Australian OpenNoch drei Siege fehlen Serena Williams zum Grand-Slam-Rekord

Australian Open / Noch drei Siege fehlen Serena Williams zum Grand-Slam-Rekord
Ihren letzten Grand-Slam-Titel feierte Serena Williams 2017 in Melbourne Foto: AFP/Brandon Malone

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Schafft Serena Williams diesmal den Grand-Slam-Rekord? Noch drei Siege fehlen ihr zum 24. Titel. Williams’ Form stimmt, die der Konkurrenz aber auch.

Wer Serena Williams überraschen will, muss schon mehr bieten als pure Power. Die Ur-Kraft der Belarussin Aryna Sabalenka konterte Williams im Achtelfinale der Australian Open jedenfalls gekonnt – und das nicht nur auf dem Platz: Lindsay Davenport, sagte Williams im Anschluss an ihren 6:4, 2:6, 6:4-Sieg, habe damals in den 90ern noch viel härter geschlagen. „Ich bin damit wirklich gut klargekommen. Wenn sie Powertennis spielen will – nur zu.“

Williams (39) befindet sich im vierten Jahrzehnt ihrer einzigartigen Karriere, es gibt wenig, was sie noch nicht auf dem Court erlebt hat. Ein Duell mit der starken Sabalenka (WTA-Nr. 7) gehörte bis Sonntag dazu, nun hat Williams auch diese Erfahrung gemacht – und ist ihrem großen Ziel wieder einen Schritt näher gekommen. Noch drei Siege fehlen ihr zum 24. Grand-Slam-Titel, mit dem sie den Rekord der Australierin Margaret Court egalisieren würde.

Nach dem Erfolg über Sabalenka, die bei Williams’ erstem Grand-Slam-Auftritt 1998 in Melbourne nicht einmal geboren war, schickte die US-Amerikanerin eine Botschaft um die Tenniswelt. „Unstoppable Queen“ stand auf ihrem T-Shirt. Ob die Königin ihren Lauf krönen kann, ist allerdings offen. Auch die Konkurrenz präsentiert sich in Top-Form und hat – anders als Sabalenka – mehr als pure Power zu bieten. Im Viertelfinale wartet Simona Halep auf Williams.

„Unstoppable Queen“

Die Rumänin hat das letzte Duell mit Williams 2019 im Finale von Wimbledon für sich entschieden, ihr Kontertennis kann Williams weh tun, ihr Kampfgeist steht dem der „Legende“ (Halep) in nichts nach. Am gestrigen Sonntag bezwang sie die polnische French-Open-Siegerin Iga Swiatek mit 3:6, 6:1, 6:4. Und auch Naomi Osaka, die Williams jahrelang als Vorbild vergöttert hatte, wartet noch in Serenas Hälfte.

Im Match zweier mehrfacher Grand-Slam-Siegerinnen wehrte die Japanerin gegen Garbiñe Muguruza (Spanien) zwei Matchbälle ab und gewann 4:6, 6:4, 7:5. Sie trifft nun auf Hsieh Su-Wei aus Taiwan, die mit 35 Jahren ihre Premiere im Viertelfinale eines Majorturniers gibt. Mit ihrem raffinierten Stil ist Hsieh so etwas wie die Anti-Sabalenka, aber sehr erfolgreich. Beim 6:4, 6:2 ließ sie der Tschechin Marketa Vondrousova wenig Chancen.

Halep, Osaka oder Hsieh – und dann im Finale die Weltranglistenerste Ashleigh Barty? Serena Williams weiß um die Herausforderungen, die noch auf sie warten. Seit ihrem letzten Grand-Slam-Titel 2017 in Melbourne – damals war sie bereits schwanger mit Tochter Olympia – hat sie viermal im Finale (Wimbledon 2018 und 2019, US Open 2018 und 2019) Courts Rekord verpasst. Klappt es nun im nächsten Anlauf im letzten Jahrzehnt ihrer Karriere?

„Wir haben wieder eine tolle Tiefe“, sagte Williams: „Es gibt so viele Spielerinnen, die einen Grand-Slam-Titel haben und weiter gewinnen. Das ist gut zu sehen. Es ist gut, dass ich auch dazugehöre.“ (SID)

Applaus vom Band

Weil sich Melbourne wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel aktuell in einem fünftägigen Lockdown befindet, finden die Spiele bei den Australian Open erst einmal bis mindestens einschließlich Mittwoch ohne Zuschauer statt. Auf Unterstützung müssen die Tennisprofis in den großen Arenen aber dennoch nicht verzichten. Seit Sonntag spielen die Veranstalter Zuschauer-Applaus vom Band über die Lautsprecher ein. Sowohl beim Betreten des Platzes als auch nach jedem Punkt gibt es Applaus für die Spielerinnen und Spieler. „Wir wollen den Profis aber auch den Zuschauern vor den Fernsehern zumindest ein bisschen das Gefühl geben, wie es normalerweise wäre“, sagte Turnierboss Craig Tiley. (dpa)