BGL LigueDer Käerjenger Trainer Marc Thomé über seine erste Rückkehr nach Rosport

BGL Ligue / Der Käerjenger Trainer Marc Thomé über seine erste Rückkehr nach Rosport
Marc Thomé steht eine unbequeme Reise bevor Foto: Editpress/Mélanie Maps

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Um mit gutem Gewissen in die Winterpause gehen zu können, will Käerjeng in Rosport den vollen Einsatz kassieren. Trainerfuchs Marc Thomé weiß ganz genau, was ihn an der Sauer erwartet und erklärte, warum dieser letzte Termin 2022 eine unbequeme Reise darstellt.

Tageblatt: Am Samstag kehren Sie erstmals wieder zum Camping zurück. Wie stehen Sie zu der bestbekannten Fußball-Aussage aus früheren Tagen, „niemand fährt gerne nach Rosport“?

Marc Thomé: Ich hatte dieses Gefühl auch diese Woche bei meinen Spielern. Das ist tatsächlich der Fall – besonders im Dezember. Wie ich gehört habe, hatten die Reserven diese Woche nicht die Möglichkeit, auf den Ralinger Rasen auszuweichen und haben demnach im Camping gespielt. Der Platz wird wahrscheinlich in keinem guten Zustand sein. Für uns bedeutet das, dass wir wohl nicht den gleichen technischen Fußball spielen können, wie das beispielsweise zu Hause in Käerjeng der Fall sein wird. Das dürfte dann auch die Aufstellung etwas beeinflussen. 

Und aus persönlicher Erfahrung?

Ich hatte drei wunderschöne Jahre in Rosport. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit den Spielern, dem Vorstand und den Fans. Ich habe heute Morgen (am Freitag) bereits in einem anderen Interview erklärt: Erst geht es darum, dass wir den Klassenerhalt schaffen – aber eben Rosport auch. Die 125 Kilometer Anfahrt haben mich in diesen drei Jahren kein einziges Mal gestört. Aber das ist Vergangenheit. Jetzt handelt es sich um zwei Vereine, die in der BGL Ligue bleiben wollen.

Wie haben sich Spielsystem und Kader seit Ihrem Abgang verändert?    

Obschon sie sehr aktiv auf dem Transfermarkt gewesen sind, standen gegen Düdelingen letzte Woche neun Spieler auf dem Platz, die bereits meinem Kader angehört haben. Ein paar Stützen wie Moding und Soladio haben sie zwar verloren, doch nach dem komplizierten Start in die Saison haben sie sich stabilisiert. Der Punkt gegen Hesperingen und die Tatsache, dass Düdelingen erst sehr spät der Siegtreffer gelang, sind der Beweis dafür, dass sie gegen die beiden Besten eine starke Defensivleistung gebracht haben. Gegen uns könnten sie allerdings etwas offensiver spielen wollen.

Wie wichtig wäre es, aufgrund des Saisonverlaufs mit einer positiven Note in die Winterpause zu gehen?

Unheimlich wichtig. Sollten wir in Rosport leer ausgehen, würden sie bis auf einen Punkt an uns herankommen. Steht man unten, dann über mehrere Monate. Andersherum könnten wir uns einen Vorsprung von sieben Punkten erarbeiten. Wir haben gegen die ersten sieben Teams der Tabelle nur zwei Punkte geholt und alle anderen gegen die Mannschaften von Platz acht bis 16. Gegen diese haben wir nicht verloren. Das darf sich gegen Rosport nicht ändern.

Haben Sie sich u.a. vergangenes Wochenende schlecht belohnt? 

Ja. Und nicht nur gegen Monnerich. In Differdingen haben wir in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert, in Ettelbrück genau das Gleiche gegen einen direkten Konkurrenten. Mit den zwei Punkten, die uns gegen Monnerich fehlen, macht das insgesamt sechs Zähler. Das ist nicht gut.

Auffällig ist, dass es bei der UN Käerjeng keinen absoluten Torjäger gibt – sondern gleich mehrere Spieler zweimal getroffen haben. Ist die Torausbeute nicht zufriedenstellend?

Nein. Jeder weiß, dass ich lieber gerne offensiven Fußball spielen lasse. Dann reichen 16 Tore einfach nicht. Was aber viel schlimmer ist, sind die zahlreichen Tore, die wir nach Standards kassiert haben. Es müssten 12 oder 13 sein. Das ist enorm. Zudem hat Rosport ein paar Spieler, die richtig stark bei ruhenden Bällen sind. Wir sind gewarnt.

Was kann man auf die Schnelle dagegen unternehmen?

Man versucht, auf ausreichend kopfballstarke Spieler zurückgreifen zu können. Das hat manchmal aber zur Konsequenz, dass es anderswo nicht mehr so gut läuft. In der Winterpause müssen wir das analysieren und entscheiden, ob wir im Raum verteidigen oder gegen den Mann … Bei vielen Standards hatten wir zwar den ersten Schuss abgewehrt, aber dann beim zweiten Ball das Nachsehen. Das ist eine Reaktionssache.

Wie hat Käerjeng seine Rückkehr in die BGL Ligue gemeistert? Wie haben sich die Spieler anpassen müssen?

Aus meiner Sicht ganz gut. Wir haben zwei sehr schlechte Hälften gespielt, nach der Pause gegen den Racing und die erste Hälfte gegen Mondorf. Sowohl gegen den F91 als auch gegen Hesperingen haben wir uns gut aus der Affäre gezogen. Im Endeffekt haben wir aber nicht genügend Spiele für uns entscheiden können. Vor der Saison hat man Monnerich und uns zu den Abstiegskandidaten gezählt. Wenn man sich die Tabelle ansieht, gibt es zwei Titelkandidaten, maximal vier Vereine, die für den Europapokal infrage kommen. Alle anderen liegen nicht weit auseinander. Ob wir mit 15 oder 18 Punkten in die Winterpause gehen, macht einen Riesenunterschied. 

Wie sieht es mit Verstärkungen aus? Was gibt der Transfermarkt her? 

Ich denke nicht, dass wir da sehr aktiv werden. Es ist ja auch budgetabhängig. Traditionell sucht jeder nach einem Stürmer. Wir sind gut besetzt und werden versuchen, unsere Angreifer besser zu machen.