SchwimmenWarum Rémi Fabiani jetzt ein Muskelpaket ist

Schwimmen / Warum Rémi Fabiani jetzt ein Muskelpaket ist
Rémi Fabiani muss 13/100 schneller werden, um in Paris dabei zu sein Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Rémi Fabiani träumt von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Um sein Ziel zu erreichen, hat er in den vergangenen Monaten hart trainiert und sechs Kilo Muskelmasse zugelegt. Beim Euro Meet schwimmt er mit einem neuen Körpergefühl.

Rémi Fabiani schlug kurz die Hände über dem Kopf zusammen. Auf dem großen Bildschirm in der Coque blitzte nach dem Finale über 50 Meter Freistil bei seinem Namen eine Zeit von 22,58 Sekunden auf. Die exakt gleiche war er schon zuvor im Vorlauf geschwommen – ein eher seltenes Phänomen. „Eine gewisse Leistung auf diesem Niveau wiederholen zu können, ist ein gutes Zeichen“, sagte er mit einem ungläubigen Lachen. „Ich bin im Finale zwar schneller weggekommen als im Vorlauf. Das hat mich dann am Ende aber ein bisschen was gekostet. Doch die Zeit ist ein gutes Zeichen.“

Der luxemburgische Schwimmer steckt mitten in den Vorbereitungen auf die Olympiaqualifikation. Fabiani will sich in den kommenden Wochen sein Ticket für Paris 2024 sichern. Dafür hat er auch sein Training in den letzten Monaten umgekrempelt. Sein Fokus lag besonders auf der Kraft. „Ich habe im Winter sechs Kilo Muskeln zugenommen“, erklärt Fabiani, der die entscheidende Phase der Qualifikation in Luxemburg und nicht an seiner Uni in Arizona (USA) vorbereitet. „Es ging darum, Kraft aufzubauen. Ich bin eigentlich immer mit einer sauberen Technik gut durchs Wasser gesprintet. Die Muskeln waren das, wo wir gesagt haben: In diesem Bereich können wir noch einen großen Schritt nach vorne machen. Darauf habe ich mich in den letzten fünf Monaten fokussiert.“ In diesem Zeitraum ist er kaum Rennen geschwommen. „Das hätte nicht viel Sinn gemacht, da ich aufgrund des vielen Trainings immer ziemlich müde war.“

Gewohnheitssache

Beim Euro Meet hat Fabiani nun wieder an einem Wettbewerb teilgenommen – und dabei vor allem gemerkt, dass er sich an das neue Körpergefühl noch gewöhnen muss. „Es ist körperlich eine Umstellung“, erklärt er. „Ich muss schauen, die Kraft im Wasser sauber umzusetzen. Wie das genau klappt, muss ich noch herausfinden. Es ist eine Sache der Gewohnheit.“ Mit seinen Leistungen und Platz sechs in der Endabrechnung beim Euro Meet ist er auch deswegen zufrieden

Zum Abschluss gab es am Sonntag einen 14. Platz über die 100 m Freistil, mit seiner zweitbesten Zeit (50,03 Sekunden). „Chad le Clos schwimmt immer sehr schnell los, ich habe mich einfach drangehangen.“ Das A-Finale verpasste er um elf Hundertstel. „Es fehlt nicht viel … Es ist noch nicht allzu lange her, da lag meine Bestzeit auf den 50 Metern noch bei 22,50“, so der 22-Jährige: „Dass ich die jetzt unvorbereitet in zwei aufeinanderfolgenden Rennen abrufen konnte, ist ein gutes Zeichen. Darauf kann ich aufbauen. Ich beginne jetzt nach und nach, Schnelligkeitsübungen im Training mit einzubauen. Hoffentlich zeigt die Kurve dann immer mehr nach oben.“

Fabianis aktuelle Bestzeit liegt bei 22,09 Sekunden. Diese war er im August bei der U23-Europameisterschaft geschwommen. Zur Olympia-A-Norm fehlen ihm 13 Hundertstel. Diese will er in den kommenden Wochen jagen. Im Februar schwimmt er bei der Weltmeisterschaft in Doha und ist für die 50 m Freistil und die 100 Rücken gemeldet. „Dort werde ich wohl noch nicht ganz bei hundert Prozent sein. Danach nehme ich an einem Rennen in Frankreich teil. Dort gilt es zu performen.“