StudienLuxemburger Bevölkerung sportlich aktiver als der europäische Durchschnitt

Studien / Luxemburger Bevölkerung sportlich aktiver als der europäische Durchschnitt
Zu schlechtes Wetter für Sport gibt es bekanntlich nicht Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wenn es um die sportliche Aktivität der Bevölkerung geht, belegt Luxemburg im europäischen Vergleich den aktuellen Berechnungen des Eurobarometers zufolge einen Mittelfeldplatz. Erste konkrete Zahlen legte Sportminister Georges Engel in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage dar. So sind 45 Prozent der Einwohner ein- bis dreimal pro Woche sportlich aktiv – ein Prozent mehr als der europäische Durchschnitt. Doch das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen steigt.

45% der Luxemburger Einwohner sind laut dem „Eurobarometer 525“ (veröffentlicht im September 2022) mindestens ein- bis dreimal pro Woche sportlich aktiv. Insgesamt sind das fünf Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor. „Ein Gewinn“, wie es in der Antwort des Sportministers Georges Engel auf die parlamentarische Anfrage von Nancy Arendt heißt. Der europäische Durchschnitt liegt bei 44%. In dieser Studie wurde übrigens kein Unterschied zwischen den Altersklassen gemacht, sodass die Zahlen als Durchschnittswert gelten.

Über dem Mittelwert liegt Luxemburg ebenfalls bei den Personen, die vier- bis siebenmal pro Woche Sport treiben (25%). Der europäische Durchschnitt liegt bei 23%. In der letzten Kategorie schließt das Großherzogtum ebenfalls im Mittelfeld ab – dennoch sind 30% der Einwohner sportlich inaktiv. „Bei Nicht-Aktiven ist es ein Rückgang von fünf Prozent. Dies ist alles in allem ein positiver Trend – und das trotz der Covid-19-Pandemie“, so Engel in seiner schriftlichen Antwort.

Konkrete Daten aus dem Jahr 2020 lagen keine vor, weshalb es nicht möglich sei, einen direkten Vorher-Nachher-Vergleich zu liefern. Einige Feststellungen, die direkt mit Corona zu tun haben, konnten aber geliefert werden: Während der Pandemie haben in Luxemburg 13% der Einwohner aufgehört, Sport zu treiben (europäischer Durchschnitt 18%). 42% haben ihre Aktivitäten etwas reduziert, 29% haben während der Pandemie auf dem gleichen Level Sport getrieben wie vorher. 14% gaben an, während Corona-Zeiten sportlich aktiver als sonst gewesen zu sein.

Übergewichtige Kinder

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Erwachsenen pro Woche 150 Minuten Ausdauersport. Dies in Kombination mit einem Muskelaufbautraining zweimal pro Woche. Aus den Ergebnissen der European Health Interview Survey (EHIS) von 2019 geht hervor, dass 40,8% der Einwohner (über 18 Jahre alt) zwar wohl regelmäßigem Ausdauertraining nachgehen, aber nur 26,5% zweimal pro Woche Muskelaufbautraining betreiben.

Inwiefern die Pandemie bislang Einfluss auf die Fettleibigkeit bei Kindern hatte, kann momentan noch nicht belegt werden, da die Studie aus dem vergangenen Jahr noch nicht ausgewertet worden ist. Im „Enseignement fondamental“ wurde 2021/22 in den Untersuchungen der Schulmediziner bei 4,77% der Kinder zwischen 4 und 12 Jahren (32.576 Kinder) ein Übergewichts-BMI nachgewiesen.

Im „Secondaire“ waren 12% der 11.701 Schüler übergewichtig. Dies ist gegenüber den 5,25% (bei 16.231 Schülern) aus dem Schuljahr 2018/19 ein enormer Anstieg. In der parlamentarischen Antwort heißt es: „Eine Studie hat herausgefunden, dass in verschiedenen Ländern die Fettleibigkeit bei den Kindern zugenommen hat. Man kann demnach davon ausgehen, dass dies auch in Luxemburg der Fall ist. Zu diesem Zeitpunkt gibt es aber noch keine konkreten Zahlen, die das belegen. Bereits vor der Pandemie konnte man in Luxemburg und Europa eine allgemeine Tendenz nach oben feststellen.“ Um diesen Trend zu stoppen, arbeitet die Gesundheitsdirektion an einem Präventionsprogramm, das auf die Gefahren von Diabetes Typ 2 hinweisen soll.