EHF CupKäerjengs Handballerinnen scheiden gegen Slavia Prag aus

EHF Cup / Käerjengs Handballerinnen scheiden gegen Slavia Prag aus
Jenny Zuk (10) war sowohl im Hin- als auch im Rückspiel mit fünf Toren Käerjengs beste Werferin Foto: Jerry Gerard

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In der dritten Runde des EHF Cup schieden die Käerjenger Damen am Wochenende gegen Slavia Prag trotz einer kämpferischen Leistung aus. Die Tschechinnen wurden ihrer Favoritenrolle sowohl im Hin- als auch im Rückspiel gerecht und besiegten die Käerjengerinnen mit 37:21 und 25:19.

Die Vorfreude war groß, nach mehr als einem Monat Pause fand in Käerjeng erstmals wieder ein offizielles Handballspiel statt. Im EHF Cup trafen die Käerjenger Damen am Samstagabend auf die Topmannschaft Slavia Prag. Am Sonntag folgte das Rückspiel, ebenfalls in der Brauereistadt.

Vor dem ersten Aufeinandertreffen fielen die Corona-Tests beider Teams negativ aus. Ein positives Ergebnis ergaben allerdings die Tests der Schiedsrichter aus Polen, sodass das Luxemburger Gespann um Alain Rauchs und Philippe Linster kurzfristig einspringen musste.

„Wir müssen versuchen, den Gegner zu überraschen, sodass er Probleme bekommt“, sagte Käerjengs Trainer Zoran Radojevic im Vorfeld gegenüber dem Tageblatt. Allerdings erkannte er auch die Stärke des Gegners an: „Wir sind nicht in der Position, in der wir sagen können, dass wir dieses Spiel gewinnen, aber wir werden versuchen, mit Slavia mitzuhalten.“ Dies sollte vor allem in der ersten Halbzeit des Hinspiels schwer werden, denn Slavia Prag nutzte seine Überlegenheit gekonnt aus.

Die Mannschaft von Frantisek Urban wurde vor allem in den Auftaktminuten ihrer Favoritenrolle gerecht und nutzte nach nur einer Minute einen Käerjenger Ballverlust aus, um durch einen schnell eingeleiteten Konter in Führung zu gehen. Der 13-fache tschechische Meister übernahm die Oberhand und lag nach fünf Minuten bereits mit 4:1 in Führung. In der Verteidigung standen die Tschechinnen kompakter und agierten aggressiv, was die Truppe von Radojevic immer wieder zu Fehlern verleitete. Nicht zuletzt scheiterten die Käerjenger immer wieder an der starken Torhüterin Pavlina Michalska, die in der ersten Hälfte zwei von drei Siebenmetern parierte. Auf der anderen Seite bekam Käerjeng die schnelle Offensive der Tschechinnen nicht unter Kontrolle, sodass Prag nach 15 Minuten bereits mit 12:4 in Führung lag. Diese bauten sie bis zur Pause auf 21:10 aus.

Kämpferische Leistung

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte war Slavia Prag die spielbestimmende Mannschaft. Die Käerjengerinnen kamen allerdings immer besser ins Spiel, sodass die Partie ausgeglichener wurde. Sie machten weniger Fehler und konnten zeitweise mit Prag mithalten. Um wieder an die Tschechen ranzukommen, sollte es aber nicht mehr reichen.

Einen Rückschlag musste Käerjeng verkraften, als die bis dahin starke Monika Kazmierska, die bereits in der ersten Halbzeit behandelt wurde, verletzungsbedingt nicht mehr mitwirken konnte. Am Ende mussten sich die Käerjengerinnen im Hinspiel mit 21:37 geschlagen geben.

„Uns war bewusst, dass es gegen einen solchen Gegner nicht einfach wird“, so Semina Radoncic: „Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Die Konzentration hat gefehlt, hinzu kamen einige Fehler. Diese wollen wir im Rückspiel vermeiden.“

Um das Reisen einzuschränken, bekam der HBK zwei Heimspiele zugesprochen, somit fand sowohl das Hinspiel am Samstag als auch das gestrige Rückspiel in Käerjeng statt. Durch die Niederlage am Vortag hatte der HBK allerdings kaum noch Chancen, weiterzukommen.

Am Sonntag fehlte aufseiten der Käerjenger die Polin Kazmierska, die sich am Vortag verletzt hatte. Vor allem die Anfangsphase war im zweiten Aufeinandertreffen ausgeglichener. Slavia Prag erzielte zwar wieder das erste Tor, doch die Käerjengerinnen wirkten konzentrierter als am Vortag und stemmten sich gegen die Prager Schnelligkeit. Den 1:2-Rückstand konnten Andrea Alina Marin und Jil Weintzen sogar kurzzeitig in eine 3:2-Führung umwandeln.

