich aber trotzdem vorsichtig: „Das wird ein schweres Spiel, aber wir haben die Qualität im Team, um uns durchzusetzen. Ein kleiner Vorteil ist, dass wir zuhause spielen.“

Wie lange Gustav Schulz den Hesperingern noch erhalten bleibt, ist ungewiss. Denn schon am Montag fährt er nach Burghausen, wo Mario Basler (Trainer bei 3.-Bundesligist Wacker Burghausen), sein ehemaliger Trainer, auf ihn wartet und ihn verpflichten will. „Ich weiß noch nicht, ob ich einen weiteren Versuch im Profigeschäft wagen werde“, so Schulz nachdenklich.