Doping: IAAF sperrt russische Goldhoffnungen

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Eine Woche vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking wird Russlands Leichtathletik von einem Dopingskandal erschüttert.

Eine Woche vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking wird Russlands Leichtathletik von einem Dopingskandal erschüttert.

Wie der Leichtathletik-Weltverband IAAF gestern mitteilte, wurden sieben russische Athletinnen, darunter drei olympische Goldhoffnungen, wegen des Verdachts der Manipulation von Dopingproben vorläufig gesperrt. „Sie werden definitiv nicht bei Olympia an den Start gehen“, sagte der russische Verbandspräsident Walentin Balachnitschjow.
DNA-Auffälligkeiten seien ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen. Bei erneuten Analysen von gelagerten Dopingproben aus dem vergangenen Jahr wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt. Diese Methode verfolgt die IAAF nach eigenem Bekunden seit mehr als einem Jahr und kam so einem verbotenen Urin-Austausch bei diesjährigen Kontrollen auf die Schliche. Balachnitschjow erkannte das Ergebnis freimütig an: „Dies war für die IAAF der Grund, unsere Athletinnen zu verdächtigen, und das gibt ihr das Recht, sie zu sperren.“
Unter den Suspendierten befinden sich fünf für Olympia qualifizierte Athletinnen, darunter drei, die in Peking Gold im Visier hatten: Diskuswerferin Darya Pischtschalnikowa, die ebenso die Jahres-Weltrangliste anführt wie 800- und 1.500-m-Läuferin Jelena Sobolewa, sowie Tatjana Tomaschowa, die Nummer zwei weltweit über 1.500 m.
Die prominenteste Athletin ist sicherlich Sobolewa (25 Jahre): Vergangenes Jahr wurde sie Vize-Weltmeisterin über 1.500 m, und in diesem Jahr gewann sie das Finale der Hallen-WM in Weltrekordzeit.
Des Weiteren sind Hammerwurf-Weltrekordlerin Gulfija Chanafejewa, Mittelstrecklerin Olga Jegorowa, 800-m-Läuferin Swetlana Tscherkassowa und Julia Fomenko (1.500 m) betroffen.
Chanafejewa war Anfang des Jahres bereits in eine DopingAffäre verwickelt, wurde aber wegen einer fehlerhaften Analyse reingewaschen. Jegorowa wurde 2001 5.000-m-Weltmeisterin, nachdem sie zu Beginn des gleichen Jahres wegen eines Prozedurfehlers einer Doping-Sperre (EPO) entgangen war.
Vergangenes Jahr wurden in Russland die damalige Hammerwurf-Weltrekordlerin Tatiana Lysenko und ihre Disziplin-Kollegin Jekatarina Koroschich wegen eines Doping-Vergehens für zwei Jahre gesperrt.