In der ersten Viertelstunde war es auch Torhüterin Melanie Eckelt, die Käerjeng durch einige Glanzparaden immer wieder im Spiel hielt. Nach einer Viertelstunde hatte sich Prag die Führung allerdings zurückerobert und baute diese bis zur Halbzeitpause auf 15:10 aus.

Die zweite Hälfte war ähnlich ausgeglichen wie in den Auftaktminuten. In den ersten zehn Minuten erzielten beide Mannschaften drei Treffer. Nach rund 45 Minuten kamen die Käerjengerinnen kurzzeitig wieder bis auf zwei Tore an die Tschechinnen heran, mussten allerdings kurze Zeit später einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Luiza Maria Dascalu, die bis dahin drei Tore erzielt hatte, musste in der 48. Minute verletzungsbedingt vom Platz.

Danach bauten die Tschechinnen ihren Vorsprung wieder aus und machten den Sieg endgültig perfekt. Am Ende musste sich Käerjeng trotz einer kämpferischen Leistung auch im Rückspiel mit 19:25 geschlagen geben. Jenny Zuk war in beiden Partien mit fünf Toren beste Werferin Käerjengs.

„Am Samstag hat unsere Leistung nicht gestimmt, im Rückspiel haben wir allerdings bewiesen, dass wir auch gegen eine Mannschaft aus dem Ausland mithalten können“, analysierte Weintzen: „Im Rückspiel haben wir so gespielt, wie wir wirklich spielen können.“

Statistik: Hinspiel

Slavia Prag: Michalska (1-45’, 9 Paraden), Slejtrova (4 P.), Koudelkova – Holeckova 2, Frankova 4, Vostarkova, Novotna 4, Holenakova 3, Jackova 2, Misova 6, N. Svobodova, Jelinkova, Frycakova 4, M. Svobodova 2, Zimova 1, Galuskova 7
Käerjeng: Szywerska (1-30’, 5 P.), Eckelt (30-60’, 5 P.) – Kazmierska 3, Rogucka, Marin 4, Weintzen 2, Mauvet, Zuk 5, Sakhri 1, Cannata 3, Thill, Dascalu, A. Radoncic, S. Radoncic 1, Pirrotte 1, Birsens 1
Schiedsrichter: Rauchs/Linster
Siebenmeter: Slavia Prag 6/7 – Käerjeng 4/6
Zeitstrafen: Slavia Prag 5 – Käerjeng 6
Zwischenstände: 5’ 4:1, 10’ 8:2, 15’ 12:4, 20’ 15:5, 25’ 19:6, 30’ 21:10, 35’ 24:13, 40’ 27:13, 45’ 28:15, 50’ 32:17, 55’ 34:20
Zuschauer: 68 (ausverkauft)

Statistik: Rückspiel

Käerjeng: Eckelt (1-30’, 5 Paraden), Szywerska (30-60’, 7 P.) – Rogucka 2, Marin 1, Weintzen 3, Mauvet, Zuk 5, Sakhri, Cannata 1, Thill, Dascalu 3, A. Radoncic 1, S. Radoncic 3, Pirrotte, Birsens
Slavia Prag: Michalska (1-30’, 5 P.), Slejtrova (30-45’, 2 P.), Koudelkova (45-60’, 2 P.) – Holeckova 1, Frankova 1, Vostarkova 1, Novotna 2, Holenakova 3, Jackova 2, Misova 3, N. Svobodova, Jelinkova 2, Frycakova 3, M. Svobodova 1, Zimova, Galuskova 6
Schiedsrichter: Rauchs/Linster
Siebenmeter: Käerjeng 1/1 – Slavia Prag 2/3
Zeitstrafen: Käerjeng 4 – Slavia Prag 1
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 3:3, 15’ 4:5, 20’ 5:7, 25’ 7:11, 30’ 10:15, 35’ 11:16, 40’ 13:18, 45’ 15:18, 50’ 16:20, 55’ 18:23
Zuschauer: 35 (geschätzt)

Käerjengs Handballerinnen um Luiza Maria Dascalu hatten gegen Slavia Prag einen schwierigen Stand
Käerjengs Handballerinnen um Luiza Maria Dascalu hatten gegen Slavia Prag einen schwierigen Stand Foto: Jerry Gerard