Formel 1: Hülkenberg verlässt Williams

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Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg und Williams gehen zum Jahresende getrennte Wege. Veteran Barichello darf weiterhin für den Rennstall fahren. Das Personalkarussel bei den anderen teams dreht sich nach dem Saison-Ende munter weiter.

Eine überzeugende Leistung mit einer sensationellen Pole hat nicht gereicht: Nico Hülkenberg muss das britische Formel-1-Team Williams nach seiner Debütsaison schon wieder verlassen. „Ich bedauere das sehr, denn ich wäre gerne bei Williams geblieben“, sagte der 23 Jahre alte Pilot aus Emmerich einen Tag nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi. Beide Seiten konnten sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung von Hülkenbergs Management.

„Wir sind überzeugt, Nico wird noch großartige Dinge leisten. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass sich unsere Wege in der Zukunft noch einmal kreuzen“, sagte Teamchef Frank Williams. Der 38 Jahre alte Rubens Barrichello darf dagegen auch 2011 als Stammpilot weiterfahren. Der Grand-Prix-Rekordstarter profitiert von seiner enormen Erfahrung. „Er hat in dieser Saison all das abgeliefert, was wir uns erhoffen konnten“, lobte Williams den Veteranen.

Neuer Fahrer mit Millionen im Gepäck

Als Ersatz für Hülkenberg wird der frischgebackene GP2-Champion Pastor Maldonado gehandelt. Der Venezolaner soll dem angeblich klammen Rennstall bis zu zwölf Millionen Euro von Sponsoren mitbringen.

Es klingt beinahe grotesk: Das Team schwärmte vor allem nach Hülkenbergs Pole-Coup in Brasilien von seinem deutschen Piloten. Und doch gibt es keine gemeinsame Zukunft. Ganz überraschend kommt das allerdings nicht: Seit Wochen wurde spekuliert, dass „Hülk“ sein Cockpit für einen sogenannten Bezahlfahrer räumen muss.

Manager Willi Weber versicherte aber: „Nico wird auch 2011 einen Platz in der Formel 1 haben.“ Er sei in Verhandlungen mit anderen Teams. Bei Williams endet damit voraussichtlich eine Tradition: Seit 1997 fuhr immer ein deutscher Pilot – Heinz-Harald Frentzen, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld und Hülkenberg – für den britischen Rennstall.

Auswahl an frei Rennställe begrenzt

Viele freie Cockpits gibt es nicht. Hinzu kommt, dass in Heidfeld ein weiterer deutscher Fahrer auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist. Für ihn wird 2011 bei Sauber der Mexikaner Sergio Perez an den Start gehen. Der Schweizer Rennstall vereinbarte zudem eine Partnerschaft mit einem finanzkräftigen mexikanischen Telekommunikationsanbieter.

Die Plätze bei den Topteams Red Bull, McLaren-Mercedes, Ferrari und Mercedes sind vergeben. Möglich ist, dass bei Renault ein Cockpit frei wird. Der Russe Witali Petrow, der sich am Sonntag in Abu Dhabi als zu harter Brocken für Ferrari-Star Fernando Alonso erwies und so gewissermaßen auch dem neuen Champion Vettel ein wenig Schützenhilfe leistete, steht auf der Kippe.

dapd