Dimitrov und Co. zu stark

Dimitrov und Co. zu stark
(Jgerard)

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Luxemburg gelang keine Überraschung am ersten Tag der Davis-Cup-Begegnung gegen Bulgarien: In Howald gewann das Team um Topstar Grigor Dimitrov die zwei Einzel jeweils in drei Sätzen.

Es war ein ungleiches Duell zwischen Gilles Kremer und einem der größten Tennistalente auf der Profitour. Der FLT-Vertreter verkaufte sich im zweiten Einzel des Tages vor vollen Tribünen – mit zahlreichen bulgarischen Fans, teuer. Der Spieler von Tennis Howald, der vor drei Tagen seinen 34. Geburtstag feierte, versuchte bei jedem Ball sein höchstes Level zu erreichen.

Programm

Samstag, 15 Uhr:
Mike Scheidweiler/Gilles Kremer – Gregor Dimitrov/Dimitar Kutrovsky

Sonntag, ab 11.00 Uhr:
Ugo Nastasi – Grigor Dimitrov
Gilles Krmer – Dimitar Kuzmanov

Dimitrov konnte immer einen Gang zulegen, wenn es nötig war. Der Bulgare erledigte seinen Job mit Respekt vor dem Gegner und dem Gastgeber. Kremer kämpfte um jeden Ball und erarbeitete sich so seine Gelegenheiten, wie zum Beispiel den Breakball im ersten Satz bei 1:3, den er jedoch nicht verwerten konnte. Des Weiteren gab es einige lange Ballwechsel, die nicht immer zugunsten von Dimitrov, der mit seinem Vater in Luxemburg weilt, ausgingen.

Kremer verkaufte sich teuer

Kremer kam immer besser ins Spiel und Dimitrov musste noch eine Schippe drauflegen. Der Luxemburger kam zum Schluss noch einmal in die Nähe eines Breaks, musste aber die Aufschlagstärke seines Gegenübers akzeptieren. Mit einem Aufschlagwinner verwandelte Dimitrov seinen ersten Matchball nach fast zwei Stunden zum 6:1, 6:2 und 6:4.

In der ersten Begegnung zwischen Ugo Nastasi (673) und Dimitar Kuzmanov (316) blieb die Logik gewahrt. Nastasi zeigte über die ganze Partie gesehen zwar einige gute Ansätze, jedoch unterliefen ihm in der Endabrechnung zu viele unnötige Fehler. Mit 6:3, 6:3 und 6:1 musste sich der Davis-Cup-Spieler somit geschlagen geben.

Duell auf Augenhöhe

Im ersten Satz lieferten sich beide Spieler über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Der Luxemburger ging deutlich mehr Risiko als sein Gegenüber ein und übte vor allem mit der Vorhand einen enormen Druck aus. Auf der Gegenseite überzeugte der Bulgare vor allem durch ein solides Grundlinienspiel. Fehler unterliefen der Nummer 316 der Welt dabei fast keine. Es war aber der Lokalmatador, der sich die ersten Breakchancen beim Stand von 2:2 herausspielen konnte. Jedoch blieb Kuzmanov cool.

Auch im weiteren Verlauf des Satzes bot sich das gleiche Bild: Nastasi blieb am Drücker, während Kuzmanov weiterhin fast jeden Ball im Spiel behielt. Deswegen streute der 22-jährige Luxemburger eins ums andere Mal einen Stoppball oder Serve-and-Volley ein, um seinen Gegner aus der Defensive zu locken. Diese Taktik ging auch des Öfteren auf. Es war jedoch so, dass sich beim Return keine weitere Chance bot, um seinem Kontrahenten das Spiel abzunehmen. Ein komplett verkorkstes Aufschlagspiel kostete den Luxemburger letztendlich dann den ersten Satz.

Eine gute Figur

Auch im zweiten Satz machte Nastasi in vielen Momenten eine gute Figur. Es war jedoch mehrmals der Fall, dass nach einem erfolgreichen Punktgewinn gleich ein oder mehrere „unforced errors“ folgten. Diese Licht- und Schattenmomente begleiteten das Spiel des jungen Luxemburgers über den ganzen zweiten Durchgang. Gleich zu Anfang hatte die Nummer 673 der Welt zwar die Chance zur 2:0-Führung, jedoch wirkte er wie so oft in den entscheidenden Momenten nicht kaltschnäuzig genug. Nach einem Break-und-Rebreak-Festival ging Bulgarien schließlich mit 4:2 in Führung. Nastasi fehlte weiterhin die Konstante in seinem Spiel, so dass der Bulgare immer mehr Oberwasser bekam und dabei auch selbst mehr die Initiative übernahm. Das 6:3 war aus Nastasis Sicht nicht mehr zu verhindern.

Im dritten Durchgang versuchte Nastasi dann noch aggressiver zu spielen, jedoch unterliefen ihm weiterhin zu viele unerzwungene Fehler. Recht früh musste er somit das Break zum 1:3 hinnehmen. Dann, im darauf folgenden Aufschlagspiel, kassierte er sogar noch ein weiteres Break. Nastasi hatte keine Ideen mehr gegen das defensiv orientierte Spiel des Bulgaren parat. Damit war die Messe gelesen.

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