Im letzten Eisschnelllauf-Finale im Olympic Oval siegten die deutschen Damen nach einer furiosen Schlussrunde mit zwei Hundertstelsekunde Vorsprung gegen Japan. Dabei schien im Halbfinale gegen die USA schon alles verloren.
Dort war Friesinger 300 Meter vor dem Ziel nach Berührung eines Begrenzungs-Klötzchens gestrauchelt, fand nie wieder ihren Rhythmus, brüllte ihren Gefährtinnen hinterher und rutschte nach einem Sturz 20 Meter vor dem Ziel auf dem Bauch durch die Zeitmessung. Wütend trommelte sie danach mit den Fäusten auf das Eis und fluchte – ehe sie die „1“ auf der Anzeigetafel entdeckte und doch noch strahlte.
Friesinger holte sich bei ihren vierten und letzten Olympischen Spielen ihre fünfte Medaille und erfüllte sich im Finale den Traum vom dritten Olympia-Gold nach 2002 (1500 m) und 2006 (Team). Vor vier Jahren hatten Friesinger und Anschütz als „Golden Girls“ in Turin mit der inzwischen gesperrten Claudia Pechstein bereits den ersten Team- Lauf der Olympia-Geschichte gewonnen. Für Katrin Mattscherodt ist die Goldmedaille der erste internationale Erfolg ihrer Karriere.
Kanadas Eisschnellläufer hatten zuvor Gold bei den Männern geholt. Mathieu Giroux, Lucas Makowsky und Denny Morrison gewannen das Finale gegen die USA. Bronze sicherten sich die Niederlande. Die Amerikaner hatten im Halbfinale überraschend den viermaligen Weltmeister Niederlande ausgeschaltet. Ein deutsches Trio war nicht am Start.
(dpa)
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können