Causa FreundeskreisFrank Engel kündigt keinen Rückzug an – will aber auch „nicht mit dem Kopf durch die Wand“

Causa Freundeskreis / Frank Engel kündigt keinen Rückzug an – will aber auch „nicht mit dem Kopf durch die Wand“
Frank Engel (CSV) gibt zu, des Streits überdrüssig zu sein – und „hätte Lust, auch mal anderes zu machen“, wie er bei der Pressekonferenz erklärte. Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Die ganz große Bombe lässt der CSV-Parteipräsident Frank Engel nicht platzen, als er am Freitagvormittag um 10 Uhr vor die Kameras der Reporter tritt. So verkündet er keinen Rückzug – weder von seinem derzeitigen Amt in der CSV noch von seinem Vorhaben, Ende April dafür erneut zu kandidieren – grundsätzlich.

UPDATE: Dieser Text stellt den Stand dar, wie er kurz nach der Pressekonferenz gegen 11.30 Uhr war. Kurze Zeit später hat Frank Engel aber doch seinen Rücktritt erklärt.

Im Detail stellt Engel aber schon klar, dass die Möglichkeit, nicht mehr anzutreten, „wahrscheinlicher“ geworden sei „als noch vor einigen Tagen“.

Denn: Obwohl er nach wie vor der Ansicht sei, dass an seinem Arbeitsvertrag mit dem CSV-Freundeskreis „nichts Verwerfliches“ gewesen sei, so wisse er doch auch, dass er „in dieser Situation nicht in ausreichendem Maß in der Lage ist, die Partei zu einen“. Er sehe auch, dass er als Parteipräsident nicht ständig „gegen fast alle Gewählten der Partei operieren“ könne. Ohnehin sei er des ständigen Streitens müde: Er wolle „endlich wieder ein Leben haben“ und hätte  „Lust, auch mal anderes zu machen“, als CSV-Präsident zu sein. Er habe nach dem Ausscheiden aus dem Europaparlament „bewusst nicht versucht, in irgendwelchen Verwaltungsräten unterzukommen“. Und sowieso: „Für ein paar Monate 4.000 Euro zu bekommen, ist nichts Großspuriges“, findet Engel. Und was sei „normaler, als von der Entität beschäftigt zu werden, für die man arbeitet?“

Die Leute, die ihn „offensichtlich loswerden wollen“, sollten jetzt „doch einen eigenen Kandidaten präsentieren und mit den Parteimitgliedern über Politik reden“. Er wolle jedenfalls nicht „mit dem Kopf durch die Wand“ und auch nicht seinerseits eine Klage einreichen, wie ihm das vielfach nahegelegt worden sei: „Ich will keine monumentale Schlammschlacht.“

Für heute, 12 Uhr, habe er außerdem das Nationalkomitee zusammengerufen, um die Situation zu betrachten und weiteres Vorgehen zu sondieren. Auf die Frage eines Reporters, ob er nicht selbst über seinen eventuellen Rückzug entscheiden wolle, erklärt Engel knapp: „Das will ich. Und das werde ich.“

de spëtzbouf
19. März 2021 - 16.35

Es gibt Engel, solche und solche : Erzengel, Schutzengel , Posaunenengel und... und. Der ex CSV Vorsitzende gehört zur Art der gefallenen.

en ale Sozialist
19. März 2021 - 16.31

Der Berg gebar eine Maus oder ein Sturm im Wasserglas . Sowohl Engel als auch die CSV sehen schlecht aus, sehr schlecht. Wer sich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnt, ist als nächster dran. Ihre, gegen die Gegner einst so gefürchteten Intrigen, richten sich jetzt gegen sie selbst und treffen sie in Mark und Bein. Es fehlt nur noch der berühmt berüchtigter "Luussert" aus den 1970er Jahren. Der würde dem heuchlerischen Elendshaufen den Gnadenstoss versetzen.

viviane
19. März 2021 - 13.28

Hoffentlich bleibt er und zerlegt die CSV in Schutt und Asche.