16 schwerwiegende Mängel

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Luxemburg hat es geschafft, in wenigen Jahren das Nationalstadion mit den meisten Mängeln in ganz Europa zu besitzen.

Laut einer Liste, die dem Tageblatt vorliegt, hat das Stade Josy Barthel mindestens 16 festgehaltene größere Mängel. Mit der Entscheidung, das bestehende Stadion zu renovieren, entging Luxemburg nur knapp einer sportlichen Katastrophe.

Zwei Kategorien zu schlecht

Um Qualifikationsspiele austragen zu können, muss Luxemburg eigentlich über ein Stadion der Kategorie 4 verfügen.

Das Stade Josy Barthel ist in der Kategorie 2 wiederzufinden, genau wie die Spielfelder in Düdelingen, Oberkorn, Esch (Jeunesse) und Ettelbrück.

Streng genommen bedeutet dies, dass höchstens die zweite Runde eines europäischen Klubwettbewerbs in Luxemburg ausgetragen werden dürfte. Ein Problem, das im letzten Sommer beim Heimspiel des F91 gegen Hapoel Tel Aviv nur durch eine Sondergenehmigung gelöst wurde.

Denn kein Geringerer als UEFA-Präsident Michel Platini schickte am 5. September 2012 ein Schreiben an den nationalen Fußballverband, in dem er sich erschrocken zeigte über den Zustand der Heimstätte der luxemburgischen Nationalmannschaft. Seine Stadionexperten hatten festgestellt, dass vor allem in puncto Sicherheit ein enormer Nachholbedarf besteht. Und wer Platini kennt, weiß, dass er in diesem Punkt keinen Spaß versteht. Erst kürzlich hat der Franzose angekündigt, dass u.a. es nie wieder Stehplätze in europäischen Wettbewerben geben wird. Und das lässt er auch die FLF spüren. Bis September 2014 müssen alle Mängel beseitigt werden, sonst droht gar der Ausschluss aus der nächsten EM-Qualifikation.

Steigende Ansprüche

Warum gerade September 2014? Im März 2011 hat das Exekutivkomitee der UEFA entschieden, die Qualifikationsspiele für die EM 2016 in Frankreich und die WM 2018 in Russland zentral zu vermarkten.

Damit soll noch mehr Geld an den Länderspielen verdient werden, jedoch steigen auch die Ansprüche, was die Stadioninfrastruktur angeht. Die Medienbereiche der Stadien werden dementsprechend kritischer beäugt als zu Zeiten, als private Firmen die Vermarktung der Nationalmannschaften regelten.

Man kann über Sinn oder Unsinn von riesigen VIP-Räumen oder einer ganzheitlichen Videoüberwachung mit eigenem Kontrollraum diskutieren. Fakt ist aber, dass die Sicherheits- und Komfortmängel des Stade Josy Barthel einzigartig in Europa sind. Eine zweifelhafte Attraktion …