England, Premier League – „Goal Crazy“: Berbatow nach Fünferpack gefeiert

England, Premier League – „Goal Crazy“: Berbatow nach Fünferpack gefeiert

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FUSSBALL - Dimitar Berbatow streckte beide Arme in die Höhe, ging gemächlich in Richtung Fans und genoss die Standing Ovations im „Theater der Träume“. Mit fünf Toren beim 7:1-Sieg von Manchester United gegen Blackburn hat sich der Bulgare in die Geschichtsbücher der englischen Premier League geschossen.

Und Old Trafford stand kopf: Ausgerechnet Berbatow, der zuvor über 13 Stunden lang nicht getroffen hatte, schaffte einen Fünferpack. „Wir warten seit Wochen darauf, dass bei ihm der Knoten platzt, und nun so was“, sagte ManU-Teamchef Sir Alex Ferguson kopfschüttelnd. Die One-Man-Show des Bulgaren veranlasste den knurrigen Schotten zu einem Lob: „Das war einfach fantastisch.“

Berbatow ist der vierte Spieler in der 18-jährigen Premier-League-Geschichte, dem fünf Tore in einem Spiel gelangen. Der erste war Andy Cole im Jahr 1995 beim 9:0 von ManU gegen Ipswich Town, vier Jahre später folgte Alan Shearer beim 8:0 von Newcastle United über Sheffield Wednesday. Im vergangenen Jahr gelang das Kunststück Jermain Defoe beim 9:1 von Tottenham Hotspur gegen Wigan Athletic.Siehe auch:
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„Große Ehre“

Spätestens beim Blick auf diese Liste platzte Berbatow endgültig vor Stolz. „Es ist eine große Ehre, neben Leuten wie Alan Shearer und Andy Cole zu stehen“, sagte der 29 Jahre alte Angreifer, der 2006 zunächst für 16 Millionen Euro aus Leverkusen zu den Spurs gewechselt war. Zwei Jahre später überwies ManU das Doppelte an Tottenham.

Beim englischen Rekordmeister stand Berbatow immer im Schatten von Wayne Rooney. Die Anerkennung der Fans hielt sich zudem in Grenzen, weil der Bulgare nicht unbedingt ein Freund des laufintensiven ManU-Spiels ist. Eine gehörige Portion Ehrfurcht trug mit dazu bei, dass Berbatow lange Zeit nur Ergänzungsspieler war. „Die Fans hier sind Best, Charlton, Cantona gewohnt. Aber ich bin doch nur der Dimitar“, sagte Berbatow einst.

In der laufenden Saison gehört er zur Stammelf. Und nachdem Berbatow in den ersten fünf Ligaspielen sechs Tore erzielt hatte, schenkte ihm Sir Alex auch in der Torflaute weiter das Vertrauen, das er nun eindrucksvoll zurückzahlte. Nach seinem Fünferpack hat er elf Treffer auf dem Konto – nur einen weniger als in der kompletten abgelaufenen Saison – und übernahm damit auch die Führung in der Torjägerliste.

Die englische Presse feierte Berbatow gebührend. „Goal Crazy“ titelte das Boulevardblatt Sun und zeigte den Helden mit weit aufgerissenen Augen beim Torjubel, während der Daily Star schrieb: „Berbatow antwortete den Kritikern an seinem größten Tag im ManU-Trikot auf bestmögliche Art.“

Freude durfte in Manchester aber nicht nur der wiedererstarkte Torjäger, sondern auch der Blick auf die Tabelle machen. Meister Chelsea kam nur zu einem 1:1 in Newcastle und musste den Red Devils mit zwei Punkten Rückstand die Tabellenspitze überlassen. Punktgleich mit den Blues auf dem dritten Rang liegt Arsenal nach einem 4:2 bei Aston Villa. Einen weiteren Rückschlag musste dagegen der in dieser Saison enttäuschende Rekordmeister FC Liverpool hinnehmen. Die Reds kassierten mit dem 1:2 (1:0) bei Tottenham Hotspur bereits die sechste Niederlage.