Basketball„Bin disziplinierter geworden“: Davy Rocha über die Grundausbildung bei der Armee und Mamer

Basketball / „Bin disziplinierter geworden“: Davy Rocha über die Grundausbildung bei der Armee und Mamer
Davy Rocha hat in seiner Zeit bei der Armee viel dazugelernt Foto Editpress/Fernand Konnen

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Für Mamer ist das Nachholspiel am Mittwoch gegen Contern eines der bisher wichtigsten der laufenden Saison. Will der Aufsteiger noch ins Play-off, muss ein Sieg her. Davy Rocha möchte derweil endlich seine alte Form zurückfinden.

Für Davy Rocha ist die Saison 2023/24 eine etwas andere. Mit dem Beginn der neuen Spielzeit begann der 22-Jährige auch seine Grundausbildung bei der Armee. Viel Zeit, sein neues Team richtig kennenzulernen, hatte der Spieler, der im Sommer von der Résidence Walferdingen kam, also nicht. Zwar versuchte Rocha an den Wochenenden, wenn er gebraucht wurde, für seinen neuen Klub aufzulaufen, doch so ganz seinen Rhythmus hat er auch mehrere Wochen nach dem Ende seiner Zeit auf dem „Herrenberg“ noch nicht gefunden. „Als ich mit der Grundausbildung fertig war, habe ich mein Ballgefühl beim Training schnell wieder zurückgefunden und dachte, das sei das Einzige, das fehlen würde. Doch ich merke noch immer, dass ich mich vier Monate lang vor allem auf die Grundausbildung konzentriert habe, um diese zu schaffen.“ Dass Basketball in dieser Zeit etwas kürzer kam, erklärt er dann auch lachend an einem Beispiel. „Am Wochenende hat man mir die neuen Spielzüge gezeigt, die hatte ich montags aber schon wieder vergessen.“ 

Dennoch bereut es Davy Rocha keinesfalls, den Schritt zum Sportsoldaten gewagt zu haben, auch wenn er noch etwas Zeit braucht, seine Form wiederzufinden. „Es ist eine große Ehre, Sportsoldat sein zu dürfen, denn dadurch erhält man ganz neue Möglichkeiten, kann sich komplett auf den Sport konzentrieren.“ Und so hat der 22-Jährige in den letzten Monaten auch auf persönlicher Ebene viel dazugelernt. „Meine Mutter meinte schon, dass ich mich als Person verändert hätte. Ich bin disziplinierter geworden. Sonst habe ich mich schwer damit getan, freiwillig zum Fitness zu gehen, davon ist nun keine Rede mehr“, gibt Rocha lachend zu und ergänzt: „Ich wusste, dass die Grundausbildung schwer werden würde, und es war schwerer als alles, was ich bisher gemacht habe.“

Ich wusste, dass die Grundausbildung schwer werden würde und es war schwerer als alles, was ich bisher gemacht habe

Davy Rocha

Und so trainiert der 2,02 m große Basketballer inzwischen dreimal pro Tag. Vormittags steht ein Wurftraining bei seinem Klub in Mamer oder im INS an. Mittags geht es dann in die Coque zum Fitness, wo er vom Athletiktrainer der FLBB unterstützt wird. Abends heißt es dann Mannschaftstraining in Mamer, an den Tagen, an denen im Verein nicht trainiert wird, versucht Rocha entweder noch einmal ein Wurf- oder Fitnesstraining dranzuhängen. Ein Programm, wie es für Profispieler typisch ist, ein Weg, den der 22-Jährige in der nächsten Saison liebend gerne gehen möchte, auch wenn er sich bewusst ist, dass es nicht einfach werden wird, überhaupt einen Verein im Ausland zu finden. „Wir versuchen einfach unser Bestes.“

Das bisher wichtigste Spiel

In den kommenden Wochen gilt der Fokus aber nun erst einmal der LBBL und seinem Klub Mambra Mamer, das am Mittwoch das bisher wohl wichtigste Spiel der laufenden Saison erwartet. Der Aufsteiger trifft nämlich in einer Nachholpartie des neunten Spieltages auf Contern, ein direkter Konkurrent im Kampf um die Play-offs. Dass ein Sieg Pflicht ist, dessen ist sich auch Davy Rocha bewusst. „Es ist sozusagen unsere letzte Chance. Wir liegen derzeit ein Spiel hinter den meisten Mannschaften, wenn wir diese Partie gewinnen, sind wir wieder im Rennen, wenn nicht, ist es so gut wie vorbei.“ Dann würde es für Mamer wohl eher Richtung Play-down gehen.

Es steht also viel auf dem Spiel, denn in den letzten Wochen gab es für den Aufsteiger zwei hohe Niederlagen gegen Düdelingen und am Samstag gegen die Sparta, ein weiterer direkter Konkurrent. „In beiden Partien hatten wir das Problem, dass der Gegner stark von außen getroffen hat. Offensiv haben wir zudem nicht genug als Mannschaft agiert.“ Die Wechsel der letzten Wochen – Darko Ristic ersetzte bekanntlich Mike Smith auf der Trainerbank und mit Lavone Holland stieß ein neuer Profi zum Team hinzu – haben bisher noch nicht ganz ihre Wirkung gezeigt. „Im Moment kriegen wir unsere Rollen auf dem Feld noch nicht so umgesetzt, wie es ein sollte“, erklärt der 22-Jährige weiter.

Sachen, die man am Mittwoch in Contern unbedingt ändern muss, will man nach dem starken Start in die Saison weiter vom Play-off träumen. Wie das Team auftreten muss, weiß Davy Rocha dann auch ganz genau: „Contern hat in den letzten Wochen viele wichtige Spiele gewonnen, ist stärker als zu Beginn der Saison und hat sicherlich genug Selbstvertrauen. Wir müssen von Anfang an konzentriert sein und alles geben. Es wird wohl nur über den Kampfgeist gehen.“