Das Schwestern-Duell: Catherine und Anne Mreches treffen im Spitzenspiel aufeinander

Das Schwestern-Duell: Catherine und Anne Mreches treffen im Spitzenspiel aufeinander
Anne hat sich in Contern gut eingelebt.

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In der Damenmeisterschaft steht am Samstagabend das Spitzenspiel zwischen dem noch ungeschlagenen Tabellenführer Düdelingen und seinem ersten Verfolger Contern auf dem Programm. Ein besonderes Spiel für die Familie Mreches, denn es ist auch gleichzeitig das Duell zwischen den Schwestern Catherine und Anne.

Seit der letzten Saison gilt es bei der Familie Mreches nicht mehr, nur einem Team die Daumen zu drücken. Denn seit der Spielzeit 2017/18 laufen die 18-jährige Catherine und ihre zwei Jahre ältere Schwester Anne erstmals nicht mehr für die gleiche Mannschaft auf. Während Catherine das Leibchen des T71 Düdelingen trägt, spielt Anne für die AB Contern.

Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass die Schwestern heute überhaupt die gleiche Sportart ausüben. Denn über Jahre gingen beide neben dem Basketball, wo sie zusammen bei den Musel Pikes spielten, auch beim CAEG der Leichtathletik nach. Und vor allem Catherine feierte aufgrund ihrer Schnelligkeit in der Leichtathletik etliche Erfolge. Nach der Grundschule ging es für die Schwestern jeweils im „Sportlycée“ weiter. Hier entschied sich Anne für Basketball: „Ich war von klein auf eher ein Mannschaftstyp und somit hatte ich einfach mehr Spaß am Basketball.“ Catherine machte hingegen mit der Leichtathletik weiter: „Hier hatte ich die besseren Resultate und habe mehr Potenzial gesehen.“ Vier Jahre lang hörte die jüngere Mreches-Schwester komplett auf, Basketball zu spielen und gewann in dieser Zeit mehrere nationale Titel über die Mittelstrecken. Als ihre ältere Schwester jedoch von den Musel Pikes nach Düdelingen wechselte, kribbelte es plötzlich wieder in den Fingern: „Bei den Musel Pikes gab es leider nicht viele Mädchen in unserem Alter, hier hätten wir in einem Team mit den Jungs spielen müssen. Anne ging deshalb zum T71 und ich entschloss mich, einmal in der Woche mitzutrainieren. Die Leidenschaft war schnell wieder geweckt.“

So traf Catherine dann schlussendlich die Entscheidung, den Verband zu wechseln und sich folglich ganz auf Basketball zu konzentrieren: „Auch wenn ich hier im Land in der Leichtathletik sehr erfolgreich war, hat mir zum Schluss einfach die Motivation gefehlt. Es gab einige Probleme innerhalb der Jugendarbeit, in meinem Alter waren wir oft nur zu dritt am Start. Ich habe mich dann schlussendlich für das entschieden, was mir mehr Spaß gemacht hat, auch wenn ich rein sportlich gesehen in der Leichtathletik besser war.“

Deutliche Unterschiede

Gemeinsam feierten die Schwestern 2017 beim T71 das Double bei den Cadettes, bisher der Höhepunkt in den noch jungen Karrieren. Danach entschied sich Anne jedoch zu einem Vereinswechsel: „Ich sah in Düdelingen keine Perspektive mehr für mich. Der Kader war zu diesem Zeitpunkt sehr groß und ich hatte auf meiner Position viel Konkurrenz. Ich habe keine Chance erhalten, mich zu zeigen und habe dann das Angebot in Contern angenommen, da es hier auch einige Abgänge gab.“

Eine Entscheidung, die ihre Schwester gut nachvollziehen konnte: „In Contern kriegt sie 20 Minuten pro Partie zu spielen und kann sich weiterentwickeln.“ Und während sich Anne in Contern gut eingelebt hat, bekam ihre jüngere Schwester in Düdelingen immer mehr Verantwortung. Mit gerade einmal 18 Jahren ist Catherine in dieser Saison zur Spielführerin avanciert.

Nicht nur vom Spielertyp – Anne wird auf den Außenpositionen eingesetzt, Catherine im Spielaufbau –, sondern auch charakterlich unterscheiden sich die Schwestern deutlich. „Catherine ist aufgedrehter und besitzt einen enormen Ehrgeiz, ich bin da vielleicht etwas ruhiger“, erklärt Anne, was ihre Schwester bestätigt: „Ich bewundere ihre positive Einstellung, da bin ich viel unruhiger und verbissener.“

Die Stärken der jeweils anderen können sie dabei gut einschätzen: „Anne spielt immer weiter, lässt sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen und ist in der Defensive richtig stark“, meint Catherine. Anne bewundert hingegen die Reife, die ihre jüngere Schwester bereits jetzt mitbringt: „Catherine besitzt eine enorme Schnelligkeit. Sie profitiert von der Basis, die sie in der Leichtathletik gelernt hat. Es ist erstaunlich, wie gut sie in diesem jungen Alter den Spielaufbau beherrscht, denn das ist keine leichte Aufgabe.“

Am Samstag Abend treffen die Schwestern nun bereits zum sechsten Mal als Gegnerinnen aufeinander und zu großes Konkurrenzdenken gibt es nicht, denn sie werden gemeinsam zu dieser Partie fahren. „Wir haben jetzt bereits einige Male gegeneinander gespielt und so langsam ist schon etwas Routine eingekehrt. Zudem stehen wir uns nicht direkt auf dem Parkett gegenüber. Dennoch ist es nicht das Gleiche wie wenn man auf ein anderes Team trifft“, erklärt Anne. „Etwas komisch ist es aber schon noch, meine Schwester in einem anderen Trikot zu sehen“, meint unterdessen Catherine.

Und während die Schwestern davon träumen, einmal in einem Finale gegeneinander antreten zu dürfen, haben die Eltern laut Anne eine spezielle Taktik entwickelt: „Wenn wir gegeneinander spielen, dann setzen sie sich auf der Tribüne ganz einfach in die Mitte.“
Den Finaltraum können beide in dieser Saison übrigens nur noch in der Meisterschaft realisieren. Denn nachdem Düdelingen im Pokal bereits im Achtelfinale die Segel streichen musste, verlor Contern am Donnerstag im Viertelfinale. Ihren Humor haben sie dabei aber nicht verloren. „Dann können wir uns die Spiele in der Coque eben gemeinsam anschauen“, scherzt Anne zum Abschluss.