Luxemburger Karateverband: Zwei weitere Rücktritte im Vorstand fordern Konsequenzen

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Es sollte ein Schritt in die richtige Richtung sein, stattdessen haben sich die Fronten nur weiter verhärtet. Weder Fred Bertinelli noch Fred Charlé kehren in den Karate-Vorstand zurück – stattdessen haben zwei andere Mitglieder ihren Rücktritt angekündigt.

In einer Sitzung des Karatevorstandes, in der eigentlich der abgewählte ehemalige FLAM-Präsident Fred Bertinelli und der Differdinger Vereinspräsident Fred Charlé zurück ins Boot geholt werden sollten, konnte am Mittwoch kein Konsens gefunden werden. Während sich Bertinelli und Charlé dazu bereit erklärt hatten, ins Gremium zurückzukehren, forderten sie einige Änderungen („Transparenz“ sowie einen klaren Standpunkt zum Thema Nationaltrainer, der in eine Schlägerei verwickelt war), die scheinbar nicht akzeptiert wurden.

Stattdessen gab es eine weitere Sitzung ohne Lösungen, aber mit weiteren Problemen: Die beiden Vorstandsmitglieder Leo Salvatore und Tamara Schuh verließen den Raum nach einer Stunde gemeinsam mit den beiden resignierten Differdingern und wollen in den kommenden Tagen ihre Demission einreichen. Zur Erinnerung: Mit Jorge De Sousa und Claudine Leyers hatten in den letzten Wochen bereits zwei andere Mitglieder das Handtuch im von Krisen gekennzeichneten Komitee geworfen.

Damit bestünde der Vorstand nach insgesamt vier Demissionen wegen der andauernden Streitigkeiten nur noch aus sieben statt der im Reglement festgelegten Mindestzahl an neun Personen – Neuwahlen wären in dieser Situation unumgänglich, da Tageblatt-Informationen zufolge von den zwei nötigen Nachrückern mindestens einer nicht dazu bereit ist. Eine andere Lösung wäre, sollte der „Comité directeur“ damit einverstanden sein, neue Personen in den Vorstand zu kooptieren. Allerdings scheint es aufgrund der verfahrenen Situation relativ schwierig zu werden.

Neuwahlen im Januar?

Eine weitere Versammlung mit FLAM-Präsident Serge Schaul sollte ohnehin Mitte Januar stattfinden, sodass möglicherweise dann schon das Thema Neuwahlen konkret angesprochen werden muss. Dort will man das spezielle Karate-Reglement auch an die FLAM-Statuten anpassen und die Maximalzahl an Stimmberechtigten pro Verein auf sechs festsetzen. Das war im Karate bisher anders geregelt, wo beispielsweise der Strassener Verein bei der letzten Vorstandswahl mit seinen 306 Mitgliedern elf Stimmzettel abgeben konnte.

Nicht geregelt ist weiterhin der Halbtagsposten des vom Sportministerium finanzierten „Directeur technique“: Im Raum stand immer wieder der aktuelle Sportdirektor Jean-Claude Henry (ebenfalls im Vorstand vertreten), der wegen der vielen Diskussionen aber von dieser Option absehen könnte.

Kassiererin geht von Bord

Da mit Claudine Leyers die Kassierin des Karate von Bord ging, soll Henry in Zukunft für die Finanzen zuständig sein. Besonders heikel ist die Tatsache, dass dieser Posten eigentlich wie im Judo ab dem 1. Januar zu besetzen war. Nun kursiert auch der Name des deutschen Sensei Jürgen Fritschke in der Karate-Szene, der diesen Job übernehmen könnte – auch einen zweiten Kandidaten will man in Kürze präsentieren können.

Die gleichen Ungereimtheiten treffen auf die Konvention der nationalen Kampfsporthalle in Strassen zu. Eine detaillierte Aufteilung der Nutzungsrechte wurde auch nach monatelangen Gesprächen zwischen dem FLAM-Präsidenten, dem Strassener Klub, der Gemeinde und dem Ministerium noch immer nicht gefunden. Wohl das kleinste Problem, angesichts der heiklen Lage …