„Dass in jeder Pokalrunde ein schwieriger Gegner warten kann, kennen wir ja schon aus dem letzten Jahr“, erklärt Etzella-Kapitän Frédéric Gutenkauf, der die Spiele gegen Düdelingen, Bartringen, Steinsel und schließlich Esch aus der letzten Spielzeit noch gut in Erinnerung hat. „Wenn man den Pokal gewinnen möchte, muss man eben gegen jeden Gegner gewinnen können, egal in welcher Runde.“ Die knappe 66:68-Niederlage gegen Esch im Endspiel ist beim 32-Jährigen aber bereits längst abgehakt. „Danach konnten wir die Meisterschaft feiern und das war in den letzten Jahren ja auch seltener bei uns der Fall als der Pokal, also eine tolle Abwechslung“, gibt der Spielführer schmunzelnd zu.
Wie es der Zufall so wollte, werden die Spieler aus der Patton-Stadt nun ein zweites Mal binnen fünf Tage nach Esch fahren müssen, denn bereits am Samstag trafen beide Teams in der Meisterschaft aufeinander. Auch Gutenkauf überraschte der deutliche 95:70-Etzella-Sieg, weiß aber selbst zu genau, dass ein Pokalspiel unter der Woche wieder ganz neue Voraussetzungen bietet. „Esch ist ein Gegner, den man nie auf die leichte Schulter nehmen darf, egal wie das Spiel davor lief. Sie sind routiniert und kennen unsere Stärken und Schwächen genau. Ich erwarte mir ein hartes und intensives Duell.“
Dass der amtierende Meister, trotz des Wechsels beider Profispieler kurz vor Saisonbeginn, derzeit immer mehr seinen Rhythmus findet, das bestätigt auch der 32-Jährige. „Man darf ja nicht vergessen, dass wir fast ein komplett neues Team haben, etwas, das wir so schon längere Zeit nicht mehr hatten.“ Mit Frédéric und seinem Bruder Philippe sowie Thierry Schaaf und Eric Zenners sind nur noch vier luxemburgische Spieler der Meistermannschaft übrig geblieben. Vor allem die Schlüsselpositionen mussten aber neu besetzt werden. „Unsere beiden Amis passen hervorragend ins Team. Auch auf Billy (McDaniel) stellen wir uns immer besser ein und können seine Stärken und seine Erfahrung nun viele besser ausspielen.“ So ist sich Frédéric Gutenkauf auch sicher, dass sein Team die Partie gegen die Sparta – die bisher einzige Saisonniederlage – hätte gewinnen können, wenn Profi Nick Davis nicht krankheitsbedingt hätte passen müssen.
„Doch lieber auf Nummer sicher gehen als etwas verschleppen, womit man dann längerfristige Probleme hat.“ Dass man die Sachen so nehmen muss, wie sie kommen, das weiß der erfahrene Kapitän genau, so eben auch ein Pokalachtelfinale an einem Mittwoch in Esch und eine komprimierte Pokalsaison, deren Endspiel dieses Mal schon Anfang Februar stattfinden wird.
Vier Nationale-2-Teams
Neben der Neuauflage des Endspiels 2025 steht mit dem Alzette-Derby zwischen Walferdingen und Steinsel ein weiterer Klassiker auf dem Programm. In dieser Saison konnte die Résidence ihren Nachbarn bereits einmal deutlich schlagen. Für Steinsel, das am Sonntag überraschend gegen das bis dahin sieglose Mamer den Kürzeren zog, also ebenfalls Zeit für Revanche. Dabei lag Steinsel in den letzten Jahren der Pokalwettbewerb allerdings nicht besonders gut und den Weg in die Coque konnten Medeot und Co. nur selten antreten. Neben den zwölf Enovos League-Teams sind auch noch vier Zweitligisten im Rennen, darunter mit Heffingen und Zolver die beiden noch ungeschlagenen Mannschaften des Unterhauses. Wie stark beide Teams sind, wird sich im Pokal gegen Düdelingen bzw. die Musel Pikes zeigen, gegen die es den Divisionen-Bonus von zehn Punkten geben wird.
Damen: Überraschungen ausgeschlossen
Bei den Damen, bei denen das Achtelfinale bereits am Dienstag eingeläutet wurde, kommt es kurioserweise ausschließlich zu Duellen zwischen Teams aus der Enovos League und der Nationale 2. Dabei dürften Überraschungen ausgeschlossen sein, da der Unterschied zwischen beiden Ligen einfach zu groß ist. Besonders das Duell zwischen Hostert und Düdelingen, den beiden Mannschaften, die in den letzten Jahren den nationalen Damenbasketball dominierten, dürfte jedoch im Fokus stehen. Doch nach dem freiwilligen Rückzug des amtierenden Titelträgers aus dem Oberhaus befindet sich die Mannschaft, die nun von Andrea Haris betreut wird, im kompletten Neuaufbau. Mit den East Side Pirates, ungeschlagener Tabellenführer der Nationale 2, stand eine Mannschaft derweil bereits im Vorfeld als Viertelfinalist fest, da sie aufgrund der ungeraden Anzahl an gemeldeten Teams in der Auslosung das Freilos zugesprochen bekam. Zu ihnen hat sich auch bereits Contern hinzugesellt, dessen Gegner Schieren für die Pokalbegegnung „forfait“ gemeldet hat.
Im Überblick
Coupe des Dames, Achtelfinale:
Gestern:
Mersch (+10) – Bartringen 54:89
Am Mittwoch:
19.00: Zolver (+10) – Steinsel
19.30: Hostert (+10) – Düdelingen
Schieren – Contern 0:20 ff
Am Donnerstag:
20.00: Racing (+10) – Esch
20.15: Ettelbrück (+10) – Wiltz
20.30: Hesperingen (+10) – Musel Pikes
Freilos: East Side Pirates
Coupe de Luxembourg, Achtelfinale:
Am Mittwoch:
20.00: Esch – Ettelbrück
20.00: Contern – Bartringen
20.15: Mondorf (+10) – Mamer
20.15: Walferdingen – Steinsel
20.30: Heffingen (+10) – Düdelingen
20.30: Fels – Kordall
Am Donnerstag:
19.30. Zolver (+10) – Musel Pikes
20.30: Schieren (+10) – Racing
Mosgrove ersetzt Fleming in Wiltz
Am vergangenen Samstag traten die Wiltzer Damen mit nur einer Profispielerin gegen Bartringen an. Jetzt kündigt sich ein Ersatz für Chloe Fleming an. Mit der 37-jährigen Cerie Mosgrove kommt eine Spielerin in Wiltz, die schon Erfahrungen in nationalen Basketball gesammelt hat. So spielte sie in der Saison 2011/2012 beim T71 Düdelingen, ein Jahr später beim Basket Esch und abschließend bei der Sparta Bartringen. Zuletzt war sie für das Team Newcastle University in Großbritannien aktiv. Jetzt gibt es ein Wiedersehen mit den Hetting-Schwestern. (P.F.)
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