Challenge CupPunkt für Punkt angehen: Walferdingen trifft im Rückspiel am Mittwoch auf Linz

Challenge Cup / Punkt für Punkt angehen: Walferdingen trifft im Rückspiel am Mittwoch auf Linz
Über zwei Sätze verkauften sich die Walferdingerinnen im Hinspiel gegen Linz teuer Foto: Xaver Kitzmueller

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Damen-Mannschaft des RSR Walferdingen trifft im Rückspiel des 1/32-Finales am Mittwochabend um 19.30 Uhr in heimischer Halle auf die ASKÖ Steelvolleys Linz/Steg. Das Hinspiel vergangene Woche verlor das Team mit 0:3 – doch Assistenzcoach Raoul Jungers nimmt trotz der Niederlage positive Schlüsse mit in das nächste Aufeinandertreffen. 

Seit mittlerweile vier Jahren übt Raoul Jungers das Amt des Assistenzcoaches der Damen-Mannschaft des RSR Walferdingen aus. Seine Trainerkarriere begann er zuvor bei der Herren-Mannschaft aus Bartringen – weil er Vater von Zwillingen wurde, verließ er vorerst den Volleyball-Zirkus. Zurück kam er auf Anfrage eines Freundes: Ben Angelsberg hakte bei Jungers nach, ob er denn nicht sein Assistenztrainer in Walferdingen werden könnte – seitdem hat sich der 43-Jährige zu einer festen Größe im Verein entwickelt.

Auch grundlegende Veränderungen im Verein trieben den ehemaligen Nationalspieler nicht zu einem Abgang. Zur neuen Saison verließen nicht nur sieben Spielerinnen das Team, auch Angelsberg suchte mit dem Job als Assistenztrainer der Damen-Nationalmannschaft eine neue Herausforderung. Mit Laurent Van Elslande fand Walferdingen einen erfahrenen neuen Cheftrainer. „Bis jetzt läuft es sehr gut“, sagt Jungers. „Wir sind aber immer noch in einer Art Findungsphase, was ich nach drei Monaten Zusammenarbeit jedoch normal finde. Alles klappt zunehmend besser. Wichtig ist, dass er dieselbe Philosophie vom Spiel hat wie ich.“ 

Jungers selbst bekam nach der vergangenen Saison Angebote, verschiedene Mannschaften als Cheftrainer zu übernehmen. „Die Mädchen sind auf mich zugekommen und haben mich gebeten, zu bleiben“, erklärt Jungers. „Das haben sie auch dem Vorstand gesagt. Das war ein großer Grund, zu bleiben.“ 

In seinem vierten Jahr in Walferdingen nimmt der 43-Jährige nun seine zweite internationale Kampagne in Angriff. In seinen ersten beiden Saisons fiel der Wettbewerb aufgrund der Corona-Pandemie aus, im letzten Jahr ging es – genau wie in diesem Jahr – für das Team nach Österreich. „Für mich ist es besonders erstaunlich, wie schnell die Mädchen von einem Amateurteam zu einer professionellen Einstellung wechseln. Es hat sich für mich nie wie ein Ausflug mit einem Amateurteam angefühlt. Sei es die Vorbereitung, die Ruhephasen zwischen den Begegnungen oder die Disziplin beim Essen.“

Professionelle Einstellung des Teams

Doch nicht nur die Einstellung der Spielerinnen, sondern auch das sportliche Niveau ist beim Challenge Cup eben ein ganz anderes. „Wir spielen gegen Profiteams, die zweimal am Tag trainieren. Für uns ist das Ganze schon eine organisatorische Herausforderung, auch wegen der eingeschränkten Hallen-Möglichkeiten. Es ist aber immer schön, dass alle Spielerinnen Extra-Einheiten schieben oder länger für die Videoanalyse bleiben.“ 

Am Ende des Tages sieht Jungers die Spiele auf internationaler Ebene nicht nur als Belohnung für die Mannschaft. „Wir nehmen das alle sehr ernst. Für uns ist es schon ein hartes Stück Arbeit, sich auf die Spiele vorzubereiten. Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen.“ Im Hinspiel vergangene Woche setzte es eine 0:3-Auswärtsniederlage. Doch vor allem die ersten zwei Sätze, die das Team von Jungers und Van Elslande mit 23 bzw. 21 zu 25 verlor, machten Mut. „Wir haben zwei Sätze das gleiche Niveau wie Linz gespielt. Wenn man am Ende einen Satz mit zwei Punkten verliert, ist das teilweise Pech und teilweise verdient.“

Der Unterschied, der zwischen beiden Mannschaften liegt, wurde dann aber vor allem im dritten Satz bemerkbar – den verlor Walferdingen mit 13:25. „Linz konnte das hohe Niveau durchziehen. Wir hingegen konnten es nicht halten“, erklärt Jungers. Die Richtlinie für das Rückspiel am Mittwochabend (19.30 Uhr) ist klar vorgegeben. „Wir müssen Punkt für Punkt angehen und nicht ein großes Ziel, wie das Spiel zu gewinnen, festlegen. So was ergibt sich dann am Ende. Wir haben im Hinspiel gesehen, dass es Linz nicht viel ausmacht, mal drei oder vier Punkte in Rückstand zu liegen. Das ist ein Profiteam, das einfach konstant weitermacht.“ 

Raoul Jungers sitzt seit vier Jahren als Assitenzcoach an der Seitenlinie des RSR Walferingen
Raoul Jungers sitzt seit vier Jahren als Assitenzcoach an der Seitenlinie des RSR Walferingen Foto: Wildson Alves/Tageblatt-Archiv