David Fiegen: „800 m sind und bleiben meine Strecke“

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Konnte David Fiegen nach seiner hartnäckigen Achillessehnen-Verletzung 2007 gleich zu Beginn der letzten Sommersaison mit einer verheißungsvollen Leistung – Olympianorm und Sieg in Rehlingen – aufwarten, so wurde er nach seinen Golden-League-Starts in Berlin und Oslo sofort wieder gebremst. Jeff Schmit

Konnte David Fiegen nach seiner hartnäckigen Achillessehnen-Verletzung 2007 gleich zu Beginn der letzten Sommersaison mit einer verheißungsvollen Leistung – Olympianorm und Sieg in Rehlingen – aufwarten, so wurde er nach seinen Golden-League-Starts in Berlin und Oslo sofort wieder gebremst.

Jeff Schmit

Der 800-m-Vize-Europameister von Göteborg (2006) hatte sich einen viralen Infekt eingefangen, der Körper und Leistung beeinträchtigte. So waren Peking und andere internationale Starts dahin, und der Fola-Athlet hakte schon frühzeitig die Saison ab.
Nun, nach viel Grübeln, Überlegen und manchen Zweifeln, nahm der 23-Jährige das intensive Training wieder auf. Anfang September war Fiegen wieder im „Tritt“. Krafttraining, Sprints, Fahrtspiele, Dauerlauf und andere „Sondereinlagen“ standen wieder auf dem Tagesprogramm des Sportsoldaten.
Mit wiedergewonnener Zuversicht (siehe Interview) geht David Fiegen Training und Wettkampf an. Nach einer Trainingseinheit pro Tag Anfang September hat sich der Escher schnell wieder auf zwei Einheiten pro Tag gesteigert.

Anpassung an„800-m-Sprint“

Auch die Trainingsform hat sich geändert. Dem Trend entsprechend und der Entwicklung nicht hinterherhinkend, haben Läufer David und Trainer-Vater Romain Fiegen das Training an einen „800-m-Sprint“ angepasst. „Sieht man sich die Entwicklung an, Start und Zieleinlauf, wo wie bei den 400 m die letzten 100 m immer die langsamsten sind, so entwickelt sich David auch immer mehr zum ‚Quasi-Sprinter’“, so Vater Romain. So hat der Sohnemann dementsprechend immer mehr Krafttraining auf dem Programm, so dass David Fiegen mehr als 5 Kilogramm an Gewicht und vor allem an Muskelvolumen zugenommen hat.
„Ich bin aus einer guten Trainingsform über zwei Jahre heraus in diese Entwicklung gekommen und konnte, ohne bei schweren Einheiten an Substanz verloren zu haben, darauf aufbauen. Das hat mir schon viel geholfen“, so David Fiegen, und weiter: „Ich bin ein 800-m-Läufer und werde in absehbarer Zeit auch auf dieser Strecke bleiben.“ Auch wenn Rennen über 400, 500 und 600 m in der Vorbereitung im Wettkampf-Programm stehen: „Die 800-m-Strecke ist mein ‚Ding’“, ist Fiegen überzeugt.
Um gute Resultate zu erreichen, wird David Fiegen weiter mit seinen Läuferkollegen David Karonei und Gilbert Kipchoge aus der stark geschrumpften KIP-Gruppe trainieren. Gianni Demadonna, der italienische Leichtathletik-Manager (betreut u.a. auch 800-m-Olympiasieger Wilfred Bungei aus Kenia), wird sich weiterhin um die Starts bei guten wie lukrativen Rennen weltweit kümmern, derweil Vater Romain die sportliche Entwicklung des Sohnemanns steuern wird.
Erstes Ziel ist eine recht ausgeprägte Hallensaison. „War die Halle nicht unbedingt mein Lieblings-Tummelplatz, so erlaubt mir mein der Entwicklung angepasster Laufstil – kürzer und geduckter laufend – hier besser aufzutreten und vielleicht ein gutes Resultat zu erzielen“, so der Sportsoldat selbstbewusst.
Die Ziele des Fola-Athleten, der vier Jahre lang nicht in einer Halle gestartet ist, sind eine Zeit um die 1’47 (Hallenbestzeit bislang 1’47″40/Landesrekord) und der Start bei der Hallen-Europameisterschaft in Turin. Auch Crossläufe schließt Fiegen nicht aus. Sie sollen spontan und dem Training angepasst gelaufen werden, derweil die Distanz kaum länger sein wird als 3.000 m.
Der ehemalige Sportler des Jahres scheint nach vielen Rückschlägen jedenfalls gewappnet für eine – endlich wieder mal – komplette Saison 2009.

MORGEN AUF 4 SEITEN IM TAGEBLATT: Der Rückblick auf die Leichtathletik-Saison 2008

WINTER GEPLANTE RENNEN 

o Januar: 400 oder 600 m beim Pedus-Meeting in der Coque (17.1.); eventuell ein Sprint-Cross; wenn weitere Hallen-Meetings, dann auf Unter-Distanzen

o Februar: Einige Starts über 800 m bei internationalen Hallen-Meetings („drei bis vier Rennen“)

o März: Eventuell Start bei der Hallen-Europameisterschaft in Turin über 800 m (6.-8. März)