Die Chance auf zwei Halbfinals

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Zwischen Tour De France und dem Start der verschiedenen Fußballmeisterschaften gehört das Interesse für zwei Wochen dem Wassersport.

Seit dem 19. Juli finden in Barcelona die 15. Weltmeisterschaften im Synchron- und Freiwasserschwimmen, Wasserball, Kunstspringen und Schwimmen statt. Ab Sonntag steht das Hauptereignis auf dem Menü, die Schwimmwettbewerbe und diesmal ist Luxemburg mittendrin statt nur dabei.

Das WM-Programm der FLNS-Schwimmer

Sonntag, 28. Juli:
Carnol 100 m Brust

Montag, 29. Juli:
Stacchiotti 200 m Freistil
Schneiders 100 m Rücken

Dienstag, 30. Juli:
Carnol 50 m Brust

Mittwoch, 31. Juli:
Stacchiotti 200 m Lagen

Donnerstag, 1. August:
Meynen 100 m Freistil
Schneiders 200 m Rücken
Carnol 200 m Brust

Samstag, 3. August:
Meynen 50 m Freistil

Sonntag, 4. August:
Stacchiotti 400 m Lagen

Die 15. Weltmeisterschaften in Barcelona können mit 2.293 Athleten, davon 1.144 Schwimmer, eine Rekordbeteiligung vermelden. „Die WM ist nach den Olympischen Spielen das größte Turnier“, hatte Laurent Carnol einen den Gründe für dieses große Interesse angegeben (siehe „T“ von Freitag). 182 Nationen sind in den zwei WM-Wochen in der katalanischen Hauptstadt vertreten. Geschwommen wird im 16.000 Zuschauer fassenden Sportpalst „Palau Sant Jordi“, einem der Prunkstücke der Olympischen Spiele 1992. Eigens für die WM wurde ein 50-m-Becken im Sportzentrum errichtet.

Die ersten Weltmeisterschaften fanden 1973 in Belgrad (SRB) statt, danach in unregelmäßigen Abständen. Seit 2001 wird die WM alle 2 Jahre ausgetragen. Luxemburg war nur 1982 in Ecuador nicht dabei. Spanien ist zum dritten Mal WM-Gastgeber, 1986 wurde in Madrid geschwommen und 2003 schon einmal in Barcelona. In Madrid wurden die Luxemburger Farben von der heutigen FLNS-Präsidentin Nancy Arendt vertreten, die auch bei der folgenden WM in Perth (1991) antrat. Vor 10 Jahren in Barcelona war ein Quartett für das Großherzogtum im Einsatz, Lara Heinz, Edith van der Schilden, Alwin De Prins und Luc Decker. Die größte luxemburgische Delegation trat 2009 in Rom an, mit u.a. Laurent Carnol, Fränz Schneiders und Raphaël Stacchiotti.

Erwartungen

Dieses Trio wird seine dritte WM bestreiten. Begleitet werden sie von Julie Meynen, die ihre WM-Premiere feiert. Wie 2003 treten also vier Schwimmer in Barcelona an. Anders als vor 10 Jahren liegen die Ambitionen aber deutlich höher. Die Zeiten, als man sich riesig über eine Mittelfeldplatzierung freute, sind spätestens seit 2011 vorbei. In Schanghai schaffte Laurent Carnol als erster Luxemburger den Sprung in ein WM-Halbfinale.

Für die Rennen von Sonntag bis zum kommenden Sonntag liegt das Minimalziel mindestens auf der gleichen Stufe. Mindestens weil zum einen für Laurent Carnol (siehe auch Interview von gestern) erneut das Halbfinale winkt und mit viel Glück sogar über 200 m Brust das Finale. Nach erfolgreich abgeschlossenem Bachelor-Studium konnte sich der Student der englischen Loughborough University in den letzten Wochen wieder voll auf den Sport konzentrieren und beim Höhentraining in der Sierra Nevada reichlich Form tanken. Zum anderen weil Raphaël Stacchiotti ebenfalls ein Halbfinale über 200 m Lagen anstrebt, jene Disziplin, wo er einen zweifachen Junioren-EM-Titel feiern konnte. Schwieriger wird es auf der langen Distanz. „Es bleibt abzuwarten, wie sich die fehlenden Jahreskilometer vor allem über die 400 Meter bemerkbar machen“, blickt Nationaltrainer Ingolf Bender voraus.

Zwei Wochen nach der Junioren-EM in Polen wird es für Meynen indes schwer, noch einmal die volle Leistung abzurufen. Für die 15-Jährige geht es vornehmlich darum, erste WM-Luft zu atmen. Für den JPEE-Held geht es hingegen darum, noch einmal die Zeiten der Spiele abzurufen, als Jean-François Schneiders über 200 m Rücken seinen Landesrekord explodieren ließ und sich „in extremis“ für diese WM in Barcelona qualifizieren konnte.