Blamage und Transfer-Panik

Blamage und Transfer-Panik
(AFP)

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FUSSBALL - Bei all den Spekulationen über prominente Wechsel zum Abschluss der Sommer-Transferperiode war das Spiel um den Supercup letzten Freitag in Monaco in den Hintergrund gerückt. Vielen blieb so die Peinlichkeit des Klassenunterschieds zwischen Chelsea und Atlético Madrid erspart.

Bei Chelsea reagierte man dennoch auf die hämischen Kommentare von „dahoam“ und teilte mit, dass der Champions-League-Siegerpokal 2012 nach wie vor an der Stamford Bridge steht, man ihn im Trophäensaal von Chelsea bestaunen kann und es auch eine Führung in deutscher Sprache gibt. Zurück zur Tagesordnung, der Premier League und den Spielertransfers.

Nur die Queen ist länger im Geschäft als Sir Alex Ferguson. (Bild: AFP)

Wechselspielchen

Es waren Tottenham und Manchester City, die den Abschluss der Transferperiode in England spannend gestalteten. Villas Boas hat Dembelé und Dempsey in letzter Minute von Fulham weggekauft, sie sollen den in die Niederungen der Bundesliga abgewanderten Van der Vaart und den auf die Ersatzbank von Real scharfen Modric ersetzen. Im Tor hat Opa Friedel mit Loris einen jungen Konkurrenten, zumindest findet sich damit ein weiterer französischer Nationalspieler auf einer englischen Bank wieder. Immerhin konnte man Adebayor und Defoe behalten. Defoe ist nicht überragend gut, aber englischer Nationalspieler, was auf das Gleiche hinausläuft.

Über Liverpool wird demnächst ein Sandsturm hereinbrechen, wenn sich der verstorbene ehemalige Manager Bill Shankly weiterhin so im Grabe herumdreht angesichts des derzeitigen Leistungsniveaus und der Harmlosigkeit der Reds. Aus dieser durchschnittlichen Mannschaft hat Manager Rodgers jetzt auch noch den langen Andy Carroll an eine andere durchschnittliche Mannschaft, West Ham, abgegeben, die anschließend am Samstag überdurchschnittlich gut spielte. Liverpool ging gegen Arsenal baden, Wenger hat bisher weder über Schiedsrichter noch, wie meist üblich, über den Verlust von leitenden Angestellten wie Bergkamp, Thierry Henry, Fabregas oder Van Persie gemosert. Cazorla und Diaby heißen jetzt seine Lieblingsschüler, das waren Song und Gallas auch einmal.

1.000 Liga-Spiele

Mancini will mit City nicht nur den Titel verteidigen, sondern auch die Champions League gewinnen. Dafür braucht er mindestens zwei Dutzend ausländische Nationalspieler, darunter acht Weltklasseverteidiger wie Maicon oder solche, die zumindest so teuer sind, und vier Mittelfeldspieler, die besser sind als Iniesta, Xavi und Kaka zusammen. Und Weihnachten, wenn andere emsige Manager zum Schalter für Sparguthaben in ihrer Bank gehen, wenn Tévez das Heimfieber packt und Balotelli im Nerz zum Training erscheint, braucht er einen neuen Stürmer.

Deren hat United-Manager Sir Alex Ferguson einen Haufen eingesetzt in seiner Karriere. Wie McClair, Mark Hughes, Andy Cole, Dwight Yorke, Solksjaer, Van Nistelrooy, Saha, Ronaldo und Rooney. Zu seinem 1.000. Liga-Spiel gratulierte ihm Van Persie mit drei Toren. 1.000 Meisterschaftsspiele, das wird Ferguson keiner nachmachen. Nur Eric Clapton, Tom Jones und die Queen sind länger im Geschäft.