16-jährige Kunstturnerin Céleste Mordenti: Das Nesthäkchen genießt den Minsker Moment

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Mit 16 Jahren ist Céleste Mordenti das jüngste Mitglied der 24-köpfigen luxemburgischen Delegation bei den European Games. Die Turnerin sammelte gestern eine wichtige Erfahrung, behielt die Nerven auf internationalem Niveau und war am Ende überhaupt nicht traurig über ihr Ausscheiden in der Qualifikation des Kunstturn-Mehrkampfes.

Turnen ist im Gastgeberland Weißrussland Volkssport. Witalij Schtscherba gewann am 8. August 1992 in Barcelona vier olympische Goldmedaillen an einem Tag. Olga Korbut begeisterte 1982 bei den Spielen in München als 17-Jährige das Publikum mit drei Olympiasiegen und wurde im selben Jahr von Associated Press zur Weltsportlerin des Jahres gewählt. Nach ihr ist der Korbut-Flip benannt, ein gymnastisches Element am Stufenbarren, das mittlerweile verboten ist, weil es zu gefährlich ist. Die 16-jährige Luxemburgerin hatte ihren ersten Auftritt bei den European Games, demnach vor einem Publikum, das ihren Sport liebt.

Gestern in der Qualifikation des Kunstturnens war die Minsk-Arena (Kapazität: 15.086 Plätze) – wo normalerweise Eishockey gespielt wird – bereits sehr gut gefüllt. Mordenti genoss vor Tausenden Zuschauern ihre Darbietung. „Die Europameisterschaft, die ich im April in Stettin bestritten habe, war schon etwas Großes für mich, aber das hier war noch eine Nummer größer. Es war schön, dass ich mitmachen durfte.“

Mit den Besten Europas turnen

Mit 45.466 Punkten (Stufenbarren: 10.600, Sprung: 12.800, Boden: 11.200, Balken: 10.866) war sie besser als bei der EM (45.233), landete unter 42 Konkurrentinnen auf dem 29. Platz und war am Ende nicht enttäuscht. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Ich habe überhaupt nicht auf die Punkte geachtet. Die Landungen hätten besser sein können, aber die Erfahrung, mit den Besten Europas turnen zu können, war einfach nur toll“, sagte die 1,59 Meter große Turnerin, die mit diesem Ergebnis bewies, dass sie in der Lage ist, vor großem Publikum und auf internationalem Niveau die Nerven zu behalten.

Die Tochter eines Deutschen und einer Französin wurde in München geboren, kam mit zwei Jahren nach Luxemburg und turnt, seitdem sie denken kann. In den nächsten Jahren versucht sich die Schülerin einer 4e des Sportlycée zu verbessern. „Es wird schwer, einmal professionelle Turnerin zu werden, weil das nur sehr wenigen in Europa gelingt. Ich werde versuchen, so lange es möglich ist zu turnen.“

Der Auftritt in Minsk wird Céleste Mordenti mit Sicherheit eine Extraportion Motivation für die Zukunft geben.